FC Memmingen dreht 1:3-Rückstand in Sieg
Fußball-Regionalligist gewinnt gegen FC Ingolstadt II – Entscheidendes Tor fällt in der Nachspielzeit
MEMMINGEN (sz) - Der FC Memmingen lebt. Und wie! Als in der Nachspielzeit im letzten Regionalliga-Heimspiel des Kalenderjahres gegen den FC Ingolstadt 04 II der 4:3Siegtreffer fiel, brachen alle Dämme. Ein 1:3-Pausenrückstand wurde noch gedreht – und das nicht gegen irgendwen, sondern gegen den bisherigen Tabellenzweiten, der auch noch mit sechs Spielern aus seinem Profikader angetreten war.
Überfallartig legten die Memminger gegen den Favoriten los und gingen auch früh durch Pascal Maier (4. Minute) in Führung. Die verdutzten Ingolstädter brauchten etwas, um sich darauf einzustellen, und profitierten davon, dass Fabian Lutz nach 14 Minuten einen Rettungsversuch in die eigenen Maschen setzte. Dann lief es für die Gäste nach Plan. 27. Minute: Antonio Colak kam am Elfmeterpunkt frei zum Kopfball – das 1:2. 44. Minute: Alexander Kogler nickte nach einem Freistoß am langen Pfosten zum 1:3 ein. Damit war es eigentlich gelaufen, dachte sich auch FCITrainer Ersin Demir.
Maßgeblichen Anteil daran, dass die Partie die entscheidende Wendung nahm, hatte Branko Nikolic. Erst am Donnerstag nach zweimonatiger Studien-Abstinenz zurückgekehrt, kam er nach einer Stunde und trieb trotz Trainingsrückstand seine Kameraden an. Schmeiser, einer der stärksten Akteure auf dem tiefen Platz, drückte den Ball nach einem Freistoß an der Eckfahne im dritten Versuch über die Linie, nachdem FCI-Torhüter Fabijan Buntic zuvor zweimal abgewehrt hatte (69.). „Da geht noch was“, merkten auch die 441 Zuschauer, die sich nun lautstark mit Anfeuerung bemerkbar machten. Am Ende stachen die eingewechselten Joker: Furkan Kircicek staubte ab, nachdem Schmeiser zunächst nur den Pfosten traf (89.). Mit dem 3:3 wären alle zufrieden gewesen, zumal der FCM in der Nachspielzeit beinahe noch in einen Konter gelaufen wäre. Mit der letzten Aktion des nasskalten Nachmittags bestraften die Memminger in Form von Jamey Hayse das Zeitspiel der Gäste und belohnten sich mit dem 4:3 (90. + 4) selbst. Der Jubel fiel entsprechend explosionsartig aus.