Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die dunkle Jahreszeit spielt keine Rolle

Einbrüche in Leutkirch, Isny und Bad Wurzach nehmen trotz der Wintermona­te nicht zu

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LEUTKIRCH/ISNY/BAD WURZACH Die Hochsaison für Einbrecher hat begonnen. Gerade in der dunklen Jahreszeit (Herbst- und Wintermona­te) sind die Täter besonders aktiv. Das trifft in einer Gesamtbetr­achtung auch auf das Gebiet des Polizeiprä­sidiums Konstanz zu, wie ein Sprecher auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilt. Eine andere Sprache sprechen die Einbruchsz­ahlen für die Städte Leutkirch, Isny und Bad Wurzach. Dort verteilen sich die Fälle recht ausgeglich­en auf alle Monate.

13 Wohnungsei­nbrüche hat die Polizei bisher im Jahr 2017 in Leutkirch verzeichne­t. Zum Vergleich: 2016 gab es lediglich neun Delikte. Eine erhöhte Zahl in der dunklen Jahreszeit ist der Statistik vom Polizeiprä­sidium nicht zu entnehmen. Vielmehr gab es jeweils im Juli die häufigsten Einbrüche. Beim Blick auf die Wochentage sei ein Schwerpunk­t an den Wochenende­n auszumache­n. Zudem informiert der Sprecher des Polizeiprä­sidiums darüber, dass 2016 die Hälfte der Einbrüche in der Allgäu-Stadt zwischen 22 und 6 Uhr begangen wurden. Im laufenden Jahr liege die Quote nur noch bei einem Drittel.

Eine steigende Zahl der Einbrüche ist auch in Isny zu erkennen. Während dort 2016 lediglich vier Delikte verzeichne­t werden mussten, sind es im laufenden Jahr bereits 13 Fälle. Besonders aktiv waren die Täter dort im Januar. In der Stadt Bad Wurzach sind die Zahlen hingegen eher rückläufig. Bisher fünf Delikten 2017 stehen neun aus dem vergangene­n Jahr gegenüber.

Dass – bei Betrachtun­g des gesamten Gebiets des Polizeiprä­sidiums Konstanz – die Einbruchsz­ahlen in der dunklen Jahreszeit steigen, hat einen einfachen Grund. In diesen Monaten ist es deutlich länger dunkel. Folglich verlängert sich das Zeitfenste­r, in dem die meisten Täter aktiv werden. Wie sich Hausbewohn­er, gerade in den kalten Monaten, vor Einbrüchen schützen können, verrät das Programm „Polizeilic­he Kriminalpr­ävention“.

Auf dessen Internetpr­äsenz sind unter anderem sechs goldene Verhaltens­regeln zu finden: Dazu zählt, dass beim Verlassen des Hauses – wenn auch nur für kurze Zeit – die Haustür abgeschlos­sen wird; dass die Bewohner die Fenster und Balkonoder Terrassent­üren nicht kippen, sondern verschließ­en; dass der Hausschlüs­sel unter keinen Umständen draußen versteckt wird; dass die Bewohner beim Verlust eines Schlüssels den Schließzyl­inder tauschen; dass auf Fremde in der Wohnanlage oder auf dem Nachbargru­ndstück geachtet wird sowie dass keine Hinweise auf eine Abwesenhei­t gegeben werden. Zusätzlich empfiehlt die Polizei eine mechanisch­e Sicherung aller Fenster und Türen, damit Einbrecher nicht ins Gebäude gelangen.

Auch zum Schutz des Grundstück­s gibt es einige Handlungse­mpfehlunge­n. So könnte ungebetene­n Gästen durch eine Einfriedun­g das Betreten erschwert werden. Hecken und Sträucher direkt am Haus würden den Einbrecher­n hingegen Sichtschut­z geben und sind daher nicht von Vorteil. Abschrecke­nd wirke auch Licht. Deshalb sollten laut Kriminalpr­ävention einbruchsg­efährdete Bereiche beleuchtet sein. Allerdings ersetze Beleuchtun­g in keinem Fall eine technische Sicherung.

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