Eine Fahrkarte für drei Landkreise
Ab Januar gehört der Landkreis Lindau zum Verkehrsverbund Bodo
LINDAU - Ab Januar gehört der Landkreis Lindau zum Verkehrsverbund Bodo. Fahrgäste können dann zwischen Lindau und Pfullendorf, zwischen Überlingen und Oberstaufen mit einer Fahrkarte Bus und Bahn fahren. Schüler mit ihren Monatskarten sogar kostenlos. Landrat Elmar Stegmann und Bodo-Geschäftsführer Jürgen Löffler haben am Montag die Vorteile vorgestellt.
Ab 1. Januar gelten auch in Stadt und Landkreis Lindau die Bodo-Tarife, die Bus- und Bahnfahren auf vielen Strecken billiger, vor allem aber viel einfacher machen. Denn Fahrgäste benötigen nur noch ein Ticket, auch wenn sie zwischen Regionalbus, Stadtbus oder Zug umsteigen. Und wenn erst bis zum Sommer in allen Bussen die Geräte für das sogenannte E-Ticket eingebaut sind, bekommen Fahrgäste nicht nur 20 Prozent Rabatt, zusätzlich müssen sie keine Fahrscheine mehr kaufen, sondern ihre Karte nur beim Ein- und Aussteigen vor die Lesegeräte halten. Sie zahlen dann monatlich.
Besonders günstig ist der Bodo für Senioren, die für 44,40 Euro im Monat eine Karte erhalten, die als ÖPNV-Flatrate für alle Busse und Bahnen im Bodo-Gebiet gilt. Noch besser haben es Schüler, die mit ihren Schulfahrkarten ab 13.30 Uhr und an Samstagen, Sonntagen und während der Ferien in Bayern und BadenWürttemberg kostenlos im ganzen Bodogebiet fahren dürfen.
Zum Shoppen nach Ravensburg oder zum Baden nach Oberstaufen ist für Jugendliche aus Lindau damit künftig einfach und kostengünstig. „Wir haben einen Verbund vom Bodensee bis in die Alpen“sagt Löffler stolz und verweist darauf, dass das Bodogebiet ab Januar bis zur Talstation der Hochgratbahn reicht. Denn neben den Landkreisen Ravensburg, Bodenseekreis und Lindau ist auch die Gemeinde Oberstaufen dabei.
Damit die Kunden diese Vorteile nutzen können und die Tarife durchschauen, verteilt Bodo derzeit an alle Rathäuser und andere Servicestellen im Landkreis entsprechende InfoBroschüren. Außerdem gibt es im Internet ausführliche Antworten auf alle Fragen. Und vom Frühjahr an will der Bodo sich in vielen Städten und Gemeinden im Landkreis persönlich vorstellen.
Mit Lindau befördert der Bodo 40 Millionen Fahrgäste im Jahr
Stegmann und Löffler wiesen darauf hin, dass alle Angebote vom Neujahrstag an auch in Lindau gelten, obwohl Abonnenten zunächst ihre alten Fahrscheine behalten. Auch die Schülerfahrkarten werden erst vom kommenden Schuljahr an entsprechend gedruckt.
Aber alle Busfahrer und Kontrolleure wissen Bescheid, sodass es keine Probleme geben sollte. Und auch wenn die E-Ticket-Automaten wohl erst im Sommer in allen Bussen eingebaut sein werden, versichert Löffler, dass die Kunden die Vorteile von Anfang an nutzen können – wenn es auch am Anfang etwas kompliziert sei. Inhaber des E-Tickets müssen nämlich in manchen Bussen noch normale Fahrkarten kaufen, erhalten beim Vorzeigen aber sofort den Rabatt. Und manches werde ihnen später über die monatliche Abrechnung zurückerstattet.
Nach dem Beitritt der Lindauer soll die Fahrgastzahl im Bodo um fünf Millionen auf 40 Millionen im Jahr steigen, die in den künftig 132 Zonen fahren. Etwa eine halbe Million Menschen lebt im Verbundgebiet.
Neue Werbeträger haben Stegmann und Löffler am Montag ebenfalls vorgestellt. Denn ein Bus wird im Bodo-Design ab sofort durch den Landkreis fahren. Und weil die Länderbahn/Alex ebenfalls Verbundpartner wird, trägt eine Lokomotive das Bodo-Design sogar bis nach München. Stegmann stellte den „ersten Bodo-Botschafter auf Schienen“vor und Löffler freute sich: „Das ist der größte Werbeträger, den wir je hatten.“