Schwäbische Zeitung (Wangen)

Erfolgreic­hes Benefizkon­zert in Eglofs

Der Erlös geht an die Geburtssta­tion eines Krankenhau­ses im afrikanisc­hen Mutumba

- Von Johannes Rahn

ARGENBÜHL - Das Jugendblas­orchester Argenbühl und die Musikkapel­le Eglofs haben in der Kirche St. Martin in Eglofs ein Benefizkon­zert gegeben. Der Erlös ging an den Verein „helfende Hände“, der damit die Geburtssta­tion des Krankenhau­ses in Mutumba/Burundi modernisie­rt. Das Jugendblas­orchester und die Musikkapel­le gaben diesem Anliegen einen musikalisc­h niveauvoll­en und gestalteri­sch ansprechen­den Rahmen.

Das Jugendblas­orchester unter der Leitung von Olaf Brandes zeigte schon mit der „Old English Hymn“von James Swearingen einen samtig ausgewogen­en Klang. Die „Procession of the Nobles“von Nikolai Rimski-Korakov war eine Fanfare in gedeckten Farben, deren schwierige Übergänge und Tonartwech­sel eine gute dynamische Wirkung erzielten.

„Winterwind­s“von Larry Neeck ging gut ins Ohr, war kraftvoll und beschwingt zugleich, und das Jugendblas­orchester folgte dem dynamische­n Aufbau geschmeidi­g und versiert. „The Polar Express“von Glen Ballard und Alan Silvestri begann großflächi­g und entwickelt­e sich zu einem bunten Gemälde mit vielen lautmaleri­schen Elementen, das die unermüdlic­he Dampflok und das weite Land im Geiste der Zuhörer plastisch erstehen ließ.

Die Musikkapel­le Eglofs führte diesen Weg mit Johnny Ekkelboom am Dirigenten­pult nahtlos weiter. „Mentis“von Thiemo Kraas verwob „Maria durch ein Dornwald ging“und „Macht hoch die Tür“zu einer fein ziselierte­n Klangkulis­se, die in einer machtvolle­n Fanfare für den kommenden König endete. „La Nuit des Cloches“von Michel Carros war stimmungsv­oll, durchsicht­ig und leichtfüßi­g und verarbeite­te französisc­he Weihnachts­lieder zu einem glitzernde­n Tonteppich, in dem die Musikkapel­le durch reifes Ensemblesp­iel der einzelnen Register glänzte.

Gesang zaubert eine Gänsehaut

In „I dreamed a Dream“von ClaudeMich­el Schönberg und „Lenas Song“von Stefan Nilsson zauberte die Stimme von Johanna Rädler echtes Gänsehaut-Feeling. Sehnsucht und Hoffnung sprachen unmittelba­r aus der Musik und die Musikkapel­le hob die Stimme der Sängerin sanft und weich empor und trug so zu dieser intensiven Wirkung bei. „O Sanctissim­a“war mit Händelzita­ten durchsetzt­e Version von „O du fröhliche“von Markus Götz. Der Komponist hatte das Lied in prachtvoll­e Klangfarbe­n gekleidet, und die Musikkapel­le spielte auch hier dynamisch perfekt ausbalanci­ert.

Die drei Weihnachts­lieder „Stern über Bethlehem“, „Kleine Stadt Bethlehem“und „In der Nacht von Bethlehem“bilden den Kern von Kurt Gäbles „Bethlehem – Eine Weihnachts­geschichte“. Die Melodien, gesungen von Johanna Rädler und Claudius Rauch, verbreitet­en Gospel-Stimmung, aber auch Ruhe und Besinnlich­keit. Kurt Gäble bewies hier wieder einmal sein sicheres Gespür für die Verbindung von Melodie und Satztechni­k. Zusätzlich­e Tiefe erhielt das Stück durch die Texte, die zum Nachdenken über die Botschaft der Heiligen Nacht anregten, Fragen stellten und Hinweise gaben.

Diese Texte von einem Kind vortragen zu lassen, betonte die einfache, geradlinig­e Botschaft von der Liebe Gottes zusätzlich. Katja Kempter sprach sicher und eindringli­ch und machte das Stück rund. Der weihnachtl­iche Funke sprang über in dieser dichten Mischung und lud zum Verweilen ein, mit dem Ohr, aber auch mit den Gedanken. Ein schöner Schlusspun­kt, der über den Abend hinaus auf den Kern von Weihnachte­n verwies.

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FOTO: JOHANNES RAHN Der Musikkapel­le Eglofs bescherte ihren Zuhörern einen dichten und stimmigen musikalisc­hen Einstieg in die Weihnachts­zeit.

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