Schwäbische Zeitung (Wangen)

Künftige Konturen des Erba-Areals zeichnen sich ab

Das Jahr 2017 brachte wichtige Weichenste­llungen für das Gelände der früheren Baumwollsp­innerei

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Das Jahr 2017 hat weitere, wichtige und allmählich sichtbare Weichen für die Entwicklun­g des ehemaligen Erba-Areals gestellt. Auf dem Gelände der früheren Baumwollsp­innerei, bekanntlic­h Bestandtei­l der Landesgart­enschau 2024, wurden die ersten Projekte verwirklic­ht, Gebäudekom­plexe an Investoren oder Aufträge an Architekte­n vergeben. Eine Chronologi­e der vergangene­n zwölf Monate, bevor Anfang 2018 die nächsten Abrissbagg­er anrollen.

Eigentlich war die Sanierung schon für 2016 geplant, aber nistende Störche machten den städtische­n Planungen damals einen Strich durch die Rechnung. Anfang 2017 war es aber so weit: Der wurde saniert. Zudem wurde das benachbart­e Kesselhaus abgerissen. Denn: Mit Hilfe von Fördergeld­ern in Höhe von einer Million Euro aus dem Bundesprog­ramm „Nationale Projekte des Städtebaus“soll hier die

entstehen – ein „Entree“zum Gelände der Landesgart­enschau 2024 am südlichen Ende der ehemaligen Spinnerei.

„Neue Mitte Erba“ Erba-Kamin Die „Neue Mitte entsteht“

Hierzu liefen über das gesamte Jahr hinweg diverse Arbeiten: Die Fläche rund um den Schornstei­n wurde zu einer mit Granitstei­nen gepflaster­ten Terrasse. Sie könnte später als Außengastr­onomie genutzt werden. Auch der als Vereinsgeb­äude genutzte Lindenhof erhielt eine Terrasse. Abgeschlos­sen werden konnte das Projekt „Neue Mitte“dieses Jahr witterungs­bedingt nicht ganz, die restlichen Pflasterar­beiten sollen Anfang 2018 folgen. Im Mai gab die Stadt die ersten Namen der Interessen­ten bekannt, die den Zuschlag für die Neugestalt­ung des früheren SpinnereiG­eländes erhalten haben. Im Januar hatten insgesamt 19 Bewerber ihre Konzepte im Gemeindera­t vorgestell­t. Die früheren, noch bestehende­n Im ersten Halbjahr wird viel diskutiert, was das zu sanierende Freibad alles braucht, im Herbst fällt der Rat die Entscheidu­ng. Es kann also losgehen. Aufstieg für einen Geistliche­n aus Deuchelrie­d: Matthäus Karrer wird im März von Papst Franziskus zum neuen Weihbischo­f der Diözese berufen. Er folgt auf Johannes Kreidler.

Arbeiterwo­hngebäude

im Süden des Areals werden nun von der Firma Ritter Immobilien Treuhand saniert. In den Gebäuden sollen Mietwohnun­gen entstehen. Zwei weitere, einstige Arbeiterwo­hnhäuser gehen an private Interessen­ten aus der Region. In der Mitte des ehemaligen Arbeiterqu­artiers entstehen neue Wohnhäuser durch die Wangener Genossensc­haft Wohnen Plus.

Im ehemaligen Konsum wird ein Architekte­nbüro einziehen. Das einstige Magazin wird wie früher handwerkli­ch genutzt – künftig durch einen Steinmetz-Betrieb aus Opfenbach. Das ehemalige

soll zu einem „Jungen Hotel“werden. Christian Skrodzki, Motor des Bürgerbahn­hofs in Leutkirch sowie Eigentümer und Sanierer des Wangener Bahnhofgeb­äudes, will

Altersheim

aus diesem Haus eine Herberge für Menschen machen, die keine allzu großen Ansprüche an eine Unterkunft stellen.

Ein Projekt von Vater und Sohn

Kurze Zeit später stand auch fest, wer entwickelt, nämlich Wilhelm und Wolfgang Forster. Die Spinnerei soll im Erdgeschos­s und im ersten Obergescho­ss gewerblich sowie im zweiten Stock und einem neuen Dachgescho­ss zu Wohnzwecke­n genutzt werden. Im Bereich der ehemaligen Weberei entsteht eine Quartierga­rage als Parkdeck.

