Grundschule Aichstetten muss evakuiert werden
Beißender Geruch löst bei Schülern und Lehrern Übelkeit aus – Auslöser waren wohl Reinigungsmittel
AICHSTETTEN - Großeinsatz in der Aichstettener Grundschule. Aufgrund eines beißenden Geruchs musste das Gebäude an der Kirche am Dienstagmorgen evakuiert werden. Sieben Kinder und zwei Lehrerinnen der Klassen drei und vier klagten über Übelkeit und Unwohlsein. Zwei Kinder wurden vorsorglich zur Untersuchung in die Kinderklinik nach Memmingen gebracht.
Kurz nach 9 Uhr stellten sich bei den Betroffenen die Symptome ein. Die Lehrerinnen riefen die Rettungsleitstelle an, informierten den in der nahegelegenen Werkrealschule sitzenden kommissarischen Schulleiter der Werkreal- und Grundschule Eichenwaldschule, Hartmut Forstner. Gleichzeitig verließen die insgesamt etwa 80 Schüler und Lehrer das Gebäude.
„Die Evakuierung ging ruhig und geordnet vor sich“, lobte Forstner am Nachmittag im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“das vorbildliche Verhalten aller Beteiligten. „Wir hatten glücklicherweise erst vor Kurzem eine Brandschutzübung.“Auch die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und des DRK-Ortsvereins aus Aichstetten sowie der Notarzt seien sehr schnell vor Ort gewesen, zeigt sich der kommissarische Leiter der Eichenwaldschule dankbar. „Das klappte alles hervorragend, Hand in Hand.“
Keine Schadstoffe in der Luft
„Wir waren mit 13 Mann im Einsatz“, berichtet Bruno Fleck, der in Vertretung von Kommandant Hermann Deyringer den Einsatz leitete. Da die Lehrer das Gebäude bereits gelüftet hatten, sei beim Eintreffen der Rettungskräfte der Geruch „nur noch leicht wahrnehmbar“gewesen. Auch das Gaswarngerät der Feuerwehr habe keine Schadstoffe in der Luft festgestellt.
Die Rettungssanitäter und der Notarzt kümmerten sich um die Personen, die über Übelkeit klagten. Zwei Kinder wurden auf Anweisung des Notarzts zur vorsorglichen Untersuchung in die Memminger Kinderklinik gebracht. Die anderen fünf Kinder und die zwei Lehrerinnen hätten sich an der frischen Luft recht schnell erholt, berichtet der Schulleiter. Die Feuerwehr und das DRK brachten in Absprache mit dem Lehrerkollegium die Kinder aus der Kälte ins nahegelegene Feuerwehr- und DRK-Haus. „Dort wurden sie von den Lehrern betreut“, erzählt Forstner, „außerdem haben wir ihnen Getränke und eine Vesper besorgt“.
Als gegen 11.30 Uhr feststand, dass der Unterricht nicht fortgesetzt werden kann, habe man die Eltern informiert, damit sie ihre Sprösslinge abholen. „Am Mittwoch werden wir den Unterricht nach derzeitigem Stand wieder im Grundschulgebäude aufnehmen“, zeigte sich Forstner am Dienstagnachmittag zuversichtlich.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei dürfte der beißende Geruch von Reinigungsmitteln in einem Vorraum einer Toilette ausgegangen sein. Weitere Ermittlungen laufen. Die Feuerwehr, die mit dem Fachberater Chemie des Landkreises in ständiger Verbindung stand, habe gemeinsam mit dem Hausmeister den Fußboden im betroffenen Gebäudeteil gereinigt, so Bruno Fleck. „Danach war endgültig nichts mehr von dem beißenden Gestank wahrzunehmen.“