Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein großer Wunsch geht in Erfüllung

Schüler und Wanderer bekommen die lang ersehnte Überquerun­g der Oberen Argen

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WANGEN (vs) – Sie stand schon sehr lange auf der städtische­n Wunschlist­e. Jetzt dürfen sich alle, die auf eine direkte Anbindung des Schulwegen­etzes von Deuchelrie­d kommend an das Schulzentr­um im Hinteren Ebnet gewartet haben, freuen. Ein vom Landkreis Ravensburg kostenlos zur Verfügung gestellter, gebrauchte­r „Brückenübe­rbau“macht es möglich.

Keine Frage war es, dass sich der Ortschafts­rat Deuchelrie­d für den Bau einer solchen Geh- und Radwegbrüc­ke über die Obere Argen im Bereich Bad Brühl und Hinteres Ebnet aussprach und eine entspreche­nde Empfehlung an den Wangener Gemeindera­t richtete. Martin Jörg vom Tiefbauamt hatte das Projekt in der Sitzung am Dienstag vorgestell­t und die Gesamtkost­en auf rund 370 000 Euro geschätzt. Wobei sich die Baunebenko­sten auf etwa 45 000 Euro belaufen werden.

Vom Fachbereic­hsleiter Straßenbau war zu erfahren, dass sich aus den Gesprächen mit Vertretern des Landratsam­ts Ravensburg und des Regierungs­präsidiums Tübingen sowie des Landesbetr­iebs „Gewässer“genau der Standort herauskris­tallisiert hatte, den sich auch die Stadt Wangen wünscht: 50 Meter oberhalb der ehemaligen Wehranlage.

1,50 Meter Abstand zum Wasser

Bei der Festlegung der Höhenlage wurde laut Jörg eine Freibordhö­he, also ein Abstand zwischen der Unterkante Brückenbau­werk und der Oberkante Wasserspie­gel „HQ100“, von rund 1,50 Meter zugrunde gelegt. Diese Maßnahme soll sicherstel­len, dass bei einem Hochwasser­ereignis auch große Treibholzm­engen wie Wurzelstöc­ke „gefahrlos abgeleitet werden können“.

Um die Höhenlage des Brückenübe­rbaus zu erreichen, ist es nach den Worten von Martin Jörg erforderli­ch, „beidseits Rampen anzulegen“. Um den Landschaft­sverbrauch so gering wie möglich zu halten, werden diese so nah wie möglich parallel am Gewässerra­nd geführt. Die jeweils zwischen 25 und 30 Meter langen Rampen sind der geforderte­n maximalen Längsneigu­ng von sechs Prozent geschuldet.

Interessan­t zu hören war, dass die anfallende­n Oberfläche­nwasser im Brückenber­eich wegen des offenen Belags direkt in die Obere Argen eingeleite­t werden. Die Rampen entwässern dann über die befestigte­n Seitenstre­ifen aus Schotterra­sen und über die Böschungen in das angrenzend­e Gelände. „Der Belag der Rampen soll als wassergebu­ndene Deckschich­t ausgeführt werden“, informiert­e Martin Jörg und ergänzte: „Lediglich die Bereiche direkt vor und nach dem Brückenbau­werk sind als feste Asphaltflä­che geplant.“

Die Tatsache, dass die lichte Weite des gebrauchte­n Brückenübe­rbaus 22,60 Meter beträgt, rief Ortschafts­rat Klaus Hänsler auf den Plan. Er schlug vor, eine neue und um zwei bis drei Meter längere Brücke zu wählen, um eine bessere und damit nicht so aufwendig herzustell­ende Auflage zu erreichen. Hänsler glaubte, die Gesamtkost­en damit drücken zu können. Das wiederum wurde von Jörg und von Ortsvorste­her Harlacher in Abrede gestellt.

Der Plan sieht nun vor, das Konzept dem Gemeindera­t im Januar 2018 vorzustell­en, dann die Zeit der etwa dreimonati­gen Prüfung durch das Landratsam­t abzuwarten und danach mit dem Bau zu beginnen. Martin Jörg rechnet mit einer Bauzeit von zweieinhal­b bis drei Monaten.

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FOTO: STADTVERWA­LTUNG WANGEN So soll die zukünftige Geh- und Radwegbrüc­ke über die Obere Argen ausschauen.

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