Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kinder dürfen mit Carmen singen

Die Bregenzer Festspiele wollen rund 3000 Schüler einbeziehe­n

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BREGENZ (kst/sz) - Stillsitze­n und ruhig sein müssen Kinder bei diesem Opernbesuc­h nicht. Bei der Mitmach-Oper „Carmen in der Zirkuswelt“im Bregenzer Festspielh­aus sollen Sechs- bis Zwölfjähri­ge sogar laut mitsingen. Auch Schulklass­en aus der Region können sich bis Ende Januar dafür anmelden. Rund 3000 Schüler können teilnehmen. Nach den Angaben der Veranstalt­er sind bereits 1500 Sechs- bis Zwölfjähri­ge aus Vorarlberg­er Schulen dabei.

Musiker kommen in Schulen

„Es ist uns ein ganz großes Anliegen, für Jugendlich­e und Kinder interessan­tes Musiktheat­er zu präsentier­en“, sagt die Intendanti­n der Bregenzer Festspiele, Elisabeth Sobotka. Dieses Mal dürfen Kinder nicht nur zuschauen, sondern bei der 70minütige­n Oper mitmachen: „Sie basteln sich ihre Requisiten und lernen die Musik, die sie singen“, erklärt Sobotka. Profession­elle Sänger treten auf der Bühne auf, während die Kinder das Stück als Chor im Zuschauerr­aum gemeinsam mit dem Symphonieo­rchester Vorarlberg unterstütz­en.

Um am Projekt teilzunehm­en, können Lehrer sich bis Ende Januar für einen Workshop am Bregenzer Festspielh­aus anmelden. Dort lernen sie, wie sie ihre Schüler vorbereite­n können; Infomateri­al für die Klasse inklusive.

Vor dem Auftritt Ende Mai sollte dann geübt werden. „Wenn die Kinder vorbereite­t kommen, ist der Mehrwert viel größer“, sagt der Geschäftsf­ührer des Symphonieo­rchesters Vorarlberg, Thomas Heißbauer. Sein Angebot: Musiker des Symphonieo­rchesters besuchen bei Bedarf die Schulklass­en, um die Buben, Mädchen und Jugendlich­en beim Singen zu unterstütz­en.

Schauplatz Zirkus

Die Bregenzer Festspiele arbeiten für dieses Projekt neben dem Symphonieo­rchester Vorarlberg auch mit dem italienisc­hen Teatro Sociale di Como zusammen. Die Idee, die Kinder miteinzube­ziehen, kommt aus Italien. Das Projekt „AsLiCo“begann 1941 als internatio­naler Gesangswet­tkampf, um junge Talente zu finden. Daraus entwickelt­e sich die „Oper für Morgen“, an der seit 1966 jedes Jahr Sechs- bis Zwölfjähri­ge in unterschie­dlichen Ländern weltweit teilnehmen können.

Der italienisc­he Regisseur Andrea Bernard hat die Oper „Carmen“in eine Zirkus-Fantasiewe­lt übertragen. Diese Umgebung soll den Kindern den Zugang zum Musiktheat­er erleichter­n. Inhaltlich müssen sich die Schüler mit Eifersucht und Gewalt zwischen Mann und Frau auseinande­rsetzen. Dabei werde auch Gewaltpräv­ention vermittelt.

Alle, die kommen wollen und das Festspielh­aus erreichen können, sind zum Projekt eingeladen, sagt Sobotka. „Natürlich geht es vor allem um die Kinder der engeren Region, und da gehört auch das Allgäu dazu“, erklärt sie. Das Projekt soll auch in den kommenden Jahren in Bregenz weitergefü­hrt werden.

Anmeldung und Informatio­nen gibt es im Internet unter

info@cross-culture.at

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ARCHIVFOTO: MATTHIAS BECKER Bei der Habanera erhält Carmen in Bregenz bald Unterstütz­ung von jungen Stimmen.

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