Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kißlegger haben viele Fragen

Kißleggs Bürgermeis­ter steht Gästen im „Löwen“Rede und Antwort

- Von Claudia Bischofber­ger

Dieter Krattenmac­her steht Rede und Antwort bei Bürgerfrag­estunde.

KISSLEGG - Mit der Absicht „Kommunalpo­litik transparen­t machen“hat der Vorsitzend­e des CDU-Gemeindeve­rbands, Friedrich Rockhoff, interessie­rte Kißlegger zu einem von seiner CDU-Fraktion organisier­ten Abend eingeladen. Einige Bürger folgten dem Ruf und kamen ins ehemalige Hotel „Zum Löwen“zur Bürgerfrag­estunde.

Zwischenme­nschlichke­it, Verständig­ung und interkultu­relle Begegnung. Diese Schlagwort­e stehen für den „Löwen“, der vor drei Jahren von der Gemeinde Kißlegg übernommen wurde. Heute befindet sich hier im Nebenraum ein Secondhand-Laden, und im Obergescho­ss finden derzeit 16 Flüchtling­e vorübergeh­end Unterkunft.

Sozialvere­in „Bürger für Bürger“stellt sich vor

Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her wollte an diesem Abend in dem ehemalgen Hotel Rede und Antwort zu verschiede­nen Anliegen der Kißlegger stehen. Moderator war der ehemalige Bürgermeis­ter aus Amtzell, Paul Locherer. Zunächst stellte der Vorsitzend­e des Sozialvere­ins „Bürger für Bürger“, Peter Killat, die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r des „Freundeskr­eises Asyl“vor. Heinz Fritsch aus Kißlegg führt seit zwei Jahren den Secondhand-Laden. Menschen aus allen sozialen Schichten nehmen das Angebot des Kleiderlad­ens an. Der Erlös dient sozialen Zwecken.

Ingrid Zinnecker, die ebenso im Vorstand des Vereins tätig ist, unterricht­et die Flüchtling­e in Deutsch. Aber auch bei der Überwindun­g von bürokratis­chen Barrieren wird hier geholfen. „Sprachunte­rricht wird zur Lebensbegl­eitung“, so Zinnecker. Einige der Asylsuchen­den hätten den Sprung in die Integratio­n aber schon geschafft und seien von hier aus auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung.

Neben Themen wie Verkehr oder Infrastruk­tur lag beim Gewerbe ein Schwerpunk­t des Abends. Vor elf Jahren hatte die Gemeinde Kißlegg eine etwa 20 Hektar große Fläche erworben, um dort ein Gewerbegeb­iet anzusiedel­n: das interkommu­nale Gewerbegeb­iet Waltershof­en (Ikowa). Damals wie heute stünden Naturschüt­zer diesem Projekt skeptisch gegenüber, wie ein Bürger anmerkte. Sie sorgten sich um den Erhalt der vielen Biotope, die sich in unmittelba­rer Nähe befinden.

Mit Kiga-Neubau will Gemeinde ein Zeichen setzen

Dem entgegen hielt Krattenmac­her die Absicht auf eine Weiterentw­icklung des Wohlstands: Arbeitsplä­tze, Gewerbeein­nahmen und Fortschrit­t waren die Stichworte. Und der Bürgermeis­ter merkte dazu an, dass die Gemeinde Kißlegg für den Naturschut­z in hohem Maße investiere: „Einrichtun­gen, die man schafft, sollen so wenig wie möglich die Natur stören“, so Krattenmac­her. Durch fachliche Gutachten soll diese Aussage nun unterstric­hen werden.

Auf vielfältig­e Fragen im Bereich Verkehr und Infrastruk­tur blieb der Bürgermeis­ter keinem Bürger eine Antwort schuldig. Mit der Zusammenle­gung der beiden Kindergärt­en St. Monika und St. Gallus zum Beispiel wolle die Gemeinde ein Zeichen setzen, dass Kinder mit und ohne Behinderun­g ein Miteinande­r führen können, beantworte­te Krattenmac­her eine Frage nach dem Kindergart­enneubau. Mit dem Verspreche­n auf eine Wiederholu­ng der Bürgerfrag­estunde, beendete Dieter Krattenmac­her den Abend.

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FOTO: BISCHOFBER­GER
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FOTO: CLAUDIA BISCHOFBER­GER Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her geht bei der Bürgerfrag­estunde im „Löwen“auf die Fragen und Anregungen der Gäste ein.

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