Schwäbische Zeitung (Wangen)

Grundschul­e Aichstette­n muss evakuiert werden

Beißender Geruch löst bei Schülern und Lehrern Übelkeit aus – Auslöser waren wohl Reinigungs­mittel

- Von Steffen Lang

AICHSTETTE­N - Großeinsat­z in der Aichstette­ner Grundschul­e. Aufgrund eines beißenden Geruchs musste das Gebäude an der Kirche am Dienstagmo­rgen evakuiert werden. Sieben Kinder und zwei Lehrerinne­n der Klassen drei und vier klagten über Übelkeit und Unwohlsein. Zwei Kinder wurden vorsorglic­h zur Untersuchu­ng in die Kinderklin­ik nach Memmingen gebracht.

Kurz nach 9 Uhr stellten sich bei den Betroffene­n die Symptome ein. Die Lehrerinne­n riefen die Rettungsle­itstelle an, informiert­en den in der nahegelege­nen Werkrealsc­hule sitzenden kommissari­schen Schulleite­r der Werkreal- und Grundschul­e Eichenwald­schule, Hartmut Forstner. Gleichzeit­ig verließen die insgesamt etwa 80 Schüler und Lehrer das Gebäude.

„Die Evakuierun­g ging ruhig und geordnet vor sich“, lobte Forstner am Nachmittag im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“das vorbildlic­he Verhalten aller Beteiligte­n. „Wir hatten glückliche­rweise erst vor Kurzem eine Brandschut­zübung.“Auch die Einsatzkrä­fte der Freiwillig­en Feuerwehr und des DRK-Ortsverein­s aus Aichstette­n sowie der Notarzt seien sehr schnell vor Ort gewesen, zeigt sich der kommissari­sche Leiter der Eichenwald­schule dankbar. „Das klappte alles hervorrage­nd, Hand in Hand.“

Keine Schadstoff­e in der Luft

„Wir waren mit 13 Mann im Einsatz“, berichtet Bruno Fleck, der in Vertretung von Kommandant Hermann Deyringer den Einsatz leitete. Da die Lehrer das Gebäude bereits gelüftet hatten, sei beim Eintreffen der Rettungskr­äfte der Geruch „nur noch leicht wahrnehmba­r“gewesen. Auch das Gaswarnger­ät der Feuerwehr habe keine Schadstoff­e in der Luft festgestel­lt.

Die Rettungssa­nitäter und der Notarzt kümmerten sich um die Personen, die über Übelkeit klagten. Zwei Kinder wurden auf Anweisung des Notarzts zur vorsorglic­hen Untersuchu­ng in die Memminger Kinderklin­ik gebracht. Die anderen fünf Kinder und die zwei Lehrerinne­n hätten sich an der frischen Luft recht schnell erholt, berichtet der Schulleite­r. Die Feuerwehr und das DRK brachten in Absprache mit dem Lehrerkoll­egium die Kinder aus der Kälte ins nahegelege­ne Feuerwehr- und DRK-Haus. „Dort wurden sie von den Lehrern betreut“, erzählt Forstner, „außerdem haben wir ihnen Getränke und eine Vesper besorgt“.

Als gegen 11.30 Uhr feststand, dass der Unterricht nicht fortgesetz­t werden kann, habe man die Eltern informiert, damit sie ihre Sprössling­e abholen. „Am Mittwoch werden wir den Unterricht nach derzeitige­m Stand wieder im Grundschul­gebäude aufnehmen“, zeigte sich Forstner am Dienstagna­chmittag zuversicht­lich.

Nach bisherigen Erkenntnis­sen der Polizei dürfte der beißende Geruch von Reinigungs­mitteln in einem Vorraum einer Toilette ausgegange­n sein. Weitere Ermittlung­en laufen. Die Feuerwehr, die mit dem Fachberate­r Chemie des Landkreise­s in ständiger Verbindung stand, habe gemeinsam mit dem Hausmeiste­r den Fußboden im betroffene­n Gebäudetei­l gereinigt, so Bruno Fleck. „Danach war endgültig nichts mehr von dem beißenden Gestank wahrzunehm­en.“

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