Ein „Großer der Stadt“: Peter Rehfuss ist im Alter von 79 Jahren gestorben
Abschied vom früheren Unternehmer und Kommunalpolitiker
WANGEN (jps) - Peter Rehfuss ist tot. Der ehemalige Unternehmer und langjährige Kommunalpolitiker starb am Sonntag im Alter von 79 Jahren.
Im März 2009 erhielt Rehfuss die „höchste Auszeichnung, die es für einen verdienten Bürger gibt“, wie die „Schwäbische Zeitung“seinerzeit berichtete: das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der damalige Landrat Kurt Widmaier würdigte den Wangener in seiner Festrede als „Großen der Stadt“.
Dieser Meriten hatte sich Peter Rehfuss als langjähriger Stadtrat erworben – aber längst nicht nur. Von 1975 bis 2004 saß er für die Freien Wähler im Stadtparlament, wirkte ab 1980 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Gremium als deren Fraktionssprecher und 23 Jahre lang auch als ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters.
OB Michael Lang, der die letzten Jahre Rehfuss’ im Rat selbst erlebt hat, würdigte den Verstorbenen „als Größe der Wangener Kommunalpolitik“. Peter Rehfuss habe sich unter anderem durch sehr treffende Haushaltsanalysen ausgezeichnet und – auch bedingt durch dessen Tätigkeit als Unternehmer – die wirtschaftli- che Sicht von Sachverhalten in den Gemeinderat mit eingebracht. Und dies als „toleranter, sachlicher, stets kompromissbereiter und loyaler Mensch“.
Alfons Raible, langjähriger Gefährte des Verstorbenen und dessen direkter Sitznachbar im Rat, bezeichnete Peter Rehfuss am Donnerstag als „sehr fähigen Politker“, der korrekt sowie freundlich aufgetreten sei und „zu dem gestanden ist, was er gesagt hat“. Und, so Raible, der Rehfuss menschlich nach eigenem Bekunden nahe stand: „Er hat alle Meinungen gehört und jeden ernst genommen.“
Hallenbadverein aufgebaut
Nicht nur Lang und Raible verknüpfen die Lebensleistung von Peter Rehfuss aber mit mehr als seiner Tätigkeit im Stadtparlament. Große Verdienste hat er sich als Gründer und langjähriger Vorsitzender des Hallenbadfördervereins erworben, der jetzt in der Bürgerstiftung der Stadt aufgeht (die SZ berichtete). Mehr als 500 000 Euro kamen im Laufe der Jahre für Zwecke des Vereins zusammen.
Engagiert war der Verstorbene auch in zahlreichen weiteren Vereinen und Vereinigungen. Schon bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2009 wurde Peter Rehfuss als Mann gewürdigt, der maßgeblichen Anteil an der Überleitung der Wangener Fasnet in die Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte gehabt hat und der hiesigen Narrenzunft auch finanziell „das Laufen gelehrt hat“. Überdies war er lange als Vorsitzender der Verkehrswacht, im Vorstand des Fischereivereins oder bei den Rotariern aktiv.
Peter Rehfuss, der einst die Folgen eines Gleitschirmunfalls meistern musste, war aber nicht nur im Ehrenamt engagiert, sondern auch beruflich sehr erfolgreich: 53 Jahre lang war er im Traditionsautohaus Dreher tätig und baute dieses als Inhaber zu einer der größten Opel-Dependance in der Region aus. Im März 2016 übergab er das Unternehmen. Zum Abschied sagte er damals: „Jetzt kommt Entspannung.“Eine Zeit, die leider viel zu kurz war.