Verkauf von Gewerbeflächen abgeschlossen
Airport: Ab Jahresende sind Schulden getilgt – Planung für Ausbau läuft auf Hochtouren
MEMMINGEN (raf) - Der Memminger Flughafen wird ab Jahresende komplett schuldenfrei sein: Davon geht Gebhard Kaiser, der Beiratsvorsitzende des Airports, aus. Zuletzt drückte den Allgäu Airport eine Darlehenslast von knapp acht Millionen Euro, für die jährlich etwa 300 000 Euro Zinsen anfielen.
Das Geld zur Schuldentilgung stammt großteils von den kreisfreien Städten und Landkreisen in der Region. Diese haben inzwischen allesamt die nötigen Beschlüsse gefasst, um airportnahes, aber nicht flugrelevantes Gelände zu kaufen. Wie berichtet, werden die Kommunen zusammen 5,9 Millionen Euro aufbringen. Als Gegenwert erhalten sie eine 55-prozentige Beteiligung an den 21 Hektar umfassenden Gewerbeflächen.
Sparkassen beteiligen sich
Weitere Grundstücke im Wert von 2,1 Millionen Euro werden Anfang Dezember die Sparkassen Allgäu, Biberach, Kaufbeuren sowie Memmingen-Lindau-Mindelheim erwerben. Sie hatten dem Flughafen bisher Kredite in ähnlicher Höhe gewährt. Außerdem halten heimische Unternehmen Grundstücksanteile im Wert von 2,7 Millionen.
Gebündelt wird das Geld von Kommunen, Banken und bisherigen Gesellschaftern in einer neuen Besitzgesellschaft, deren Satzung Anfang November notariell festgeschrieben wird. Am 13. November sollen dann die Verträge mit den Kommunen unterzeichnet werden. „Zehn Tage später müssen die Städte und Landkreise ihren Anteil von 5,9 Millionen Euro eingezahlt haben“, sagt Kaiser. Die Airport-Schulden ließen sich auf diese Weise noch vor Jahresende komplett tilgen. Ursprünglich war dies bereits für Sommer geplant.
Der Oberallgäuer Ex-Landrat geht davon aus, dass der Allgäu Airport auch nach dem bevorstehenden Ausbau schuldenfrei bleibt. Die mit 16,4 Millionen Euro veranschlagte Verbreiterung der Start- und Landebahn sowie die Installation eines zusätzlichen Instrumentenlandesystems wird mit 12,2 Euro vom Freistaat Bayern bezuschusst. Die Förderung war im September von der EU-Kommission nach einjähriger Prüfung genehmigt worden. „Die Planung für den Ausbau läuft auf Hochtouren“, sagt Kaiser. Über den Winter sollen die Maßnahmen ausgeschrieben werden, so dass die ersten Vorarbeiten im März 2018 anlaufen könnten. Der eigentliche Ausbau soll im Sommer beginnen und bis Herbst beendet sein.