Die Zukunft der Kißlegger Straßen
Ortsumfahrungen im Osten und Süden geplant – Landstraße soll langfristig aus Ortskern raus
Was die Gemeinde schon plant und was sie sich für die Zukunft wünscht.
KISSLEGG - 10 000 Autos fahren täglich die Herrenstraße im Ortskern von Kißlegg entlang. Darunter 1000 Laster. Viele kommen von der Autobahn oder fahren durch Kißlegg durch zur A 96. Mit Tempo 30 hat die Gemeinde schon versucht, das Klappern der leeren Anhänger auf dieser Strecke zu verhindern. Doch der Verkehr soll langfristig raus, sagt Bürgermeister Dieter Krattenmacher, „um den Ortskern wieder lebenswert zu machen.“
Eine geplante Umfahrung für den Ortskern ist die sogenannte „Südentlastungsstraße“. Diese soll von der Lorettokapelle über die Kläranlagenstraße bis zur Wangenerstraße führen. Dass diese Straße geplant wird, hat der Gemeinderat im Oktober beschlossen. „Die Straße soll so ausgebaut werden, dass sie den landwirtschaftlichen und den Schwerverkehr aufnehmen kann. Ebenso wird ein Geh- und Radweg gebaut“, erklärt Krattenmacher. An der Wangener Straße soll die Südentlastungsstraße in einen Kreisverkehr münden, der gleichzeitig die Zufahrt zur Käserei leichter und sicherer gestalten soll. Die Zufahrt an der Lorettokapelle ist dagegen etwas schwieriger: Hier muss ein Höhenunterschied überwunden werden. Außerdem liegt nebenan ein Naturschutzgebiet. Darum werde derzeit eine Alternative zum Kreisverkehr geprüft.
Die eigentliche Ortsumfahrung Kißleggs soll aber im Osten liegen: über die Emmelhofer und Gebrazhofer Straße bis zur Wangener Straße, wo sie wiederum auf den Kreisverkehr im Süden trifft. Hierzu gibt es einen Planentwurf des Landes aus dem Jahr 2012. „Offiziell hat das Land die Straße nicht begraben. Aber es gibt dazu auch keine Aktivitäten“, sagt Krattenmacher. Die Planungskapazitäten des Landes seien derzeit in anderen Großprojekten wie etwa dem Moldietetunnel in Ravensburg gebunden. „Es wird daher lange dauern, bis das Land an der Umgehungsstraße weiterplant“, so Krattenmacher. Darum nimmt die Gemeinde das Projekt selbst in die Hand.
Ein Baustein dafür ist die Bahnunterführung zwischen Schlossstraße und Immenrieder Straße. Die Kosten über geschätzt neun Millionen Euro wird hauptsächlich das Land übernehmen. Wichtig wird die Unterführung vor allem, sobald die Elektrifizierung der Allgäubahn ansteht (die SZ berichtete). Über den Planentwurf dafür wird der Gemeinderat in der kommenden Sitzung am Mittwoch, 22. November, beraten.
Die grundsätzliche Idee ist aber, die Kreisstraße von der Fürst-Maximilian-Straße und der Emmelhofer Straße auf die Ostumfahrung umzulegen
und die beiden Straßen dann in Gemeindestraßen umzuwandeln. Und ganz langfristig soll die Ortsumfahrung zur Landstraße werden.