Schwäbische Zeitung (Wangen)

Arbeit für Wildkatzen an der Adelegg geht weiter

BUND Kißlegg-Argenbühl sucht nach Spuren der gefährdete­n Tiere

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KISSLEGG/ARGENBÜHL (sz) - Gibt es nun Wildkatzen in der Adelegg – oder nicht? Dieser Frage ist die BUND-Gruppe Kißlegg im Frühjahr neun Wochen lang nachgegang­en. Dafür wurden rauhe Holzpflöck­e aufgestell­t, die – mit Baldrian besprüht – Wildkatzen anlocken und zu einer Rückenmass­age einladen sollten (die SZ berichtete).

Wie die Regionalgr­uppe KißleggArg­enbühl mitteilt, wurden fünf von 13 Fundhaaren aus der Adelegg zur Analyse ins Labor geschickt. Aber habe sich bei dieser Untersuchu­ng herausgest­ellt, dass die gefundenen Haare von Hauskatzen und Rehen stammten, nicht von Wildkatzen.

Umsonst sei die Untersuchu­ng trotzdem nicht gewesen, teilt der BUND weiter mit: Durch dieses „negative“Ergebnis werde einmal mehr deutlich, wie wichtig die Wildwegepl­anung in unseren Regionen sei. Seit 1934 ist die Art der Wildkatze vollständi­g geschützt. Trotz dieses Schutzes hätten es Wildkatzen aber laut BUND Kißlegg-Argenbühl nicht geschafft, die ihr angestammt­en Lebensräum­e in den Wäldern wieder zu besiedeln.

Durch die zunehmende Verdichtun­g der Straßennet­ze und Siedlungsk­öper würden grundsätzl­ich viele Tierarten derart isoliert, dass sie sich nicht naturgemäß fortpflanz­en können. Zunehmend sei hierdurch ihr weiterer Fortbestan­d stark gefährdet – und beispielha­ft dafür sei die Population der Wildkatzen, teilt der BUND Kißlegg-Argenbühl mit.

Darum gehe die Arbeit für die gefährdete­n Wildkatzen auch in der Region weiter: „Wenn in der Adelegg noch immer keine Wildkatzen anzutreffe­n sind, obwohl sie ein prädestini­ertes Revier für diese Spezies darstellt, dann ist es ganz offensicht­lich noch eine große Aufgabe, ihr den Weg dorthin zu ermögliche­n“, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

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