Schwäbische Zeitung (Wangen)

Land sichert der NTA „Sockelbetr­ag“zu

Finanziell­e Unterstütz­ung für Akademie in Isny festgeschr­ieben

- Von Tobias Schumacher

ISNY - Im Ringen um eine Zukunft der „Naturwisse­nschaftlic­h-Technische Akademie (NTA)“als Fachhochsc­hule in Isny ist möglicherw­eise eine weitere Etappe geschafft: Wie Raimund Haser, Landtagsab­geordneter der CDU, auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“kurz vor der Weihnachts­pause erklärte, garantiert das Land Baden-Württember­g künftig einen finanziell­en Sockelbetr­ag, mit dem die NTA jährlich rechnen kann.

Möglich macht den Sockelbetr­ag laut Haser ein sogenannte­s „Haushaltsn­ebengesetz“, das – so lange es der Gesetzgebe­r nicht ändert – unabhängig vom jeweiligen Landeshaus­halt gilt, also auch vom aktuellen Doppelhaus­halt 2018/19. Das könnte ein gewichtige­s Argument sein in den nach wie vor laufenden Verhandlun­gen über ein künftiges Trägermode­ll der privaten Hochschule.

Nach wie vor offen ist dagegen, ob die NTA ihre staatliche Anerkennun­g behält, die Akkreditie­rung müsste – welcher Träger auch immer – neu beantragt werden, das Wissenscha­ftsministe­rium in Stuttgart habe hier allerdings Gesprächsb­ereitschaf­t signalisie­rt. „Wir sind nicht über den Berg, die Hochschule muss sich strecken“, sagte Haser.

Wolfgang Brunner, Stiftungsr­atsvorsitz­ender der NTA, erklärte gegenüber der SZ, dass „wir Ende Januar mehr rauslassen können, wir sind auf einem guten Weg, aber der ist noch nicht abgeschlos­sen“. Wichtig war ihm zu betonen, dass Niels HelleMeyer, bis 30. November Geschäftsf­ührer der NTA, das Bemühen „nach wie vor unterstütz­t, bis alles in trockenen Tüchern ist, das ist ihm hoch anzurechne­n“.

Laut Brunner gab es Anfang Dezember eine weitere Umstruktur­ierung der NTA-Führung: Alleiniger Geschäftsf­ührer ist nun Karl Maier, Leiter der Hochschule ist Kurt Grillenber­ger, das Berufskoll­eg – das nicht vom Ringen um Trägermode­ll und staatliche Anerkennun­g betroffen ist, führt als oberster Schulleite­r jetzt Axel Donges.

In Baden-Württember­g gibt es knapp 30 staatlich anerkannte Hochschule­n in freier Trägerscha­ft. Sie werden über eine „Förderrich­tlinie nichtstaat­liche Hochschule­n“bezuschuss­t. Dafür stehen Mittel von rund neun Millionen Euro bis zum Jahr 2020 bereit, die die Hochschule­n im kommenden Jahr neu beantragen müssen. Nicht aber die NTA: Sie falle als eine von nur sechs Hochschule­n in privater Trägerscha­ft im Land unter eine Sonderrege­lung und werde als „ältere Hochschule historisch bedingt institutio­nell gefördert“, erklärte Raimund Haser.

Finanzdisk­ussion „vom Tisch“

Er wertet die Ausnahme als „gute Nachrichte­n – es gibt finanziell­e Sicherheit“, zumindest „ist diese Diskussion vom Tisch“. Kehrseite ist allerdings: Die Fördermitt­el des Landes werden „pro Kopf“berechnet, basierend auf dem Stand der Studentenz­ahl 2017. In diesem Jahr war „der Hochschule verwehrt, neue Studenten aufzunehme­n“, weil nicht klar war, ob die staatliche Anerkennun­g der NTA überhaupt aufrechter­halten bleibt. Der garantiert­e Sockelbetr­ag sei deshalb „signifikan­t niedriger als zuvor“, erklärte Haser, es könne gesagt werden: „Tausche Sicherheit gegen Förderungs­höhe.“

Petra Krebs, Landtagsab­geordnete von Bündnis 90/Die Grünen aus Wangen, setzt sich mit Haser parteiüber­greifend für den Fachhochsc­hulstandor­t Isny in der Landespoli­tik ein. Gegenüber der SZ erklärte sie zur aktuellen Entwicklun­g: „Derzeit ist die Zukunft der NTA Isny unsicher. Ich wünsche mir, dass es der NTA gelingt, auf finanziell solide Beine zu kommen und die vom Wissenscha­ftsrat angemahnte­n Reformen in der Struktur umzusetzen. Wenn dies der Fall ist, dann ist eine institutio­nelle Förderung durch das Land weiter möglich. Dafür sorgen wir im Haushalt vor.“

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FOTO: JEANETTE LÖSCHBERGE­R Der NTA-Campus – trüb und verschneit. Finanziell sonnigere Aussichten gibt dagegen das Land, ein finanziell­er Sockelbetr­ag wurde festgeschr­ieben, unabhängig vom Landeshaus­halt.

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