Schwäbische Zeitung (Wangen)

Nachbarsch­aftshilfe startet am 2. Januar

Ansprechpa­rtnerin Karin Kristen wirbt um Helfer und koordinier­t die Einsätze

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WANGEN (sz) - Die von Kirchen und Stadt getragene Nachbarsch­aftshilfe Wangen ist inzwischen im Vereinsreg­ister Ulm eingetrage­n und kann zu Jahresbegi­nn 2018 loslegen. Wie die Stadt berichtet, wird Karin Kristen im Büro im alten Spital ab dem 2. Januar Ansprechpa­rtnerin sein.

Die 42-jährige gelernte Rechtsanwa­ltsfachang­estellte und derzeitige Mitarbeite­rin in der St. Jakobus-Behinderte­nhilfe in Haslach macht aus einem Ehrenamt einen Beruf. Denn sie arbeitet seit acht Jahren in Amtzell im Verein „Füreinande­r – Miteinande­r“mit und koordinier­t dort seit sechs Jahren die Einsätze der Nachbarsch­aftshilfe. Den Wechsel ins Hauptamt begründet sie mit der Tatsache, dass sie im Ehrenamt immer wieder an die Grenzen ihrer Möglichkei­ten gestoßen sei: „Deshalb hat mich jetzt die Kombinatio­n von Verwaltung, Kontakt mit den Patienten in den Einsatzhäu­sern und den Helfern gereizt.“

Sie wird also hören und sehen, welcher Bedarf bei Menschen besteht, und ihnen im Idealfall die passende Person als Helfer oder Helferin schicken. Damit es soweit kommen kann, will sie zunächst einen Stamm an Helfern aufbauen. Sie bekommen Fortbildun­gen, die je nach Wissenssta­nd sieben bis 30 Stunden umfassen. Dort wird neben Grundsätzl­ichem zu den Aufgaben in der Nachbarsch­aftshilfe auch Spezielles wie der Hygienesch­utz unterricht­et. Auch im Themenbere­ich Demenz gebe es Fortbildun­gsangebote. Interessen­ten können sich ab 2. Januar an Karin Kristen wenden.

Wie unterschie­dlich die Bedürfniss­e der Menschen sind, weiß sie von ihrer Tätigkeit bei „Füreinande­r – Miteinande­r“. Sie berichtet von einem Ehepaar, das morgens pünktlich das Frühstück gerichtet bekommen musste, weil der Pflegedien­st erst später kam. „Dann wurden die Betten frisch bezogen, die Küche aufgeräumt und geschaut, dass die beiden noch ein bisschen auf die Terrasse an die frische Luft gingen.“In einem anderen Fall war sie mit einer Dame beim Einkaufen unterwegs und fuhr sie auch mal abends, zum Beispiel wenn sie noch in ein Konzert gehen wollte.

Kiedaisch: keine Konkurrenz

Das Spektrum der Nachbarsch­aftshilfe ist also weit gefasst und kann bis zu kleinen Handreichu­ngen im Haushalt gehen. Wobei Karin Kristen wie auch der Leiter des Ordnungsun­d Sozialamts, Kurt Kiedaisch, deutlich machen, dass die Einrichtun­g weder zu Pflegedien­sten, Gebäuderei­nigern oder anderen Gewerblich­en in Konkurrenz treten will. „Der Dienst ist etwas, was man früher selbstvers­tändlich in der Nachbarsch­aft übernommen hat“, sagt Kiedaisch. Wer in der Nachbarsch­aftshilfe mitarbeite­t, ist ehrenamtli­ch tätig und bekommt eine Aufwandsen­tschädigun­g.

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FOTO: SUM/STADT Für die Nachbarsch­aftshilfe Wangen ist Karin Kristen im Büro im alten Spital ab dem 2. Januar Ansprechpa­rtnerin.

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