Bagger statt Schwimmer im Freibad Weiler
Für 1,25 Millionen Euro bringt die Gemeinde das marode Becken auf den neuesten Stand
WEILER - Wo noch vor wenigen Wochen Schwimmer ihre Bahnen gezogen haben, da liegt jetzt Bauschutt. Und nicht nur das: Sogar ein Bagger steht in diesen Tagen auf dem Boden des Schwimmbeckens im Freibad in Weiler. Die Arbeiten zur Sanierung sind im vollen Gang. Bis April sollen sie abgeschlossen sein. Der Saisoneröffnung im Mai 2018 steht aus Sicht von Bademeister Dietmar Kaiser nichts im Weg. Nur ein langer und strenger Winter könnte das noch verhindern, sagt er. Eine achtwöchige BauUnterbrechung ist allerdings eingeplant.
Das Becken stammt aus den 50er-Jahren. In den Achtzigern erfolgten Umbauten, bei denen allerdings nicht alles optimal lief. Die Folge: Seit 1994 waren immer wieder kleinere Sanierungen notwendig. Das betraf vor allem den Beckenkopf. Ihn galt es immer wieder abzudichten. Deshalb hat der Marktgemeinderat die Entscheidung getroffen, das Becken für 1,25 Millionen Euro grundlegend zu sanieren.
Den alten Beckenkopf haben Arbeiter bereits entfernt. Nun müssen in die bestehende Bausubstanz neue Wasserkanäle gefräst werden. Denn künftig erfolgt die Wasserzuführung von unten und nicht mehr, wie in der Vergangenheit, von der Seite. Das entspricht den aktuellen Vorgaben für den Schwimmbadbau. Diese muss die Kommune bei einer Sanierung berücksichtigen. Insbesondere eine schnelle und umfassende Chlorverteilung ist Ziel dieser Änderung. Das Becken selbst bleibt in seiner Größe von etwa 60 mal 16 Metern erhalten.
Statt der bislang aufwendig zu reinigenden Fliesen sieht der Badegast künftig aber Edelstahl. Das gesamte Becken wird auf diese Weise ausgekleidet. Auch der neue Beckenkopf besteht komplett aus Edelstahl. Damit soll das Becken nicht nur völlig abgedichtet, sondern auch pflegeleichter sein. „Die Zeit für Reinigung reduziert sich auf ein Drittel“, ist Kaiser überzeugt. Das werde sich im Frühjahr bemerkbar machen. Bislang brauchten er und sein Kollege Daniel Mears gut drei Wochen, um das Becken nach dem Winter sauber zu haben. Künftig soll es nur noch eine Woche lang dauern. Und auch die wöchentliche Reinigung lasse sich deutlich schneller bewerkstelligen, freut sich Kaiser. Damit bleibt mehr Zeit für die Pflege der restlichen, rund 12 000 Quadratmeter großen Anlage, die allein 1200 Quadratmeter Beete umfasst.
Nach der Sanierung dürfen sich Badegäste auch auf neue Annehmlichkeiten freuen. So erfolgt der Einbau neuer Massage-Düsen, eine Kinderrutsche ist geplant und im hinteren Bereich des Beckens gibt es künftig einen Auslauf, sodass Kinder und Behinderte einen leichten Zugang erhalten.
Alles in allem sehen Kaiser und Helmut Merath vom Bauamt das Bad nach der Sanierung fit für die nächsten Jahrzehnte. Die Technik des Beckens mit der Umwälzanlage ist noch keine 20 Jahre alt und von der Sanierung nicht betroffen. In die Außenanlagen hatte die Kommune erst vor wenigen Jahren investiert und diese umfangreich erweitert.
Der Saisoneröffnung im Mai 2018 steht aus Sicht von Bademeister Dietmar Kaiser nichts im Weg.