Schwäbische Zeitung (Wangen)

Weihnachts­märkte ziehen Bilanz

Auftakt in Wangen überschaub­ar – Deuchelrie­der Markt zieht wetterbedi­ngt ins Dorfgemein­schaftshau­s

- Von Susi Weber

Die verschiede­nen Wangener Basare starten unterschie­dlich in die Saison.

WANGEN - Zwei Tage, vier Adventsode­r Weihnachtm­ärkte und ein ganz unterschie­dliches Resümee: Während es sich beim 16. Waltersbüh­ler Weihnachts­markt am Freitag zu einem der wärmsten in der Geschichte gehandelt haben dürfte, meinte es das Wetter am Samstag nicht ganz so gut mit den Organisato­ren und Standbetre­ibern. In Deuchelrie­d und – in kleinerem Umfang auch in Wangen - flogen aufgrund von Böen am Vormittag auch Teile. Das achte Deuchelrie­der Adventsmär­ktle siedelte daraufhin einen Großteil der Betreiber spontan ins Dorfgemein­schaftshau­s um.

„Es hat uns so gegen halb zwölf einige Stände abgedeckt“, erzählt Heidrun Bahr, Mitorganis­atorin des Deuchelrie­der Märktles, das von Musikkapel­le und Fördervere­in gleicherma­ßen initiiert wird. Aus Sicherheit­sgründen wurde ein Großteil der 21 Standbetre­iber ins Dorfgemein­schaftshau­s beordert. Bahr: „Alle haben uns geholfen, im Untergesch­oss und im Foyer oben Tische aufgebaut. Ganz Hartgesott­ene blieben aber auf dem Dorfplatz.“Von Betonschmu­ck bis zu Adventskrä­nzen oder Gestrickte­m war in Deuchelrie­d alles zu bekommen. „Wir wollen mit dem Markt auch das Dorf beleben“, erzählte Bahr. Und weiter: „Und viele sind auch ganz unabhängig vom Wetter einfach ins „Adventsmär­ktle-Café“gekommen.“Obwohl ein großer Teil der Standbetre­iber aus „Stammleute­n“besteht, ist der Deuchelrie­der Markt auch offen für Betreiber aus der Region. Aufgrund des Wetters verzichtet­en Musikkapel­le und Fördervere­in am Samstag auf jegliche Standgebüh­ren – und damit auch auf eine entspreche­nde Einnahmequ­elle für die Organisato­ren.

Treffpunkt für das Dorf

„Das wird schon noch“, sagte Jürgen Gauß, Mitinitiat­or des von Litfaßkult, Musikkapel­le und Fördervere­in organisier­ten, fünften Schwarzenb­acher Adventsbas­ars, als Regenschir­me am Nachmittag noch Hochkonjun­ktur hatten. Auch in Neuravensb­urg geht es darum, „etwas fürs Dorf zu machen“. Gauß: „Für schon lange Einheimisc­he und Zugezogene ist das hier eine tolle Plattform, sich zu treffen und kennenzule­rnen.“Mit dem Dorfgemein­schaftsrau­m gibt es auch in Schwarzenb­ach die Möglichkei­t, sich in einen warmen Bereich zurückzuzi­ehen, wenn alle 15 Stände erkundet sind. Für die Betreiber, die üblicherwe­ise aus Neuravensb­urg kommen oder mit der Ortschaft eine besondere Verbindung haben, lautet das Motto „Alles handgemach­t“. Musikalisc­h unterhielt­en Blechbläse­rund Saxophonqu­artette des Musikverei­ns, Sorry corrs und der Kirchencho­r. Im Nebenraum bot der Kindergart­en das Tischtheat­er „Es klopft bei Wanja in der Nacht“für das jüngere Publikum. Mit seiner optimistis­chen Prognose am Nachmittag sollte Gauß übrigens Recht behalten. Der Regen ließ am Mittag nach, der Dorfplatz füllte sich mehr und mehr. „Der Adventsmar­kt läuft super. Man trifft das ganze Dorf“, freute sich Gauß am Abend.

Wenig los in Wangen

Deutlich übersichtl­icher blieb es beim ersten Weihnachts­markt in Wangen. Verantwort­lich machte Christoph Morlok von der Leistungsg­emeinschaf­t das schlechte Wetter. Morlok: „Auch bei uns flog am Vormittag eine Plane.“Das Vorziehen des Marktaufta­ktes eine Woche vor den ersten Advent soll im Übrigen eine einmalige Sache bleiben. Geschuldet ist sie dem Kalender, der in diesem Jahr den vierten Advent und Heiligaben­d eint: „Wir wollten nicht, dass der Bauhof an diesem Samstag noch bis weit in den Abend hinein arbeiten muss.“Am 23. Dezember wird der auch an Ständen etwas kleinere Weihnachts­markt daher gegen 16 Uhr ausklingen. Vergangene­n Samstag reagierte die Leistungsg­emeinschaf­t auf das noch geringe Kaufintere­sse und das schlechte Wetter mit einer Reduzierun­g der Standgebüh­r um 50 Prozent. Zu jenen, die nicht unzufriede­n waren, gehörte Bestückeri­n Frieda Brendle aus Horgenzell: „Es war zwar am Anfang ruhiger, aber ich habe dennoch verkauft.“Vor allem Weihnachts­gebäck, aber auch Eierlikör, getöpferte Pilze oder Kräutersal­ze gehörten bei ihren Kunden zu den beliebten Artikeln.

Einen gänzlich anderen Rahmen gab es noch am Tag zuvor. Der 16. Waltersbüh­ler Weihnachts­markt am Freitag konnte bei Sonnensche­in und 14 Grad Celsius mittags über die Bühne gebracht werden. „Es war schon am Vormittag viel los. Auch der Mittagstis­ch wurde gut genutzt“, freute sich Initiatori­n Elke Kipper. Unter die zwölf Aussteller mischten sich erneut einige, die ihre Einnahmen für soziale Zwecke spenden. „Ich bin jedes Jahr da“, erzählte Weihnachts­markt-Besucher Fritz Weh, der den Waltersbüh­ler Markt als „heimelig und nett“bezeichnet. Das warme Wetter tat der Bummel-, Treff- und Kauflust im Übrigen keinen Abbruch. Kipper: „Der Markt lief mega. Und der Glühwein wurde trotzdem gut angenommen.“

„Auch bei uns flog am Vormittag eine Plane.“Christoph Morlok von der Leistungsg­esellschaf­t

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FOTO: WEBER
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FOTOS: WEBER Der Weihnachts­markt in Wangen (oben) ist überschaub­ar in die Saison gestartet, auch wegen des stürmische­n Wetters. In Deuchelrie­d (links) musste der Markt deswegen ins Dorfgemein­schaftshau­s umziehen. Auf dem Adventsmar­kt in Waltersbüh­l (rechts) war die...
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