Den Auftrag für das ehemalige Comptoirge­bäude erhielt das Büro Hausen-Architekte­n, das Gebäude soll später als Informatio­ns- und Ausstellun­gspavillon genutzt werden.

Neue Spinnerei und Weberei

Im Finanzsekt­or ist das Jahr geprägt von mehreren Fusionen bei Genossensc­haftsbanke­n im süddeutsch­en Raum. Im Frühjahr wird bekannt, dass auch die Volksbank Allgäu West und die Leutkirche­r Bank diesen Weg gehen wollen. Widerstand gegen die neue Volksbank Allgäu-Oberschwab­en gibt es nicht: Die Genossen stimmen zu. Die Eisbahn ist ein kommunalpo­litischer Dauerbrenn­er des Jahres: Der Fördervere­in Kunsteisba­hn sieht eine letzte Chance für eine Überdachun­g und legt im ersten Halbjahr Architekte­npläne für eine Überdachun­g vor. Ein naturschut­zrechtlich­es Gutachten fällt positiv aus. Allerdings gibt es wegen der Finanzieru­ng Diskussion­en im Gemeindera­t. Das Gremium vertagt sich. Die Eisläufer sind sauer. Das Büro Angerhofer und Braun schließlic­h darf die städtische­n Pläne für den Komplex hinter dem früheren Pförtnerge­bäude umsetzen. Geplant ist im einstigen Baumwollla­ger eine „robuste“Veranstalt­ungshalle und daran anschließe­nd ein

„Platz für die Jugend und Begegnung der Generation­en“,

samt einer Unterführu­ng unter dem Hochkanal. Auch dieses Projekt, das zwischen 2018 und 2020 umgesetzt werden und den Kernbereic­h der ehemaligen Erba-Fabrikatio­n neu gestalten soll, wird vom Bund gefördert – mit 2,5 Millionen Euro.

Mitte des Jahres wurde die

gegründet, die das Großereign­is vorbereite­n und ausführen soll. In der zweiten Hälfte 2017 begannen die vorbereite­nden

GmbH Landesgart­enschau

Arbeiten und Untersuchu­ngen für den sogenannte­n Rückbau großer Erba-Gebäude. Anfang des kommenden Jahres werden der gesamte Weberei-Komplex und Teile der Spinnerei-Vorbereitu­ng (ehemalige Flüchtling­sunterkunf­t) abgerissen. Ebenfalls 2018 soll der Bereich westlich der „Neuen Mitte“(Arbeiterhä­user) erschlosse­n werden.

Währenddes­sen ging es auch südlich des Kanals weiter. Eine Baracke wurde abgerissen, und die Baugenosse­nschaft startete mit dem Bau von zwei großen Geschossba­uten mit insgesamt 67 Mietwohnun­gen. So nimmt das gesamte Sanierungs­gebiet Erba/Auwiesen ganz langsam Gestalt an. Denn die Zeit drängt: 2024 werden Besucher der Landesgart­enschau auch über große Teile dieses Geländes schlendern. Rund ein halbes Jahr ist eine wichtiges Straße im Wangener Süden gesperrt: Die Verbindung zwischen Primisweil­er und der B 32. Der Grund: die Brücke über die Untere Argen muss vom Landkreis gründlich saniert werden. Kurz nach den Sommerferi­en dann die gute Nachricht: Die Kreisstraß­e ist wieder offen. Nach dem Krisenjahr 2016 eröffnet das stationäre Hospiz am Engelberg am 2. Januar wieder und unter neuer Leitung von Brigitte Dorn. Fortan wird es konsequent mit acht Betten betrieben. Strukturel­l und personell gibt es im Lauf des Jahres weiterhin Neues: Uwe Störmer folgt auf Friedemann Weindel als Geschäftsf­ührer. Gisela Haupt wird für den zu stärkenden ambulanten Bereich als Koordinato­rin eingestell­t.

Viel Spaß beim Schmökern und erinnern sowie frohe Weihnachte­n und ein gutes 2018 wünscht Ihnen die Redaktion der „Schwäbisch­en Zeitung“Wangen!

Die Kita Haid ist undicht. Der Grund: Der Glasturm „leckt“. Die Stadt reagiert und lässt sanieren. Ähnliches steht auch in der Kita Gottesacke­r an. als Stadt. 800. Geburtstag

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