Startschuss für Netto in Wolfegg
Spatenstich für Supermarkt-Neubau – Eröffnung für Frühsommer geplant
WOLFEGG - Der Boden war zwar schneebedeckt, aber der Startschuss für die Bauarbeiten erfolgte trotzdem: Bürgermeister Peter Müller, Fürst Johannes zu Waldburg, Wolfegg und Waldsee sowie Vertreter des Bauunternehmens Fehr, Mitglieder des Gemeinderats und Vertreter von Netto haben sich am Montagvormittag am Ortsrand von Wolfegg zum Spatenstich für den Netto-Markt getroffen.
Mit dem Spatenstich gehe ein Projekt in die Umsetzung, an das er einige Male nicht mehr geglaubt habe, sagte Bürgermeister Peter Müller – die ersten Gespräche zur Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes in Wolfegg habe er bereits im Jahr 2007 geführt. Vor sechs Jahren habe es dann eine konkrete Anfrage für ein Einzelhandelsprojekt gegeben, so Müller.
Dabei sei gleich zu Anfang die jetzige Baufläche zur Diskussion gestanden, dann sei aber ein Vollsortimenter an der Landesstraße Richtung Rötenbach geplant gewesen. Als diese Pläne scheiterten, zeigte sich schließlich Netto interessiert, und man kam wieder auf das Grundstück an der Alttanner Straße zurück, das das Fürstliche Haus nun für den Bau eines Discounters zur Verfügung stellt. Geplant sei außerdem eine Linksabbiegespur, die von der Straße zu den Parkplätzen von dem Markt führt.
Eine zeitgemäße Nahversorgung sei für Wolfegg sehr wichtig, sagte Müller, die Gemeinde sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen und zähle rund 30 000 Übernachtungsgäste pro Jahr. „Leider haben die Entwicklungen in diesem Bereich auch auch vor Wolfegg nicht halt gemacht. So haben wir in den vergangenen Jahren eine Bäckerei mit kleinem Warensortiment in Alttann, einen kleinen Lebensmittelladen in Rötenbach und unser allseits beliebtes Kaufhaus Ott hier in Wolfegg verloren. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass wir derzeit ohne klassische Nahversorger in unserer Gemeinde zurechtkommen müssen.“
Wolfegg benötige eine „zeitgemäße und zukunftssichere Einkaufsmöglichkeit“, so der Bürgermeister, deshalb habe er sich auf einen Supermarkt konzentriert. „Alle alternativen Formen, wie ein kleiner Dorfladen oder ein Genossenschaftsladen, wären aus meiner Sicht nur zum Tragen gekommen, wenn wir mit der Ansiedlung eines Supermarkts nicht erfolgreich gewesen wären.“
Bauarbeiten hängen vom Wetter ab
Als im Frühjahr dieses Jahres bekannt wurde, dass das Kaufhaus Ott nach über 100 Jahren schließt, hatte es im Ort Diskussionen gegeben, ob und wie man das Geschäft erhalten könne. Maria und Franz Ott, die sich in den Ruhestand verabschiedeten, hatten Robert Lippmann ins Gespräch gebracht. Lippmann betreibt Einkaufsmärkte in Bergatreute und Bad Waldsee und hatte sich für den Wolfegger Standort interessiert. Da er an die Edeka-Gruppe angeschlossen ist, hätte er sein Warensortiment über diese Schiene bestücken können. Für Lippmann sei der Dorfladen aber nur dann wirtschaftlich interessant gewesen, wenn kein weiterer Markt in den Ort gekommen wäre.
Wie die Bauarbeiten für den Netto-Markt vorangehen, hängt vom Wetter ab, wenn alles nach Plan läuft, könnte im Frühsommer 2018 Eröffnung sein, sagte Walter Fehr, Geschäftsführer des gleichnamigen Bauunternehmens.