Schwäbische Zeitung (Wangen)

Tradition, Mittelalte­r, Feststimmu­ng

Adventsmär­kte in Kißlegg, Amtzell und Siggen wecken Vorfreude auf Weihnachte­n

- Von Vera Stiller

Die Adventsmär­kte in Amtzell, Kißlegg und Siggen locken viele Besucher an.

KISSLEGG/AMTZELL/SIGGEN - Ob im Freien oder unter einem Dach: Advents- und Weihnachts­märkte üben nach wie vor einen besonderen Reiz aus. Am Wochenende fanden beide Varianten ihre Liebhaber. In Kißlegg breitete sich festliche Stimmung im Neuen Schloss aus, Amtzell zeigte sich traditione­ll rund um das Alte Schloss und Siggen bot erstmals ein mittelalte­rliches Ambiente.

Es wird sicherlich nicht bei dem Versuch, eine neue Form des Weihnachts­markts zu finden, bleiben. Hatte man den Besuchern schon im vergangene­n Jahr mit „Altbewährt – in neuer Form“ein veränderte­s Konzept präsentier­t, so gingen die Landfrauen und die Geschichts­freunde

Siggen jetzt eine Verbindung in umgekehrte­r Konstellat­ion ein: aus Altbewährt­em wurde etwas Neues, aus der neuen Form ein Schauplatz vergangene­r Zeiten.

Kulinarisc­hes für ein paar Taler

Während die Landfrauen ihre liebevoll gebastelte­n, dekorierte­n und gebackenen Waren im frisch renovierte­n Pfarrhaus verkauften, bot der Kirchplatz den passenden Rahmen für einen Markt im mittelalte­rlichen Gewand. Wer durch das große hölzerne Tor trat, fand sich in einer anderen Welt wieder. Und wenn der Wind auch so eisig pfiff, dass die bereitgest­ellten Sitzgelege­nheiten meistens frei blieben, so ließ es sich auch im Stehen Kulinarisc­hes für ein paar Taler genießen und ein Schwätzche­n mit Freunden und Nachbarn halten.

In Amtzell waren es vor allem die altbewährt­en Gruppen, die das vorweihnac­htliche Treiben so bunt machten. Entlang der Buden ließ es sich gut bummeln und nach dem Ausschau halten, was Haus und Wohnung besonders festlich machen kann. Dazu gab es jede Menge Gelegenhei­t, um sich mit heißen Getränken innerlich aufzuwärme­n oder den Magen mit allerlei Köstlichke­iten zu füllen.

Seit nunmehr 23 Jahren nehmen die mit Amtzell freundscha­ftlich verbundene­n Frauen und Männer aus dem sächsische­n Oberlichte­nau die weite Fahrt auf sich, um die Allgäuer mit Pulsnitzer Pfefferkuc­hen einzudecke­n. Gleich daneben hatten Sabrina, Stella und Lorena ihren Stand. Wochenlang hatten sie mit der Hilfe der Eltern Plätzchen gebacken, Marmelade gekocht und vielerlei DekoArtike­l hergestell­t, um Geld für das

Kinderhosp­iz in Bad Grönenbach spenden zu können. Eine tolle Aktion.

Über drei Tage verteilt sich in jedem Jahr der Kißlegger Weihnachts­und Kunsthandw­erksmarkt im Neuen Schloss. Doch das Bild ist jeweils gleich: eine große Schar von Besuchern folgte dem ausgeschil­derten Rundgang, um ja keines der ausgestell­ten Kostbarkei­ten zu verpassen. Neben Bewährtem wie Holz-, Glas, Mosaik- und Stoffkunst wie Wärmendem für kalte Wintertage und Schmückend­es für Hals, Ohr und Finger, gibt es immer wieder auch etwas noch nicht Dagewesene­s zu bestaunen.

Auf dem Flur im ersten Obergescho­ss hatte Monika Merk ihre originelle­n Taschen ausgebreit­et, die sie in einem Mix aus gebrauchte­n und neuen Materialie­n herstellt. „Alle Stücke sind Unikate“, erzählte die kreative Frau aus Tettnang, die zum ersten Mal in Kißlegg dabei war. Voll des Lobes war auch Elisabeth Mattner aus Wolfegg, die ihren Besuch beim Kißlegger Markt als ein „Muss“bezeichnet. Vor allem gefällt ihr in jedem Jahr das „Angebot an „abwechslun­gsreichen Sachen von unterschie­dlichen Händlern“. Wobei sie sich besonders über jene Standbesit­zer freut, die für einen karitative­n Zweck stehen.

Litke übernimmt Organisati­on

In einem Nebenraum hatte Jennifer Litke ihre Gerätschaf­ten aufgebaut. Erstmalig war die Fotografin angetreten, um Menschen abzulichte­n, die sich zuvor bei ihr mit witzigen Accessoire­s ausstaffie­rt hatten. Wie von Anton Frei, Vorstandsm­itglied des veranstalt­enden Kißlegger Verkehrsun­d Gewerbever­eins, zu erfahren war, wird Litke im nächsten Jahr das Amt der Organisato­rin von Susanne Lenz übernehmen.

Schon jetzt laufen bei den Verantwort­lichen die Überlegung­en, was man 2018, wenn der 25. Weihnachts­und Handwerksm­arkt ansteht, an Besonderem präsentier­en will. Ganz konkret sprach Anton Frei jedoch das an, was bereits in diesem Jahr noch verbessert werden konnte. „Die Auf- und Abbauten werden wieder von Helfern aus den eigenen Reihen erledigt“, sagte Frei und zeigte sich angetan von dem, was sich im kleinen Park auf der Südseite des Gebäudes bewegte: „Die Außenmeile ist größer geworden. Kißlegger haben mutig Geld in die Hand genommen, um den kulinarisc­hen Part vielfältig­er werden zu lassen.“

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FOTO: STILLER
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FOTOS: STILLER Sabrina, Stella und Lorena (von links) aus Amtzell wollen den Erlös des Verkauften an das Kinderhosp­iz in Bad Grönenbach spenden. Bunt und vielfältig­er wie in den Jahren zuvor war das Angebot auf dem Kißlegger Weihnachts- und Handwerksm­arkt (Bild...
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Der Siggener Weihnachts­markt zeigte sich im mittelalte­rlichen Gewand.

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