Bundespolizei: Standort Kaserne aus dem Rennen
Behörde soll stark wachsen, doch die nötigen Räume fehlen – Stadt will eine Alternative vorlegen
KEMPTEN (be) - Das Gebäude in der Eich ist alt und eng. Dort sitzt seit den Siebzigerjahren die Bundespolizei. Doch seit Kurzem ist die Dienststelle Kempten (wozu Lindau und Weilheim gehören) ein eigenständiges Revier und aus der Bundespolizeiinspektion Rosenheim ausgegliedert. Die Zahl der Beamten soll von derzeit 150 auf 300 aufgestockt werden. Deshalb sucht die Bundespolizei schon seit Längerem eine neue Unterkunft. Favorit war ein Gebäude auf dem AriKasernengelände. Doch das, sagt Wirtschaftsreferent Dr. Richard Schießl, habe sich erledigt. Die Kaserne sei aus dem Rennen. Bis Weihnachten soll ein neuer Standort gefunden werden.
Sie überwachen die Grenze zu Österreich, sind in Zügen und auf Bahnanlagen unterwegs und sollen die Sicherheit der Reisenden gewährleisten: die Bundespolizisten der Dienststelle Kempten. Zwar sind sie viel im Außendienst, arbeiten eng mit den benachbarten Behörden wie Zoll und Landespolizei zusammen, doch ihr Schreibtisch steht in der Eich. Dort wird es sehr eng, wenn die Behörde um das Doppelte aufgestockt wird. Denn die Aufgaben, sagt Pressesprecherin Sabine Dittmann, hätten auch durch die Ankunft vieler Flüchtlinge zugenommen.
Seit Längerem schon sucht die Bundesanstalt für Immoblienfragen (Bima) daher eine größere Unterkunft. Weil die Bima bei der Vergabe von frei werdendem Bundeseigentum – wie der Kaserne – zunächst ihre eigenen Behörden im Blick hat, fiel dieser auf die Ari-Kaserne. Doch das würde die städtischen Pläne blockieren, auf dem Gelände Gewerbe anzusiedeln. Auf Vermittlung von Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller konnte die Stadt ihre Ansprüche in Berlin geltend machen – offenbar mit Erfolg.
Als Alternative bekam die Bundespolizei das ehemalige Telekom-Gebäude und laut Schießl eine Immobilie in der Reinhartser Straße angeboten. Beides werde jetzt geprüft, bis Weihnachten soll laut Wirtschaftsreferent eine Entscheidung fallen.
Mittlerweile kann die Bundespolizei im Gebäude in der Eich ein zusätzliches Stockwerk nutzen. Dennoch seien bessere Arbeitsbedingungen dringend nötig – vor allem, wenn neue Beamte dazu kommen. Wann das sein wird, sei offen. (be)