Finanzspritze für die Hasenbergschanzen
Gemeinderat genehmigt Zuschuss für Isnyer Wintersportverein
ISNY - Gemeinderat und Stadtverwaltung bekennen sich weiterhin zum Status Isnys als Wintersportort: In ihrer jüngsten Sitzung haben die Stadträte einstimmig – bei fünf Enthaltungen – einen Zuschussantrag des Wintersportvereins (WSV) genehmigt. Mit dem Geld – einem „verlorenen“Zuschuss von 70 000 Euro sowie einem zinslosen Darlehen von weiteren 62 000 Euro, das die Zeit überbrücken soll, bis Sportverbände Gelder beisteuern – sollen in den kommenden drei Jahren die Skisprungschanzen am Hasenberg in Großholzleute ertüchtigt werden. Vor allem die kleine Schanze (K 15), an der nach Angaben von WSV-Vorstand Tom Maus aktuell 45 Kinder am Skisprungsport schnuppern.
Im Juli 2018 muss der WSV die Schanzen neu zertifizieren lassen, um auch künftig Verbandswettbewerbe ausrichten zu können, speziell im Jugendbereich. Um die großen Schanzen K 60 und K 30 habe sich der WSV in den vergangenen Jahren „intensiv gekümmert“, auch finanziell, wogegen die K 15 „nur mit Eigenleistung“des Vereins gepflegt werden konnte, erläuterte Maus im Gemeinderat.
Der Anlauf der K 15 liegt ohne tragende Verankerung direkt auf dem Erdreich und ist aus Holz gebaut, das nach 20 Jahren „so verfault ist, dass die Nutzung der Schanze immer gefährlicher wird“, hieß es in der Tischvorlage für die Stadträte. Die Pläne des WSV sähen nun vor, „kleine Fundamente ins Erdreich einzubringen und die Holzkonstruktion zu erneuern – eigentlich ein kompletter Neubau“, sagte Maus. Außerdem solle für noch jüngere Kinder eine noch kleinere Schanze (K 8 bis K 10) in den Auslauf der K 15 integriert werden, an der Sechs- bis Siebenjährige mit dem Springen beginnen. Auch eine Aufstiegshilfe ist geplant.
Die Kostenschätzung des WSV für Maßnahmen an der Kinderschanze beläuft sich auf 220 000 Euro. In den kommenden drei bis fünf Jahren bezifferte Maus die nötigen „Aufwendungen“für die gesamte Schanzenanlage auf 398 000 Euro. „Aber wir wollen nicht immer zum Betteln kommen“, begründete er die Höhe des nun eingereichten Antrags. Bürgermeister Rainer Magenreuter erklärte, dass die 70 000 Euro im städtischen Haushalt für das Jahr 2018 vorgesehen seien.
Weitere 60 000 Euro im Jahr 2019
Maus fügte hinzu: „Wir sind uns der Haushaltsverantwortung bewusst.“Im WSV „liefen viele Projekte zwischen 3000 und 5000 Euro, die wir selbst stemmen“, die Stadt sei nicht „Hauptfinancier“. Allein im vergangenen Sommer habe der Verein „10 000 Euro in die Schanzen gesteckt“, unter anderem, um den Auslauf herzurichten. In der Sitzungsvorlage hieß es dazu, im mittelfristigen Finanzplan der Stadt müssten „voraussichtlich weitere 60 000 Euro für 2019“berücksichtigt werden, wogegen im Jahr 2020 die dem WSV „regelmäßig von der Stadt gewährten Zuschüsse von 20 000 Euro ausreichen“sollten.
Laut WSV-Skisprungtrainer Maximilian Mechler sieht der Finanzplan des Vereins für die Sanierung 44 500 Euro Eigenanteil und 850 ehrenamtliche Arbeitsstunden vor. Stadtverwaltung und WSV-Vorstand unterstrichen, welch „hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten“die Hasenbergschanzen böten, die regelmäßig Vereine und Verbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für Training und Wettkämpfe nutzten, deren Gruppen wiederum in örtlichen Beherbergungsbetrieben unterkämen. Bei der Vermarktung dieser „Attraktion“könnten WSV und Stadt nach Ansicht von Maus allerdings noch „einen besseren Job“erledigen, etwa eine prominente Präsentation im Internet.
Auswärtige eingerechnet, seien die Schanzen 2016 an über 100 Tagen genutzt worden. Unter den WSVMitgliedern, die springen, sind laut Maus aktuell 60 Kinder und Jugendliche, 20 davon „leistungssportorientiert“. Nicht umsonst bewege sich die „Nachwuchstruppe seit 40 Jahren permanent auf Deutschland-Niveau“. Diese Zahlen nahm Stadtrat Gebhard Mayer (Freie Wähler) zum Anlass, den städtischen Zuschuss gegenüber anderen Vereinen abzugrenzen, weil diese Sportanlagen wie Stadion oder Turnhallen von der Stadt „gestellt bekommen“.