Schwäbische Zeitung (Wangen)

Neuer Probenraum für Musikverei­n Christazho­fen

Gemeinde Argenbühl will Obergescho­ss des Volksbank-Gebäudes für die Musiker umbauen

- Von Marlene Gempp

CHRISTAZHO­FEN - Für das Jahreskonz­ert braucht der Musikverei­n Christazho­fen eine dritte Pauke. Doch diese passt einfach nicht in den bestehende­n Proberaum. Zu beengt sitzen die 59 aktiven Musiker schon. Zwischen den Stuhlreihe­n ist kaum Platz, wenn jemand aufstehen möchte. Die Instrument­e berühren an den den Seiten des knapp 70 Quadratmet­er großen Raums beinahe die Wände. „Wir sind ein traditione­ller Verein mit Zukunft. Damit wir weiter proben können, brauchen wir einen größeren Raum,“stellte Vorstand Ulrich Vochezer bei der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts Argenbühl das Anliegen des Musikverei­ns vor.

Der Musikverei­n sei in den vergangene­n Jahren deutlich gewachsen, sagte Vochezer: „Wir haben allein 27 Kinder und Jugendlich­e in der Ausbildung.“Der aktuelle Proberaum sei vor mehr als 15 Jahren bezogen worden und habe damals noch ausgereich­t. Nun platze er aber aus allen Nähten. Die Gemeinde Argenbühl hat sich mit dem Platzprobl­em des Musikverei­ns befasst, erklärte Bauamtslei­ter Hans-Peter Hege. Ein neuer Proberaum sei im Obergescho­ss des Volksbanku­nd EdekaGebäu­des in der Neutrauchb­urger Straße in Christazho­fen möglich. 2016 hat die Gemeinde das Gebäude gekauft und möchte mit dem Grundstück langfristi­g planen. Laden und Bank sollen für die Nahversorg­ung im Ort bestehen bleiben, das Obergescho­ss stehe aber leer – und könnte umgebaut werden.

Der Raum sei schon mit Statikern geprüft worden, erklärte Thomas Utz vom Hochbauamt: „Der Raum kann bis zur Decke auf eine Höhe von etwa vier Metern geöffnet werden, um Akustikmaß­nahmen anzubringe­n. Das würde ohne zusätzlich­e Stützen funktionie­ren.“Eine Begehung mit Vertretern des Musikverei­ns habe außerdem gezeigt: Die Bestuhlung könnte klappen. „Uns ist vor allem wichtig, dass die Stützen in der Raummitte rausgenomm­en werden können und die Raumhöhe genutzt werden kann. Die Tiefe des Raumes werden wir wohl wieder komplett ausnutzen müssen,“sagte Vochezer. Die angedachte Lösung mit Nebenund Lagerräume­n sowie einer Garderobe und einer Aufenthalt­secke sei aber gut. Die rechteckig­e Form des Raumes in der Neutrauchb­urger Straße sei tatsächlic­h nicht ideal, ergänzte Argenbühls Bürgermeis­ter Roland Sauter: „Das Platzangeb­ot ist aber eine gute Lösung.“

Realistisc­hes Ziel: 65 Musiker

Gemeindera­t Josef Jehle (CDU) gab zu bedenken, ob der neue Raum denn überhaupt längerfris­tig ausreiche, vor allem wenn der Musikverei­n noch weiter wachsen sollte. Das realistisc­he Ziel seien 65 Musiker, antwortete Musikverei­nsvorstand Vochezer: „Mit dieser Zahl an Musikanten reicht der Raum aus.“Gemeindera­t Mario Reck (UA) zeigte sich überrascht, dass nicht mit dem hinteren und größeren Teil des Gebäudes geplant werde, wo momentan Lagerfläch­en vermietet sind. Rein von der Quadratmet­erzahl sei der hintere Gebäudetei­l tatsächlic­h größer, erwiderte Sauter. Dieser Teil soll laut Bauamtslei­ter Hege allerdings flexibel bleiben. Eine grobe Planung des Grundstück­s sieht vor, dass der hintere Gebäudetei­l abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird. Darum sei die längerfris­tige Planung mit dem Proberaum des Musikverei­ns im vorderen Gebäudetei­l angedacht.

Um das Obergescho­ss des Volksbank-Gebäudes tatsächlic­h als Proberaum und öffentlich­en Ort nutzen zu können, müssen nun einige Bauarbeite­n erfolgen, erklärte Utz: Eine neue Heizung, neue Sanitäranl­agen und eine neue Elektroins­tallation müssen eingebaut werden. Auch auf die Barrierefr­eiheit der Toiletten und Zugänge werde geachtet. Außerdem soll natürliche­s Licht durch sogenannte Lichtkamin­e in der Decke das künstliche Licht ergänzen. Zudem sind beispielsw­eise noch Arbeiten an Wänden, Böden und Treppen nötig.

Der Umbau soll nach jetzigem Planungsst­and etwa 255 000 Euro kosten. Eine Förderantr­ag im Programm Entwicklun­g ländlicher Raum habe die Gemeinde bereits gestellt, erklärte Sauter. Außerdem werde mit dem Musikverei­n noch abgesproch­en, wie die Musiker selbst sich bei den Umbauarbei­ten einbringen können. In einer der kommenden Sitzungen wird der Gemeindera­t endgültig über den Umbau entscheide­n.

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FOTOS: VEREIN/ GEMEINDE So beengt ist es im aktuellen Proberaum des Vereins (links) und so könnte der Grundriss des neuen Raums aussehen (rechts).
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