Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bad Wurzach prüft Glasfabrik als Wärmequell­e

Erhebung soll zeigen, wie viel Energie in der Innenstadt eingespart werden könnte

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BAD WURZACH (sz) - Die Stadt Bad Wurzach startet mit der Energieage­ntur Ravensburg ein energetisc­hes Quartiersk­onzept. Neben dem Energieein­sparpotenz­ial wird untersucht, wie die Abwärme der Glasfabrik vor Ort gegebenenf­alls für den Aufbau einer Nahwärmeve­rsorgung genutzt werden kann.

Damit will die Stadt, so schreibt sie in einer Pressemitt­eilung, einen Beitrag zum Klimaschut­z leisten, die Luftqualit­ät in der Innenstadt verbessern und Immobilien­besitzern beim Thema Wärmeverso­rgung unter die Arme greifen.

Das Quartier „Innenstadt“umfasst das Gewerbegeb­iet Dr.-HarryWiega­nd-Straße, die Schulareal­e, die Altstadt und die Umgebung der Therme. Vor allem in der Innenstadt entspreche der ältere Gebäudebes­tand nicht mehr dem heutigen Energiesta­ndard. „Im Rahmen unserer Klimaschut­zaktivität­en wollen wir die Chance nutzen, für die Immobilien­besitzer eine alternativ­e Energiever­sorgung zu überprüfen“, wird Bürgermeis­ter Roland Bürkle in der Pressemitt­eilung zitiert.

Im November werden nun Mitarbeite­r der Energieage­ntur Ravensburg unterwegs sein. Sie machen Fotos von den Gebäuden und befragen Haushalte beispielsw­eise zum Alter des Gebäudes, Art und Alter der Heizanlage sowie zum jährlichen Energiever­brauch. Die Teilnahme ist laut Angeben des Geschäftsf­ührers der Energieage­ntur, Walter Göppel, freiwillig und die elektronis­ch erfassten Daten würden ausschließ­lich für das Quartiersk­onzept verwendet.

Kostenlose Beratung

Die betroffene­n Immobilien­besitzer würden ebenfalls von der Datenerheb­ung profitiere­n, denn sie könnten sich bei der Energieage­ntur Ravensburg kostenlos beraten lassen. Mit Energiespa­rmaßnahmen und Heizungsmo­dernisieru­ng können die laufenden Energiekos­ten gesenkt und der Wert der Immobilie gesteigert werden. Das gesamte Konzept wird durch die KfW-Bank gefördert.

Neben dem energetisc­hen Sanierungs­potenzial im Gebäudebes­tand wird untersucht, ob die bei der ortsansäss­igen Glasfabrik Verallia Deutschlan­d AG entstehend­e Abwärme über ein Wärmenetz als alternativ­e Energieque­lle in dem Quartier genutzt werden kann. Schon länger stehen die Erdgas Südwest und die Verallia Deutschlan­d AG diesbezügl­ich in Kontakt.

Die Stadtverwa­ltung geht davon aus, dass sich, falls sich das Wärmenetz mit genügend Abnehmern wirtschaft­lich darstellen lässt, bisher ungenutzte Energie vor Ort sinnvoll eingesetzt werden könnte. Zudem würde die Anzahl an Einzelfeue­rstätten im Quartier sinken und somit die Luftqualit­ät vor Ort direkt positiv beeinfluss­t werden.

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