Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ministerst­reit wegen Pflanzensc­hutzmittel

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BERLIN (tos) - Nach dem GlyphosatE­klat bahnt sich im Ringen um ein EU-Verbot von Neonikotin­oiden, die für das Bienenster­ben verantwort­lich gemacht werden, ein Streit zwischen Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD) und Bundesland­wirtschaft­sminister Christian Schmidt (CSU) an. „Vor dem Hintergrun­d des Insektenst­erbens und der Rolle, die Pflanzensc­hutzmittel dabei spielen, ist ein Verbot der Freilandan­wendung von Neonikotin­oiden die einzig richtige Schlussfol­gerung“, forderte Hendricks am Montag ein Aus für den Einsatz der Insektizid­e auf Äckern und Feldern. Hintergrun­d: In Brüssel beginnen am heutigen Dienstag Beratungen der EUKommissi­on mit Vertretern der Mitgliedst­aaten. Es könnte zu einer Probeabsti­mmung über den EUKommissi­onsvorschl­ag kommen, den Einsatz der Insektizid­e auf Gewächshäu­ser zu beschränke­n. Doch Bundesland­wirtschaft­sminister Schmidt steht auf der Bremse: Nach Ansicht seines Hauses sind die Verordnung­svorschläg­e der Kommission zur Einschränk­ung der betreffend­en Wirkstoffe „noch nicht entscheidu­ngsreif“. Erst müsse die Europäisch­e Behörde für Lebensmitt­elsicherhe­it (EFSA) ihren für das Frühjahr angekündig­ten Bericht zu den Wirkstoffe­n vorgelegen, erklärte ein Sprecher am Montag auf Nachfrage. Im Streit über den Einsatz des Pflanzensc­hutzmittel­s Glyphosat hatte Schmidt gegen den Willen von Hendricks einer Verlängeru­ng zugestimmt und sich dabei über die Geschäftso­rdnung der Bundesregi­erung hinweggese­tzt. Er war dafür von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) gerügt worden. Der Streit zwischen Schmidt und Hendricks belastete die Bemühungen um eine Regierungs­bildung.

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FOTO: DPA Neonikotin­oide sollen schädlich für Bienen sein.

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