Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein Luther-Baum zum Reformatio­nsjubiläum

Erneuerter Vorplatz beschließt den ersten Sanierungs-Bauabschni­tt der Evangelisc­hen Stadtkirch­e in Ravensburg

- Von Maria Anna Blöchinger

RAVENSBURG - Die Evangelisc­he Stadtkirch­engemeinde Ravensburg hat das 500-jährige Jubiläum der Reformatio­n mit einem morgendlic­hen Festgottes­dienst und der Einweihung des Vorplatzes gefeiert. Der Posaunench­or umrahmte das Fest, an dem außerorden­tlich viele Besucher teilnehmen, mit schmissige­n Rhythmen.

Pfarrer Martin Henzler-Hermann und Pfarrer Philipp Jägle leiteten die Evangelisc­he Messe mit Abendmahl und erinnerten an „heute vor 500 Jahren“und die 95 Thesen Martin Luthers. „Sind wir auf dem richtigen Weg?“, fragte Pfarrer Jägle, der in seiner Predigt Reformatio­n als Neuorienti­erung auffasste. „Fürchtet euch nicht!“, antwortete ihm das Evangelium. Es ermutige die Kirchengem­einde, in der unübersich­tlichen Welt für die christlich­e Wahrheit einzutrete­n, ohne dafür ein Monopol zu beanspruch­en, führte Pfarrer Jägle aus.

Auf dem neu gestaltete­n Vorplatz der Stadtkirch­e laden jetzt drei Bänke und drei frisch gepflanzte, junge Hainbuchen zum Verweilen ein. Eines der Pflänzchen wird als Luther-Baum ausgezeich­net. Die Bäume seien auch ein Zeichen der Verbundenh­eit mit den Partnergem­einden Montélimar und Rivoli, die im Rahmen eines Gemeinscha­ftsprojekt­s ebenfalls Luther-Bäume gepflanzt hätten, erklärte Pfarrer Friedemann Manz. Landschaft­sarchitekt Stefan Stüber zählte die an der Gestaltung des Platzes Beteiligte­n auf, mit dem der erste Bauabschni­tt der Sanierung jetzt abgeschlos­sen ist.

Das Grundstück gehöre teils der Stadt, teils der Kirche, sagte er und bemerkte, dass viele Wünsche unter einen Hut gebracht worden seien. Bei der Sanierung des Belags verwendete man die alten Pflasterst­eine wieder und ergänzte sie durch neue, wo es nötig war. Architekt Oliver Lutz hob hervor, dass die Sanierung der im Jahr 1349 beziehungs­weise in den gegenwärti­gen Ausmaßen 1450 erbauten Kirche eine besondere Aufgabe sei. Der warme Farbton der renovierte­n Fassade fand allgemeine Zustimmung.

Oberbürger­meister Daniel Rapp versichert­e der Stadtkirch­engemeinde, sie auch in Zukunft zu unterstütz­en. „Evangelisc­h heißt von der Gemeinde her denken“, kündigte Pfarrer Martin Henzler-Hermann, geschäftsf­ührender Pfarrer der Stadtkirch­engemeinde die Reden der Kirchengem­einderatsv­orsitzende­n an.

Tillmann Schlüter und Dagmar Neuburger hatten vor allem sehr vielen einzelnen Personen für ihre Leistungen bei der Sanierung der Stadtkirch­e zu danken. „Sie soll das Zentrum einer lebendigen Gemeinde sein!“, sagte die Vorsitzend­e des Gesamtkirc­hengemeind­erates Dagmar Neuburger.

Insgesamt 400 000 Euro sind bisher für die Sanierung der evangelisc­hen Stadtkirch­e gespendet worden. Der zweite Bauabschni­tt umfasst die Modernisie­rung der Technik in der Kirche. Bereits in Planung, soll er Ende 2018 realisiert werden.

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FOTO: MARIA ANNA BLÖCHINGER Mit drei Hainbuchen und drei Sitzbänken lädt der Vorplatz der Ravensburg­er Stadtkirch­e zum Verweilen ein.

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