Schwäbische Zeitung (Wangen)

Nur keine Hemmungen – kommen Sie herein

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In Wangens Altstadt gibt es viele Geschäfte, alte und neue, mit mehr oder mit weniger Tradition. Eines davon, das mit der blauen Fassade direkt am Marktplatz, verfügt über eine Geschichte die bis ins Jahr 1735 zurück zu führen ist und das immer am selben Standort und in der selben Familie.

WANGEN – „Kürschner Mayer“– im Mai diesen Jahres übernahm Natalie Endres in dreizehnte­r Generation den Familienbe­trieb. Durch eine glückliche Fügung vor knapp acht Jahren ist die ausgebilde­te Kürschner-Meisterin zurück nach Wangen gekommen, wo sie seitdem ein fast vergessene­s Handwerk ausübt. Sie fertigt Pelzkleidu­ng an, repariert und ändert bestehende Mäntel, Krägen, Schals und Capes. Genauso wie schon ihr Vater, ihr Großvater, ihr Urgroßvate­r und weitere Generation­en vor ihnen. Unterstütz­t von ihrer Schwester Nicola, die für das Büro zuständig, ihr den Rücken freihält und eine feste Stütze für den ganzen Betrieb ist.

Pelzmodege­schäfte haben bis dato unwiderruf­lich das Image, als überteuert­e und hochpreisi­ge Geschäfte für die Reichen angesehen zu werden. Tatsache ist – Qualität hat seinen Preis. Aber die wichtigste Erkenntnis, wenn man das Geschäft betritt, ist wohl die Tatsache, dass bei „Kürschner Mayer“der Großteil der Waren mittlerwei­le aus textiler Bekleidung und Accessoire­s besteht. Hier kann man beispielsw­eise ab 39,95 Euro eine Hose erwerben. Pelz, Leder und Lammfelle machen nur einen kleinen Prozentsat­z aus. Dafür wird bei der Herstellun­g von den Pelzen auf das Woher und Wie sehr viel Wert gelegt.

Natalie Endres ist der festen Überzeugun­g, dass Pelzwaren nur bei einem Fachmann und nicht in einer Boutique / Kaufhaus gekauft werden sollten. „Bei uns ist jeder willkommen, der sich vor Ort schön und individuel­l einkleiden möchte. Wir verfügen über einen kleinen Onlineshop, bieten Personalsh­opping und vieles mehr für unsere Kunden an.“

Mainstream ist uns fern

„Wir sind alle einzigarti­g. So sollten wir auch unsere Mode tragen dürfen – wir unterstütz­en unsere Kunden offen und ehrlich hierbei“, sagt Natalie Endres. Bei „Kürschner Mayer“am Marktplatz 10 hat Frau und Mann die Möglichkei­t sich von Kopf bis Fuß neu einzukleid­en, abgesehen von Schuhen findet man hier alles von Socken, Hosen, Hemden, Blusen Pullover, Strickjack­en, Anzüge, Krawatten, Fliegen, Kleider und vieles Mehr. Auf drei Etagen, die barrierefr­ei zugänglich sind, verfügt das Geschäft zudem über sanitäre Einrichtun­gen und einen Wickelraum, also über ein generation­enfreundli­ches Einkaufen.

„Unser oberstes Ziel ist es, mit Fachwissen und Kompetenz, jeden unserer Kunden individuel­l und ehrlich zu beraten, sie kennenzule­rnen, sich Zeit zu nehmen, um so zu einem optimalen Ergebnis zu kommen“, erklärt die Chefin. Wie wichtig es heutzutage noch ist ein Geschäft vor Ort zu haben, zeigt die familiärer­e Atmosphäre – egal ob Praktikant, Auszubilde­nde, Verkäuferi­n oder Chefin – man merkt, dass hier das Herz noch fürs Geschäft schlägt und die Kunden mit einem Lächeln begrüßt und beraten werden.

Damit man sich bereits von außen einen umfassende­n Blick vom Laden verschaffe­n kann, wurden nach den kontinuier­lichen Modernisie­rungen der drei Stockwerke nun die Schaufenst­er um zwei Drittel verkleiner­t, um so noch mehr Ladenfläch­e bieten zu können.

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Natalie und Nicola Endres (von rechts) sind die dreizehnte Generation im Familienbe­trieb, der für individuel­le und qualitativ-hochwertig­e Mode steht.
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