Das meiste Geld fließt ins Feuerwehrhaus
Lindenberg verzichtet 2018 auf teure Investitionen – Kleine Verbesserungen der Infrastruktur
LINDENBERG - Der ganz große Brocken, das ganz teure Bauprojekt, ist nicht dabei. Stattdessen Unterhaltsmaßnahmen und Verbesserungen der Infrastruktur. Das größte Einzelprojekt, für das die Stadt Lindenberg im kommenden Jahr Geld ausgibt, ist die Erneuerung des Feuerwehrhauses. Gut eine halbe Million Euro werden dafür fällig, nachdem mangels vernünftiger Angebote der Beginn auf 2018 verschoben wurde.
In einer gemeinsamen Sitzung haben der Bauausschuss und der Haushaltsauschuss des Stadtrates erstmals den Bauhaushalt 2018 vorberaten, in dem Posten wie Straßen, städtische Gebäude oder Winterdienst aufgelistet sind. Die geplanten Investitionen fallen vergleichsweise gering aus mit 1,82 Millionen Euro. Für den laufenden Betrieb sind 1,37 Millionen Euro vorgesehen.
Dafür werden die Folgejahre finanziell deutlich sportlicher: In 2019 und 2020 sind insgesamt zehn Millionen Euro für das Hallenbad veranschlagt – und gleichzeitig ist eine Kreditaufnahme über drei Millionen Euro in 2019 vorgesehen, zumal es laut Stadtkämmerin Birgitt Richter dann keine Schlüsselzuweisungen vom Freistaat geben wird.
Nachfolgend einige Posten aus dem Bauhaushalt 2018:
Feuerwehrhaus: 526 000 Euro für die geplante Erweiterung, unter anderem für mehr Platz in der Garage und die Atemschutzwerkstatt. Es ist die teuerste Einzelmaßnahme. Die Stadt erhält Zuschüsse. Baugebiet Ellgasser Straße II:
Der größte Einnahmeposten. Die Stadt rechnet mit 690 000 Euro an Erschließungsbeiträgen. Selbst wenn man die Ausgaben für Hochwasserschutz und Erschließung gegenrechnet, bleibt am Ende immer noch „ein sechsstelliger Gewinn“, so Stadtbaumeisterin Marlen Walser. Die Nachfrage ist groß: Für die sechs Grundstücke, die die Stadt anbietet
(3300 Quadratmeter), gibt es rund 40 Bewerber. Im Februar soll die Bauleitplanung beginnen, nach der Sommerpause könnte die Stadt schon Baurecht erteilen. Straßensanierungen: 215 000 Euro für Deckensanierungen, etwas mehr als im Vorjahr. Auf der Liste stehen: Rotkreuzplatz, Kreuzungsbereich Hasentobel/Altmannweg/Säntisweg und Am Katzenholz (Nummer 4 bis 20). Zudem untersucht der Abwasserverband die Kanäle in Holzstraße, Ellgasser Straße und Schäfflerstraße auf Schäden. Sollten hier Bauarbeiten anfallen, würde die Stadt sich eventuell einklinken. Straßenunterhalt und Flickarbeiten: 54 000 Euro unter anderem für Leitplanken in Ried und innerorts, die laut Frank Müller vom Bauamt „komplett kaputt und nicht mehr zulässig“sind. Auch der Steg am Waldsee muss gerichtet werden – wie fast jedes Jahr, so Müller. Er ist aus Weißtanne errichtet.
Straßenbeleuchtung: 50 000 Euro für die Umrüstung auf LED. Jährlich tauscht die Stadt etwa 65 Lichtpunkte aus. Wenn sie in diesem Tempo weitermacht, werden in siebeneinhalb Jahren alle Laternen mit der energiesparenden Technik versehen sein. Ein sechsstelliger Betrag wird zudem für Strom (90 000 Euro) und Unterhalt (45 000) fällig.
Bergfriedhof: 30 000 Euro für eine Lautsprecheranlage in der Aussegnungshalle und einen Aufsitzrasenmäher zur Pflege der Grünfläche.
Lärmaktionsplan: 150 000 Euro für die Umsetzung möglicher Maßnahmen wie Querungshilfen.
Leitsystem: 130 000 Euro für neue Ortseingangstafeln und Wegweiser.
Spielplatzkonzept: Laut Walser stehen insgesamt 100 000 Euro zur Verfügung. Erste Maßnahmen sind der Spielplatz im Stadtpark und der neu zu errichtende Vitalpark.
Loipen: 39 000 Euro für das Leasing und den Unterhalt des Spurgeräts sowie den Unterhalt der Loipen selbst. Seit Freitag ist gespurt, das Netz wurde teils überarbeitet.
E-Mobilität: 8500 Euro für eine neue Schnellladestation am Stadtplatz. CSU-Sprecher Ludwig Gehring schlug vor, dass sich heimische Autohäuser als Sponsoren an den Kosten beteiligen sollen – die würden schließlich Elektrofahrzeuge verkaufen wollen. Die Stadt least zudem für 4000 Euro wieder ein E-Auto für das Bauamt.
Feriendorf: 30 000 Euro sind für die Überplanung des Areals am Nadenberg vorgesehen. Sportplatz Sedanstraße: 27 000 Euro für einen stabilen Zaun an der Rückseite des Fußballplatzes.
Gebäudeunterhalt: Über 150 000 Euro für über 20 städtische Einrichtungen – vom Hutmuseum über das Jugendhaus und die Obdachlosenunterkunft bis hin zur Alten Stadthalle und dem Waldseebad.