Der Farbe Blau verschrieben
Klaus Schellingers Ausstellung „Land, Land, Fluss“bis zum 25. November im Kornhaus
WANGEN - Derzeit sind in der Kornhausbücherei Grafiken und Schnitte von Klaus Schellinger zu sehen, wobei die Farbe Blau eine dominierende Rolle einnimmt. Bei der Vernissage am Mittwoch sprach Gabriele Großpietsch, Pianist Roland Baum stimmte mit klassischer Musik in den Abend ein.
Schon im Mittelalter hatte es in der Kunst eine besondere Bewandtnis mit der Farbe Blau. Wurde sie doch als Verbindung zum Himmel und zum Göttlichen betrachtet. Aber auch in der Folge verwendeten sie berühmte Maler, um zu einem vertieften Verständnis ihrer Werke zu führen. Pablo Picasso zum Beispiel zeigte in seiner „Blauen Phase“(1901 bis 1904) vor allem Motive des menschlichen Elends, mit den blauen „Traumbildern“(1925 bis 1927) begründete außerdem Joan Miró seinen Ruhm.
Blau versetzt in einen Zustand des Träumens, die Farbe stimmt sehnsüchtig und führt zu einer ernsthaften Sicht der Dinge nach innen. Diese Funktion erfüllen auch die Bilder von Klaus Schellinger. Viele der 16 Exponate, die die Galerie in der Bücherei im Kornhaus schmücken, sprechen eine deutliche Sprache. Mit Papier und Folie, mit Schere und Messer hat der studierte Grafik-Designer vor allem seiner Heimat Amtzell und deren Umgebung Referenz erwiesen.
Unverwechselbares Gesicht durch Print und Papierschnitt
Die Alte Käserei, das Röhrenmoss, die Weiler Steinach, Baltersberg, Pfauen und Steppach oder die Argen in Großformat – alles das bekommt durch Print und Papierschnitt sein unverwechselbares Gesicht. Durch die Folie „Das Märchen vom Alten Schloss“scheint Schellingers Auseinandersetzung mit diesem geschichtsträchtigen Gebäude, durch „Aus dem Reich der Sinne“weist er auf das Schattenspiel hin, das 2015 in Anlehnung an das indonesische „Wayang Kulit“entstand und bei „YouTube“zu sehen ist.
Büchereileiterin Susanne Singer hatte in ihrer Begrüßung davon gesprochen, dass Klaus Schellinger trotz der Tatsache, viele Jahre zusammen mit seiner Schwester das elterliche Einzelhandelsgeschäft in Amtzell geführt zu haben, der Kunst immer treu geblieben sei. Mehr noch: „Für Klaus Schellinger war und ist Kunst überlebenswichtig“, sagte Singer und wies auf die zahlreichen Ausstellungen hin, bei denen Schellinger Beispiele dieser großen Leidenschaft dokumentierte.