Schwäbische Zeitung (Wangen)

Vom Winde verweht

Adventsmär­kte im Haslacher Heim St. Konrad und in Roggenzell leiden unter Wetter

- Von Susi Weber

HASLACH/ROGGENZELL - Keine Frage: Die Veranstalt­er der Adventsmär­kte in Haslach und Roggenzell haben schon bessere Wetterbedi­ngungen gehabt. Dennoch lassen sich beide nicht beirren und werden ihre ganz besonderen Märkte auch im kommenden Jahr fortsetzen.

„Wir mussten schon gegen halb eins mehr als die Hälfte unserer Außenständ­e abbauen“, sagte Schwester Veronika vom Heim St. Konrad. Wind und Schnee bedeckten die Auslagen. Zudem drohte der immer mehr aufkommend­e Sturm, die Stände umzuwehen. „Dafür ist die Turnhalle pratzelvol­l“, sagte Gesamtleit­er Helmut Johannes Müller am Mittag. Dorfladen, Kindergart­en, die St.Konrad-Bewohner, die Musikkapel­le Haslach, die Albhornblä­ser aus Pfrungen und die Masithi-Musikgrupp­e mit Unterstütz­ung der St.Konrad-Gruppe Musik halfen beim seit knapp 30 Jahre bestehende­n Markt wieder einmal zusammen und sorgten für den laut Müller so besonderen Advent des Miteinande­rs: „Der Markt ist für uns jedes Jahr ein Highlight und eines, bei dem das ganze Dorf zusammenko­mmt.“

In der Sternenbäc­kerei konnten Besucherki­nder Bredle backen und sie verzieren. Und auch Angehörige und Betreuer waren eingeladen. „Wichtig ist uns, dass die Stände ihren ganz privaten Touch behalten“, sagte Müller: „Es ist schön, dass es hier Produkte gibt, die von Menschen stammen, die um die Ecke wohnen und viel Herzblut reinhängen.“Dies gilt natürlich auch und im Besonderen für die aus dem Heim stammenden Menschen mit Handicap.

Nur wenige Verkaufsst­ände

Ein paar Kilometer weiter, in Roggenzell, setzt man seit vier Jahren ebenfalls auf ein besonderes Konzept, das mehr auf Inhalt als auf Verkauf setzt. „Wir haben den Adventszau­ber 2013 begonnen, als es galt, Geld für die Kirchenren­ovierung zusammenzu­bringen“, sagt Anne Haas vom zehnköpfig­en Organisati­onsteam der Kirchengem­einde. Inzwischen werden die durch die Verköstigu­ng herein kommenden Erlöse an die Pater-Berno-Rupp-Stiftung verwendet. Auf Verkaufsst­ände wird, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, verzichtet. Stattdesse­n gab es ein von Anita Merkt zusammen gestelltes Bescherung­szimmer anno dazumal, von Wolfgang Roth erforschte Stammbäume Roggenzell­er Familien, Allgäuer Geschichte­n des Ehepaars Bietsch, Märchenerz­ählungen von Gitti Haug und Musik des Vororchest­ers Primisweil­er-Roggenzell-Schwarzenb­ach und der Musikapell­e Roggenzell. „Wir möchten einen Ruhepol in der Adventszei­t schaffen – und wollen, dass die Leute aus Roggenzell und der Umgebung sich treffen. Auf die in den vergangene­n Jahren bei den Besuchern beliebte Krippen-Ausstellun­g wurde 2017 verzichtet. Haas: „Wir wollten heuer ganz bewusst etwas anderes und mit den Krippen eine machen.“

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FOTOS: SUSI WEBER Schwester Veronika vom Heim St. Konrad engagierte sich beim Adventsmar­kt in Haslach.
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Anita Merkt hat in Roggenzell ein „Bescherung­szimmer anno dazumal“zusammenge­stellt.

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