Die Architektur-Welt in Kißlegg
Sylvia Elison-Keib hält Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Focus Frau“
KISSLEGG (clbi) - „Architektur ist die weitsichtige Gestaltung von Räumen. Räume haben eine Persönlichkeit und können das Verlangen hervorrufen, in ihnen zu leben, zu arbeiten, zu lernen.“Mit dieser Definition von Louis Kahn hat die junge Architektin Sylvia Elison-Keib ihren Vortrag über die Architektur Kißleggs eingeleitet. Sie referierte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Focus Frau“im Neuen Schloss in Kißlegg.
Nachdem Elison-Keib sechs Jahre lang in Vorarlberg gearbeitet hatte, zog es sie wieder zurück in ihre Heimat Kißlegg. Mit den Augen einer Architektin erläuterte sie die städtebauliche Entwicklung Kißleggs, erklärte aber auch die Besonderheiten sowohl der historischen Gebäude als auch die der modernen Einfamilienhäuser.
Neben seiner idyllischen Lage und dem historischen Ortskern mit Schlosspark habe Kißlegg auch infrastrukturell einiges zu bieten. So entstand bereits im Jahr 1911 die erste Grundschule, 1950 wurden Flüchtlings-und Arbeitersiedlungen errichtet. Ein gravierender Strukturwandel fand jedoch um 1960 statt, als die Industrie in Kißlegg ihren Platz fand. Damit wuchsen auch die Wohngebiete. Bis heute haben sich drei Gewerbegebiete in Kißlegg angesiedelt.
„Altes mit Neuem verbinden“: Ein sehr gutes Beispiel biete laut ElisonKeib hier das alte Bahnhofsgebäude. Allgemein sei es wichtig, sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich, sich den alten Gebäuden anzunehmen und sie bewohnbar zu machen. Drei gelungene Beispiele für Städtebau seien die Wohngebiete Tennisberg, Emmelhofen und Becherhalde. Mit durchdachter Planung sei es hier gelungen, mit möglichst wenig Raum, Platz für Menschen zu schaffen, ohne das die Lebensqualität beeinträchtigt sei.