Land sichert der NTA „Sockelbetrag“zu
Finanzielle Unterstützung für Akademie in Isny festgeschrieben
ISNY - Im Ringen um eine Zukunft der „Naturwissenschaftlich-Technische Akademie (NTA)“als Fachhochschule in Isny ist möglicherweise eine weitere Etappe geschafft: Wie Raimund Haser, Landtagsabgeordneter der CDU, auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“kurz vor der Weihnachtspause erklärte, garantiert das Land Baden-Württemberg künftig einen finanziellen Sockelbetrag, mit dem die NTA jährlich rechnen kann.
Möglich macht den Sockelbetrag laut Haser ein sogenanntes „Haushaltsnebengesetz“, das – so lange es der Gesetzgeber nicht ändert – unabhängig vom jeweiligen Landeshaushalt gilt, also auch vom aktuellen Doppelhaushalt 2018/19. Das könnte ein gewichtiges Argument sein in den nach wie vor laufenden Verhandlungen über ein künftiges Trägermodell der privaten Hochschule.
Nach wie vor offen ist dagegen, ob die NTA ihre staatliche Anerkennung behält, die Akkreditierung müsste – welcher Träger auch immer – neu beantragt werden, das Wissenschaftsministerium in Stuttgart habe hier allerdings Gesprächsbereitschaft signalisiert. „Wir sind nicht über den Berg, die Hochschule muss sich strecken“, sagte Haser.
Wolfgang Brunner, Stiftungsratsvorsitzender der NTA, erklärte gegenüber der SZ, dass „wir Ende Januar mehr rauslassen können, wir sind auf einem guten Weg, aber der ist noch nicht abgeschlossen“. Wichtig war ihm zu betonen, dass Niels HelleMeyer, bis 30. November Geschäftsführer der NTA, das Bemühen „nach wie vor unterstützt, bis alles in trockenen Tüchern ist, das ist ihm hoch anzurechnen“.
Laut Brunner gab es Anfang Dezember eine weitere Umstrukturierung der NTA-Führung: Alleiniger Geschäftsführer ist nun Karl Maier, Leiter der Hochschule ist Kurt Grillenberger, das Berufskolleg – das nicht vom Ringen um Trägermodell und staatliche Anerkennung betroffen ist, führt als oberster Schulleiter jetzt Axel Donges.
In Baden-Württemberg gibt es knapp 30 staatlich anerkannte Hochschulen in freier Trägerschaft. Sie werden über eine „Förderrichtlinie nichtstaatliche Hochschulen“bezuschusst. Dafür stehen Mittel von rund neun Millionen Euro bis zum Jahr 2020 bereit, die die Hochschulen im kommenden Jahr neu beantragen müssen. Nicht aber die NTA: Sie falle als eine von nur sechs Hochschulen in privater Trägerschaft im Land unter eine Sonderregelung und werde als „ältere Hochschule historisch bedingt institutionell gefördert“, erklärte Raimund Haser.
Finanzdiskussion „vom Tisch“
Er wertet die Ausnahme als „gute Nachrichten – es gibt finanzielle Sicherheit“, zumindest „ist diese Diskussion vom Tisch“. Kehrseite ist allerdings: Die Fördermittel des Landes werden „pro Kopf“berechnet, basierend auf dem Stand der Studentenzahl 2017. In diesem Jahr war „der Hochschule verwehrt, neue Studenten aufzunehmen“, weil nicht klar war, ob die staatliche Anerkennung der NTA überhaupt aufrechterhalten bleibt. Der garantierte Sockelbetrag sei deshalb „signifikant niedriger als zuvor“, erklärte Haser, es könne gesagt werden: „Tausche Sicherheit gegen Förderungshöhe.“
Petra Krebs, Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen aus Wangen, setzt sich mit Haser parteiübergreifend für den Fachhochschulstandort Isny in der Landespolitik ein. Gegenüber der SZ erklärte sie zur aktuellen Entwicklung: „Derzeit ist die Zukunft der NTA Isny unsicher. Ich wünsche mir, dass es der NTA gelingt, auf finanziell solide Beine zu kommen und die vom Wissenschaftsrat angemahnten Reformen in der Struktur umzusetzen. Wenn dies der Fall ist, dann ist eine institutionelle Förderung durch das Land weiter möglich. Dafür sorgen wir im Haushalt vor.“