Glocken der St. Georgskapelle läuten künftig elektronisch
Mesmer Richard Waizenegger läutete in Eschach mehr als 40 Jahre von Hand
ESCHACH - Eine Ära ist vergangene Woche in der St. Georgskapelle zu Ende gegangen: Bis Dienstag läutete Mesmer Richard Waizenegger zweimal täglich die Glocken noch von Hand. Jetzt übernimmt ein elektronisches System seine Tätigkeit – nach über 40 Jahren.
365 Tage im Jahr und das jeden Mittag und Abend hat Waizenegger, seit 1976 Mesmer in Eschach, die zwei Glocken geläutet. Er sei jeden Tag zum kleinen Gotteshaus gewandert und habe zur Mittagszeit mit der großen Glocke zum Angelussegen geläutet und abends mit der Kleinen zum Gedenken an die Verstorbenen des kleinen Ortes. Außerdem habe er stets die kleine Glocke geläutet, wenn er erfuhr, dass jemand aus Eschach gestorben war.
Heilige Messen mit einem Pfarrer gebe es nur noch viermal im Jahr: Am Georgs- und Sebastianstag sowie an Allerseelen und zur jährlichen Öschprozession, die von den katholischen Kirchengemeinden Aichstetten und Altmannshofen organisiert wird. An diesen Tagen läutete der Mesmer zusätzlich, nun übernimmt das ein modernes elektronisches System.
„Irgendwann geht alles einmal zu Ende“, sagt Waizenegger, der künftig über seine Zeit frei verfügen kann und nicht mehr an die Uhr gebunden ist: „Das war teilweise schon etwas lästig, denn wir mussten immer da sein.“Als er noch berufstätig war, habe seine Frau Emma oftmals einspringen müssen, der kleinen Kapelle bleibt Waizenegger jedoch als Mesmer treu: Er schließt weiterhin morgens das kleine Gotteshaus auf und abends wieder zu.
Auch schaue er ständig nach, ob in und um die Kapelle alles seine Richtigkeit hat – trotz Alarmanlage. Die ist schon länger eingebaut und natürlich elektronisch.