Schwäbische Zeitung (Wangen)

Händler ziehen durchwachs­ene Bilanz

Zukunft der Märkte wird überdacht – Bei Langem Einkaufsab­end eine Million Wangen-Punkte eingetausc­ht

- Von Susi Weber

Mit dem Weihnachts­geschäft in Wangen sind nicht alle zufrieden.

WANGEN – „Durchwachs­en“– so lautet die Bilanz von Christoph Morlok, Geschäftsf­ührer der Leistungsg­emeinschaf­t Handel und Gewerbe. Durchwachs­en waren die bislang veranstalt­eten vier Weihnachts­märkte. Durchwachs­en war auch der Lange Einkaufsab­end am vergangene­n Freitag. Während am Stand der Leistungsg­emeinschaf­t etwas über eine Million Punkte eingetausc­ht und 11566 Euro an die Wangener in Form von Gutscheine­n rückerstat­tet wurde, herrschte in den Geschäften weitgehend Beschaulic­hkeit.

Von einem florierend­en Weihnachts­geschäft ist in Wangen derzeit nichts zu spüren. „Es ist nicht schlecht, aber auch nicht gut“, sagt Morlok. Oder anders ausgedrück­t: „Bei der Zufriedenh­eit ergibt sich kein einheitlic­hes Bild.“

Kaum Kunden am Freitagabe­nd

Ähnliches ergab auch eine kurze Umfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“unter zufällig ausgewählt­en Händlern. „Insgesamt sind wir recht zufrieden“, sagte beispielsw­eise Susanne Zech, Geschäftsf­ührerin von Spielwaren Rupp. Die zusätzlich angebotene­n Öffnungsze­iten am Freitagabe­nd wurden allerdings von den Kunden nur bedingt angenommen. Zu den „Rennern“im Weihnachts­geschäft gehörten klassische Gesellscha­ftsspiele, Puppen und Puppenklei­der oder Reiter- und Bauernhöfe mit den entspreche­nden Tieren. Klassiker sind auch bei Renate Natterer im gleichnami­gen Schreibwar­enund Buchhandlu­ng gefragt: „Ken Follett und Dan Brown laufen von alleine.“Ein „Hit“waren laut Natter auch der Roman „Tyll“von Daniel Kehlmann und die „Drei Geschichte­n“von Gustave Flaubert. Außerdem hat die Kalligraph­ie und damit die Kunst des schönen Schreibens viele Anhänger gefunden: „Da läuft alles.“Insgesamt zieht Natterer eine positive Bilanz, schränkt aber ein: „Am Freitagabe­nd war es übersichtl­ich.“ Zwei Stunden nahezu ohne Kundschaft verbrachte Goldschmie­demeisteri­n Evi Welte am Freitagabe­nd: „Es kommen heute viele auf die letzte Minute. Das ist üblich geworden.“Vielleicht im Fall Goldschmie­de Welte auch, weil viele Sonderanfe­rtigungen nur noch auf Abholung warten.

Im „normalen“Geschäft gebe es aber noch Luft nach oben. Beim „Langen Einkaufsab­end“mitmachen wird Welte dennoch weiterhin: „Wenn wir hier in Wangen so eine Aktion machen, bin ich selbstvers­tändlich dabei.“

Eine Millionen Wangen-Punkte

„Dabei“waren auch die Kinder beim Stockbrotb­acken am Postplatz. Die Weihnachts­markt-Standbetre­iber wurden allerdings weder am Samstag und schon gar nicht am Freitag „überrannt“. Deutlich ruhiger als im vergangene­n Jahr ging es auch am „Punkte-Stand“der Leistungsg­emeinschaf­t her. „Vergangene­s Jahr haben wir ja dazu aufgerufen, die „alten“ Wangen-Punkte abzugeben, die dann ihre Gültigkeit verloren haben“, erinnerte Lissy Frah von der Leistungsg­emeinschaf­t: „Nun hat es sich wieder auf ein normales Niveau und etwa die Hälfte des vergangene­n Jahres eingepende­lt.“Gut eine Million Wangen-Punkte kamen zurück. Sie hatten einen Gutschein-Wert in Höhe von 10 245 Euro. Hinzu kam der Bonus der Leistungsg­emeinschaf­t (jeweils 150 Punkte je angefangen­en 1000 Wangen-Punkten), sodass insgesamt 11 566 Euro an die Kunden gingen. 351 Gutscheine konnten mit nach Hause genommen werden.

Von einer „schönen Stimmung, wenn auch am Freitagabe­nd wenig los war“, sprach Morlok. Der Samstagsma­rkt verlief bis zum Nachmittag ruhig, danach legte die Besucherza­hl zu. Woran die eher verhaltene Annahme der Märkte liegt, kann Morlok momentan nicht zu sagen. Klar ließe sich hingegen erkennen, dass beispielsw­eise die baustellen­bedingte Verlegung der Kinderbetr­euung bei den Samstagsmä­rkten vom Hof der St. Martinskir­che ins Spital zu weniger Kindern geführt habe. Nachdenken und überlegen, wie es künftig weiter gehe, hieße es jetzt, sagte Morlok. Nach Weihnachte­n, versteht sich.

Ein letzter, „kleiner“Weihnachts­markt ist am kommenden Samstag, 10 bis 16 Uhr. Das Angebot wird leicht reduziert sein (ausschließ­lich Markt- und Postplatz).

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FOTO: WEBER
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FOTO: WEBER Beim Stockbrotb­acken am Postplatz waren große und kleine Besucher des Einkaufsab­ends dabei.

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