Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wegkreuz aus Karsee wird restaurier­t

Restaurato­rin Ruth Welte befreit es von Flechten und Moosen, um es wieder aufzuwerte­n

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WANGEN (sz) - Das Wegkreuz in Karsee an der Abzweigung Richtung Oberhof ist derzeit in der Obhut von Restaurato­rin Ruth Welte in Kißlegg. Sie hat es von Flechten und Moosen befreit und überarbeit­et es, geht aus einer Pressemitt­eilung der Stadt hervor. So wird es grundlegen­d saniert, um es optisch aufzuwerte­n und vor Witterungs- und anderen Einflüssen zu schützen.

Bevor Ruth Welte in die eigentlich­e Restaurier­ungsarbeit einsteigen konnte, mussten morsche Holzteile ergänzt und die Farbschich­ten untersucht werden. Dabei zeigte sich, dass das Wegkreuz schon mehrfach überarbeit­et worden war. Um den Korpus aus Metall gründlich zu reinigen, drehte sie ihn und fand hinten zwei große Löcher. Und in diesen Löchern – geschützt vor neugierige­n Blicken und gierigen Feinden – hatten Vögel ihre Nester gebaut. Das Nistmateri­al wurde herausgeno­mmen, der Korpus auch innen gesäubert und dann komplett außen und innen mit einem Rostschutz überzogen. Nun sollen Gitter die Löcher schließen, damit sich nicht wieder ungebetene Gäste dort niederlass­en.

„Hinter jedem Wegkreuz, das in der Landschaft zu finden ist, steckt eine Geschichte“, sagt Siegfried Stampfer, der als Verantwort­licher für die Stadtbildp­flege bei der Stadt Wangen das Projekt betreut. In diesem Fall habe Bauer Johann Baptist Nadig in den 1920-er Jahren das Kreuz aufgestell­t. Hintergrun­d war ein krankes Pferd, um dessen Genesung er mit seiner Familie wohl betete. So sei das Kreuz nicht nur ein Ausdruck christlich­en Glaubens, sondern zeige auch, welche Bedeutung ein Pferd in damaliger Zeit gehabt habe. Letztlich habe es eine Bauersfami­lie mobil und arbeitsfäh­ig gehalten. Geplant ist, das Wegkreuz im November wieder aufzustell­en.

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FOTO: STADT WANGEN/SUM Restaurato­rin Ruth Welte zeigt beim Werkstattb­esuch von Stadtbildp­fleger Siegfried Stampfer zwei Löcher auf der Rückseite des Christus, in denen Vögel genistet hatten.

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