„X-Mas Jam“lockt wieder Hunderte
16. „X-Mas Jam“unter Autobahnbrücke lockt Profis und Hobbyfahrer
WANGEN (sz) - Der 16. „X-Mas Jam“unter der Autobahnbrücke bei Nieratzbad hat erneut Profis und HobbyMountainbikefahrer gleichermaßen angelockt. Eine gute Nachricht von Veranstalter Guido Tschugg gab es auch: Die Strecke wird längerfristig bestehen bleiben.
WANGEN - Gute Nachrichten für alle Mountainbike-Freaks gab es am Rande des 16. „X-Mas-Jams“von Mountainbike-Profi Guido Tschugg am vergangenen Samstag. Im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“bestätigte der Allgäuer, dass die Strecke unter der Autobahnbrücke bei Nieratzbad/Wangen, in die er wieder investiert hat, auch längerfristig erhalten bleibt. Zum jährlichen Event selbst kamen erneut einige Hunderte – angefangen vom zweijährigen Fan bis hin zu einem Nico Scholze, der zu den besten Freestyle-Mountainbikern Deutschlands gehört.
Es ist deutlich mehr als „nur“ein lokales Ereignis. Wer am Samstag den Parkplatz inspizierte, fand Autokennzeichen aus dem Stuttgarter, Münchner, Nürnberger und gesamten Bodenseeraum, deren Besitzer sich aktiv an diesem besonderen Biker-Treffen beteiligen oder als Besucher dabei sind. Jahr für Jahr kommen immer am ersten Samstag im Dezember Profis, Zuschauer und Amateure jeglichen Könnens zum „X-Mas Jam“zusammen, das für Tschugg auch so etwas wie ein Saisonabschlussfest ist. Darüber hinaus sollen nach seinem Willen die überwiegend jugendlichen Mountain- und Dirtbiker auch übers Jahr hinweg Gelegenheit haben, sich abseits von Straßen und illegalen Trails auszutoben: „Ich habe hier in Nieratzbad wieder investiert und einige Tage mit Bagger und Walze gearbeitet.“Entsprechend wurde umgebaut, wurden neue Ideen umgesetzt, um Profis wie Amateuren gleichermaßen etwas zu bieten. Gepflegt wird die Anlage das Jahr über ebenfalls von den Nutzern, die sich in einer Art Selbstverpflichtung um Ordnung und Sauberkeit zu kümmern haben. Beim „X-Mas Jam“selbst geht es aber vordergründig um gemeinsamen Spaß und das Zusammentreffen aller Biker. Auch Tschugg rollt und jumpt durch den Parcours, nimmt sich andererseits aber auch Zeit für Gespräche.
Sportlich stand für den inzwischen 41-Jährigen Tschugg die Downhill-Weltmeisterschaft in der Master-Klasse im Vordergrund, wo er den Titel erringen konnte: „Andorra zählt ja zu den krassesten Strecken der Welt“, sagt Tschugg, der in früheren Jahren nahezu auf allen zu Hause war. Nach drei Jahren „Rennpause“ wagte er sich das erste Mal wieder ins Getümmel – und gewann den Ü40Wettbewerb mit mehr als 35 Fahrern: „Es hat mich einfach selbst interessiert, wo und wie ich stehe. Es war ein schöner Beweis, dass man nicht langsamer wird, wenn man in Sachen Fitness nicht nachlässt.“Überwiegend war Tschugg auch 2017 für Videoproduktionen, Katalogshootings, als Berater und Botschafter für E-Mountainbikes für einen bekannten Radhersteller unterwegs – und als Streckenerbauer: „In der Umgebung sind beispielsweise die Strecken in Leutkirch-Diepoldshofen und in Kressbronn entstanden, die für jedermann nutzbar sind.“
Mit dem Laufrad über die Piste
Die gesamte Bandbreite an Bikern traf sich nun auch wieder in Nieratz. Hier wurden Saltos oder Backflips vorgeführt, dort die Abfahrt runtergebrettert oder am Rande des Geländes auch manches Fachgespräch am wärmenden Feuer geführt. Zu den jüngsten Besuchern gehörte Jannis Gusies (2) aus Karsee auf seinem Laufrad, dem vor allem das „Schanzen“(Springen über die Hügel) Freude bereitete. „Super“fand auch Mutter Andrea das Zugucken: „Ich fahre auch selbst, aber nicht auf diesem Niveau. Ich gehöre mehr zu den Gemütlicheren.“Regelmäßig seine Runden in Nieratzbad dreht Jacob Sohler. Der 20-Jährige aus Niederstaufen ist „mindestens einmal die Woche“vor Ort und gehört auch zur zehn- bis fünfzehnköpfigen Gruppe, die das Gelände pflegt. Was ihm so an der nunmehr 15 Jahre alten Anlage unter dem großen Autobahn-Brückendaches so gefällt? „Die Strecke ist vor allem im Winter ideal und so breit gefächert, dass vom Kind bis zum Profi jeder hier fahren kann.“