Hergatzer Räte fassen Satzungsbeschluss für „Wohmbrechts Nord“
Weg frei für Bau von 33 Häusern – Schon jetzt melden sich Interessenten
HERGATZ (hip) - Die Gemeinde Hergatz selbst hat keine Bauplätze mehr anzubieten. Der Gemeinderat hat aber mit dem jetzt gefassten Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Wohmbrechts Nord“den Weg freigemacht für den Bau von 33 Häusern, die Investor Jürgen Gaschler errichten und vermarkten will. Er habe schon viele Anfragen von Interessenten bekommen, auch von Hergatzer Bürgern, sagte Gaschler in der Sitzung.
Negatives aus der Bevölkerung zum neuen Baugebiet sei ihm bisher nicht zu Ohren gekommen, ganz im Gegenteil, meinte er auf die Frage von Heike Kirchmann. Bevor der Satzungbeschluss bei einer Gegenstimme gefasst wurde, wogen die Räte die eingegangenen Stellungnahmen von Behörden und Trägern öffentlicher Belange ab. Von Bürgern hatte es bei der öffentlichen Auslegung des Plans keine Einwände gegeben. Erforderlich waren nur redaktionelle Änderungen, die Projektleiter Markus Seitz vom Augsburger Planungsbüro Opla erläuterte. Eingefügt in den Satzungstext sind nun erklärende Details zur Höhe der Stapelgeschosse der beiden Mehrfamilienhäuser und zur Größe der Plätze in der Tiefgarage.
Nicht erforderlich sei es, einer Einwendung der Immissonsschutzbehörde des Landratsamtes stattzugeben, sagte Seitz. Die Behörde wollte bei den unten gelegenen Häusern festgesetzt wissen, dass neben Schlaf- und Kinderzimmern auch Wohnküchen und Wohnzimmer nach der lärmabgewandten Seite zu liegen haben. Laut vorliegendem Lärmschutzgutachten brauche es das nicht, so Seitz. Das Bauamt Kempten und der Bauernverband hatten ähnliche Stellungnahmen abgegeben: Niederschlagswasser, das nicht auf den Baugrundstücken versickere, dürfe nicht auf Straßen, andere Grundstücke und landwirtschaftliche Flächen fließen. In der Satzung ist nun festgelegt, dass dort, wo Versickerung nicht möglich ist, das Wasser zurückzuhalten und gedrosselt ins Kanalnetz zu leiten ist.
Gegen das Baugebiet in dieser Größenordnung hatte sich der Bund Naturschutz (BN) ausgesprochen. Er hielt nur eine Bebauung südlich der Erschließungsstraße für sinnvoll. Was Bürgermeister Uwe Giebl zu der Bemerkung veranlasste, dass der BN gegen jedes Bebauungsplan-Verfahren sei. Das sei schon an den verwendeten Textbausteinen zu sehen, die in jeder Stellungnahme auftauchen. Hier stieß der Gemeindechef auf entschiedenen Widerspruch von Klaus Bilgeri, der diesen auch im Protokoll vermerkt wissen wollte. Der BN bemängele an dem Baugebiet in erster Linie die städtebauliche Entwicklung in Wohmbrechts. Und da wundere er sich doch sehr, dass diese von keiner Behörde kritisch hinterfragt worden sei, so Bilgeri. Kritik musste sich Giebl auch anhören, weil Unterlagen zu diesem Tagesordnungspunkt nicht fristgerecht an die Räte verschickt wurden. Roman Engelhart zeigte sich hierüber „stinkesauer“. Schließlich gehe es um einen komplexen Vorgang.