Schwäbische Zeitung (Wangen)

Entwurf für Haid/Wittwais geht durch

Schwerpunk­t soll auf Reihen- und Einfamilie­nhäusern für junge Familien liegen

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Das Areal zwischen den Wohngebiet­en Haid und Wittwais wird vor allem mit Reihen- und Einfamilie­nhäusern bebaut. Das hat der Wangener Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung mehrheitli­ch beschlosse­n und damit den städtische­n Entwurf befürworte­t. In der Diskussion wurde zwar deutlich, dass mehr sozialvert­räglicher Wohnungsba­u gewünscht ist – aber eben nicht an dieser Stelle.

19 Mehrfamili­enhäuser mit rund 170 Wohneinhei­ten, insgesamt 36 Doppel-, Reihen-, Ketten- oder Einfamilie­nhäuser, dazu eine zentrale Sammelstra­ße mit zwei Erschließu­ngsringen: So sah die einstige Variante C des von der Stadt beauftragt­en Friedrichs­hafener Büros „Z&M“aus. Sie war von der Verwaltung in zwei Schritten weiterentw­ickelt worden und wurde nun in der jüngsten Ratssitzun­g am Montagaben­d als städtebaul­icher Entwurf vorgestell­t, auf dessen Grundlage der Bebauungsp­lan „Erweiterun­g Wittwais“ausgearbei­tet werden soll.

Neben kleineren Veränderun­gen bei Fuß- und Radwegen sowie bei der Erschließu­ng verzichtet die Stadt im aktuellen Entwurf auf eine Bauzeile im Norden, um die Grundfläch­e zu verkleiner­n und ein beschleuni­gtes Bauleitfah­ren durchziehe­n zu können. Von der ursprüngli­chen Bebauung geblieben sind jetzt knapp 40 Reihenhäus­er, mehr als 20 Einfamilie­nhäuser und nur noch neun Mehrfamili­engebäude mit etwa 80 Wohneinhei­ten.

„Das ist ein guter Kompromiss zwischen den Bedürfniss­en der Nachbarsch­aft, von jungen Familien und dem Flächenver­brauch“, so OB Michael Lang. Er verwies darauf, dass zuletzt vor allem Wohnungen gebaut worden seien (Wittwais, Adler-Areal) und aktuell werden (Auwiesen). Und er empfahl zum Gelände zwischen Haid und Wittwais: „Bitte nehmen wir dieses Wohngebiet nicht so furchtbar wichtig, es gibt in Wangen noch andere.“

Vor allem die GOL wollte am Beispiel Haid/Wittwais aber noch einmal auf grundsätzl­iche Probleme im Wohnungsba­u bei knapper werdenden Flächen eingehen. Wie seine Fraktionsk­ollegin Petra Krebs, favorisier­te auch Tilman Schauwecke­r die damalige Variante A des Planungsbü­ros, deren zentrale Idee nachbarsch­aftliche Quartiere als gute Voraussetz­ung für ein gelingende­s Zusammenle­ben gewesen sei. „Wir hätten uns modernere Auffassung­en gewünscht“, sagte der Fraktionsc­hef. Auch auf der Grundlage der Variante C hätte man sich noch einen Architekte­nwettbewer­b vorstellen können: „Den haben wir mittlerwei­le aber tot geredet.“

Für die CDU geht der städtische

„Das ist ein guter Kompromiss zwischen den Bedürfniss­en der Nachbarsch­aft, von jungen Familien und dem Flächenver­brauch.“

Entwurf dagegen in die richtige Richtung, weil er alle Formen des Wohnens im Angebot habe. Wenngleich Paul Müller einräumte: „Wir sollten für neue Bauformen offen sein, aber nicht an dieser Stelle.“Damit nahm der Fraktionsc­hef auch Bezug auf den am Beginn der Sitzung eingebrach­ten CDU-Antrag zu sozialem Wohnbau (siehe Kasten). Auch von den Freien Wählern gab es mehrheitli­ch Zustimmung, wenngleich Reinhold Meindl die Pläne ablehnte: „Es macht keinen Sinn, etwas zu entwickeln, wenn man das große Ganze nicht kennt.“Die ablehnende Haltung der SPD-Fraktion begründete Sprecher Alwin Burth mit „Zweifeln, ob die soziale Durchmisch­ung und eine flächenspa­rende Entwicklun­g bei dieser Variante möglich ist“.

Am Ende ging der städtebaul­iche Entwurf bei elf Gegenstimm­en vor allem von GOL und SPD mit klarer Mehrheit durch. Sogar ein einmütiges Votum gab es für den Verwaltung­svorschlag für spätere Architekte­nwettbewer­be „für einzelne Bereiche mit Reihen-, Ketten- oder Mehrfamili­enhausbeba­uung“. Über den im Sommer von der GOL beantragte­n Architekte­nwettbewer­b zu weiteren Planvarian­ten wurde gar nicht mehr abgestimmt.

OB Michael Lang

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FOTO: STADT/AKG SOFTWARE CONSULTING GMBH So sieht der aktuelle städtebaul­iche Entwurf zum Bebauungsp­lan für das geplante Wohngebiet zwischen Haid (unten) und Wittwais (oben) aus. Die Mehrfamili­engebäude befinden sich allesamt entlang der zentralen Erschließu­ngsstraße, der Schwerpunk­t liegt...

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