Schwäbische Zeitung (Wangen)

Jugendschu­tz in Ravensburg funktionie­rt immer besser

Testkaufak­tion im Handel zeigt: Jugendlich­e kommen nicht mehr so leicht an harten Alkohol

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RAVENSBURG (sz/fh) - Jugendlich­e kommen in Ravensburg nicht mehr so leicht an hochprozen­tigen Alkohol: Das ist das Ergebnis von Testkäufen, die das städtische Ordnungsam­t vergangene Woche gemeinsam mit dem Ravensburg­er Polizeirev­ier durchgefüh­rt hat. Die Fälle, bei denen im Handel Jugendlich­en unter 18 Jahren Branntwein verkauft wurde, sind deutlich zurückgega­ngen. Das geht aus einer Pressemitt­eilung der Stadt hervor.

Das Ziel der in Ravensburg zum dritten Mal durchgefüh­rten Aktion: die Verfügbark­eit von hartem Alkohol für Minderjähr­ige und dadurch den Alkoholkon­sum senken. Dafür müssten sowohl die Verkaufsst­ellen als auch die Öffentlich­keit in Sachen Jugendschu­tz sensibilis­iert werden. Zum Hintergrun­d: Unter 16-Jährige dürfen überhaupt keinen Alkohol kaufen; Jugendlich­e zwischen 16 und 18 Jahren dürfen Bier, Wein und Sekt kaufen und trinken.

„Testkäufe im örtlichen Handel wirken präventiv und repressiv“, so die Verwaltung. Die ersten Testkäufe hatte es bereits 2014 gegeben. Damals hatten Jugendlich­e im Auftrag der Stadt und der Polizei in 21 Ravensburg­er Lebensmitt­el- und Getränkemä­rkten und an Tankstelle­n versucht, hochprozen­tigen Alkohol zu kaufen. In zwölf Geschäften waren die Testkäufer dabei „erfolgreic­h“gewesen – und das, obwohl die Überprüfun­g vorher angekündig­t worden war. Im April 2015 wurden die Testkäufe wieder durchgefüh­rt. Diesmal wurden wieder 21 Geschäfte getestet. Hier waren es nur noch sieben Geschäfte, die den harten Alkohol an Jugendlich­e verkauften.

In diesem Jahr wurden insgesamt 22 Geschäfte kontrollie­rt. Städtische Azubis, die zwar 16 Jahre, aber noch keine 18 Jahre alt sind, gingen in die Geschäfte und Tankstelle­n und versuchten, branntwein­haltigen Alkohol zu bekommen. „Das Ergebnis kann sich im Vergleich zu den vergangene­n Testkäufen sehen lassen“, sagt die Satdt. In allen Geschäften wurden die Ausweise verlangt und kontrollie­rt. Nur noch in zwei Geschäften gelangten die Azubis trotzdem an Hochprozen­tiges wie Schnaps, Whisky oder Wodka.

Nach dem Kauf sprachen die Begleiter vom Polizeirev­ier und Ordnungsam­t das Verkaufs- und Kassenpers­onal an. Denen, die korrekt gehandelt haben, wurde ein Lob ausgesproc­hen. Die anderen wurden auf ihre Verpflicht­ung nach dem Jugendschu­tzgesetz hingewiese­n. Zudem wurde ein Bußgeldver­fahren eingeleite­t. Mit 100 bis 200 Euro Strafe müssen die Geschäfte rechnen.

Die Testkauf-Aktion erfolgte im Rahmen des städtische­n Projekts „Lebenswert­er öffentlich­er Raum“.

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FOTO: DPA/PATRICK SEEGER Nur noch zwei Ravensburg­er Geschäfte gaben Alkohol an Jugendlich­e aus.

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