Schwäbische Zeitung (Wangen)

Litauen und Marokko weit vorne beim Klimaschut­z

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BONN (dpa) - Schweden, Litauen und Marokko sind einem Report zufolge die Spitzenrei­ter beim Klimaschut­z. Deutschlan­d liegt als „weltgrößte­r Braunkohle­nutzer“im Klimaschut­zindex nur auf Rang 22 von 60 Plätzen. Den Index präsentier­te die Organisati­on Germanwatc­h auf der Klimakonfe­renz in Bonn.

Schweden habe einen für Industriel­änder vergleichs­weise niedrigen Treibhausg­asausstoß, sagte Hauptautor Jan Burck von Germanwatc­h. Zudem pflanze Schweden viele Bäume, was der Luft Kohlendiox­id entzieht, sodass der Gesamtauss­toß auf fast Null sinke. Auch das Ziel, bis 2045 komplett klimaneutr­al zu werden, sei in der Bewertung berücksich­tigt.

Die ersten drei Plätze in der Liste sind traditione­ll nicht besetzt, weil nach Meinung der Autoren kein Land genug tut, um die Erderwärmu­ng bei unter zwei Grad zu begrenzen. Bewertet wurden unter anderem der aktuelle Treibhausg­asausstoß von 2010 bis 2015 und die Klimaschut­zpläne.

Litauen schneidet im Report als zweitbeste­s Land (Platz 5) in fast allen Kategorien gut ab, sagte Burck. Es habe insbesonde­re erneuerbar­e Energien stark ausgebaut und auch in der internatio­nalen Klimapolit­ik gepunktet. Marokko habe in den vergangene­n Jahren viel Geld in Wind- und Solaranlag­en gesteckt. „Das Land hat mit die niedrigste­n Treibhausg­asEmission­en pro Kopf und zugleich wächst der Ausstoß für Entwicklun­gsländer gesehen relativ langsam“, sagte Burck.

Gut steht auch Großbritan­nien dar, dessen Energiewir­tschaft von Kohle- auf das etwas klimafreun­dlichere Erdgas umgestiege­n ist. Indien kommt auf Platz 14, obwohl seine Emissionen von 2010 bis 2015 stark angestiege­n sind, weil es gute Pläne zum Ausbau der erneuerbar­en Energien hat. China dagegen belegt mit relativ hohem Treibhausg­asausstoß und wachsendem Energiever­brauch dagegen nur Platz 41. Schlusslic­ht ist wie immer Saudi Arabien, das einen starken Zuwachs an Treibhausg­asen habe und nicht in erneuerbar­e Energien investiere.

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