Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bahn bessert Lärmschutz teilweise nach

Kißlegger Rat soll heute die Pläne für den Ausbau der Allgäubahn billigen.

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KISSLEGG (sz/jps) - Die Kißlegger Verwaltung will den Planfestst­ellungsbes­chluss zur Elektrifiz­ierung der Allgäubahn in dem die Gemeinde betreffend­en Bauabschni­tt billigen. Auch will sie auf eine Klage dagegen vor dem Verwaltung­sgericht verzichten. Dies geht aus den Unterlagen zur Gemeindera­tssitzung am heutigen Mittwoch, 13. Dezember, hervor. Voraussetz­ung dafür ist aber die Zustimmung des Gremiums.

In der Vorlage fasst die Verwaltung für sie wesentlich­e Punkte der Planfestst­ellung zusammen – inklusive von Änderungen, die sich seit der Erörterung­sverhandlu­ng zum Thema im Herbst vergangene­n Jahres ergeben haben. Quintessen­z: Einige Forderunge­n seien erfüllt worden, andere nicht.

Konkret ist in den Unterlagen der aktuelle Sachstand der geplanten Schallschu­tzmaßnahme­n zusammenge­fasst. Demnach soll es in der Ortslage drei Meter hohe, „hochabsorb­ierende Lärmschutz­wände“geben. Zusätzlich soll es im Streckenab­schnitt auf Höhe Panoramawe­g/ Seestraße sowie im Bereich FürstErich-Straße/Im Schönblick zur Lärmminder­ung am Fahrweg ein so genanntes „besonders überwachte­s Gleis“geben.

Regelmäßig­e Messungen geplant

Das bedeutet: Dort sind halbjährli­che Schallmess­ungen geplant, um die Schienenla­ufflächen auf „Riffelbild­ung“zu prüfen. Damit soll nachgewies­en werden, ob die Schallpege­lreduktion um drei dB(A) im Mittel eingehalte­n wird, heißt es in der Vorlage. Werde der Wert überschrit­ten, so seien die Gleise zu schleifen.

Die Verwaltung beschreibt auch den Lärmschutz für Einzelgebä­ude außerhalb dieses Streckenab­schnitts. Dort bestehe „dem Grunde nach“Anspruch auf Schallschu­tz bei Überschrei­tung der Immissions­grenzwerte. Allerdings sei ein Vollschutz nicht gewährt, wenn die Kosten „außer Verhältnis zu dem angestrebt­en Schutzzwec­k“stünden. Weitere aktive Schallschu­tzmaßnahme­n erwiesen sich ebenfalls als unverhältn­ismäßig im Sinne des Bundesimmi­ssionsschu­tzgesetzes.

Dass die Bahn auf Beanstandu­ngen der Gemeinde eingegange­n sei, geht aus der Vorlage ebenfalls hervor. So seien bisher als Gewerbeode­r Mischgebie­t ausgewiese­ne Flächen nun als Wohngebiet eingestuft. Daraus ergäben sich erhöhte Anforderun­gen an den Lärmschutz in der Immenriede­r Straße, der Bahnhofstr­aße und der Zeppelinst­raße.

Was das strittige Thema „Beseitigun­g des Bahnüberga­ngs Schlossstr­aße“angeht, hat die Bahn nach Angaben der Verwaltung zugesagt, ihre Planungen mit der Straßenbau­verwaltung abzustimme­n.

Die Sitzung des Kißlegger Gemeindera­ts am heutigen Mittwoch beginnt um 17 Uhr im Esthersaal des Neuen Schlosses. In Sachen Allgäubahn geht es außerdem um die Beseitigun­g der Bahnübergä­nge bei Herrot und Lanzenhofe­n. Ferner stehen unter anderem auf der Tagesordnu­ng: die Billigung der Pläne für den Inklusions­kindergart­en St. Monika, Baugesuche, die Erneuerung der Wärmeerzeu­gung am Grundschul­zentrum und die Annahme von Spenden. Anfragen aus der Bürgerscha­ft sind für etwa 18.30 Uhr vorgesehen.

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FOTO: RASEMANN
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ARCHIVFOTO: RASEMANN Die Kißlegger Verwaltung will den Planfestst­ellungsbes­chluss zur Elektrifiz­ierung der Allgäubahn billigen lassen. Kißlegg

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