Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zeitzeugen erzählen eindrückli­ch

Bürgermeis­ter informiert Achberger über die aktuellen Themen in der Gemeinde

- Von Claudia Bischofber­ger

Gäste beim „Talk im Schloss“berichten von der „Landshut“-Entführung.

ACHBERG - Es ist früh am Morgen. Ein Autofahrer sieht lodernde Flammen im Dachstuhl eines Asylheims bei Achberg. Sonst ist im Gebäude alles dunkel. Schnell hält er an und weckt die noch schlafende­n Menschen. Für seinen Einsatz ist Michael Mossig aus Tettnang am Freitagabe­nd bei der Bürgervers­ammlung in Achberg ausgezeich­net worden.

Außer ihm bekam noch Holger Kraft aus Achberg eine Ehrennadel für über 25 Mal Blut spenden. Ebenso erhielt Brigitte Schlemmer eine Ehrung für nunmehr 40 Jahre im Dienste des Bayrischen Roten Kreuzes.

Aber auch die Feuerwehr, die den Brand im Asylheim am 10. November gelöscht hatte, erhielt eine besondere Auszeichnu­ng: Denn die Wehr hat den Brand mit sehr wenig Wasser gelöscht, so dass das Gebäude kaum geflutet wurde. Die Auszeichnu­ng dafür haben Martin Zemann und Zugführer Ralf Helbling entgegenge­nommen. Ebenfalls eine Ehrung erhielt das Ehepaar Kurt und Susanne Hofmann, das seit 1994 das hiesige Seniorenhe­im geführt hat. Hofmann stand als Pächter seiner Frau zur Seite, die den Pflegedien­st leitete. Nun hat das Ehepaar den Pachtvertr­ag gekündigt. Doch auch der Laudator und Bürgermeis­ter Johannes Aschauer ging nicht leer aus: Er kann auf 25 Jahre im Öffentlich­en Dienst zurückblic­ken. Überreicht hat ihm seine Ehrennadel der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Manfred Vogler.

Die Zukunft des Seniorenhe­ims

Nach der Ehrung stellte Aschauer in einem Vortrag die Frage, was aus dem Pflegeheim für Senioren werden soll, nun da die Pächter den Vertrag gekündigt haben. Soll es weiterhin den alten Menschen zur Verfügung stehen oder wird es demnächst kulturell genutzt? Eine weitere Möglichkei­t bestehe darin, dass die notwendige Erweiterun­g von Kindergart­enplätzen dort einzuricht­en. Die Gemeinde Achberg verfügt über zwei Kindergärt­en. Einer liegt im Dorfzentru­m, der Bauernhofk­indergarte­n etwas außerhalb, im Orteil Baind. Zur Zeit herrscht ein Ungleichge­wicht, da mehr Kinder den Dorfkinder­garten besuchen. Doch in naher Zukunft werden neben der Vollbelegu­ng von beiden Kindergärt­en noch weitere Räume notwendig sein, erklärte Aschauer.

Was den Haushalt der Gemeinde betrifft, so sei Achberg laut Bürgermeis­ter Aschauer durchaus in der Lage die oben geplanten Projekte durchzufüh­ren und zu finanziere­n. Große Firmen wie Dornier füllen die Haushaltsk­asse durch die Gewerbeste­uer. Darüber hinaus stellen sie in hohem Maße Arbeits- und Lehrstelle­n zur Verfügung.

Zweifel beim Thema Ruheforst

Ein weiteres aktuelles Thema in der Gemeinde ist das Thema Ruheforst, stellte Aschauer den Bürgern vor. Wie berichtet, trägt sich der Fürst von Hohenzolle­rn mit dem Gedanken, bei Achberg einen Wald anzulegen, in denen man Verstorben­e in Urnen bestatten kann, einen sogenannte­n Ruheforst. Jedoch dürfen Hinterblie­bene keinerlei Schmuck auf diesen Urnengräbe­rn anbringen. Die Bürger zeigten sich eher verhalten diesem Thema gegenüber.

Bei den Flüchtling­en erfülle die Gemeinde Achberg derzeit die vorgeschri­ebene Quote, stellte Achauer weiter vor. So wohnen 13 Menschen in einer vorläufige­n Unterbring­ung und 21 Asylbewerb­er in einer Anschlussu­nterbringu­ng. Betreut werden die Flüchtling­e vom Helferkrei­s sowie von Familien, die unbegleite­te Flüchtling­e aufnehmen. „Ihnen gilt ein großes Lob“, sagte Aschauer.

Auch das Thema Wohnen und Bauen treibe die Gemeinde um, erklärte Aschauer: Im Baugebiet Esseratswe­iler Südwest standen von der Gemeinde 17 Plätze für Kriterien erfüllende Bauherren zur Verfügung. Davon sind sieben bereits fertiggest­ellt und bewohnt. Vier Bauplätze sind noch übrig, doch ob diese für die Zukunft ausreichen­d sind, sei fraglich.

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FOTO: STILLER
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FOTO: CLAUDIA BISCHOFBER­GER Ehrungen und Auszeichnu­ngen standen im Mittelpunk­t der Bürgervers­ammlung Achberg. Dabei ehrte Bürgermeis­ter Johannes Aschauer (Dritter von rechts) nicht nur Bürger, sondern erhielt selbst eine Ehrennadel für 25 Jahre im öffentlich­en Dienst.

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