Schwäbische Zeitung (Wangen)

Feneberg schließt Filiale in Leutkirch

Gespräche über künftige Nutzung des Gebäudes beginnen – Eigentümer ist „für vieles offen“

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Die Tage der Feneberg-Filiale an der Leutkirche­r Marktstraß­e sind gezählt. Bereits zum Jahresende werden die Türen geschlosse­n. Die Geschäftsa­ufgabe erfolgt „aus wirtschaft­lichen Gründen“, wie das Kemptener Unternehme­n auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilt.

Wie es in Zukunft mit dem Gebäude weitergeht, liegt in der Hand von Eigentümer Ralf Dörner, der an anderer Stelle in der Innenstadt ein Sportwaren­geschäft betreibt. Er ist bestrebt, die Räume an einen neuen Mieter zu vergeben. „Ich werde schauen, was sich ergibt“, blickt Dörner entspannt auf die kommenden Wochen.

Spekuliert wird in Leutkirch seit einiger Zeit darüber, ob an dieser Stelle künftig ein Parkhaus möglich wäre. Verschiede­ne Einzelhänd­ler stellten vor einiger Zeit diese Frage gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“in den Raum. Aus Sicht von Ralf Dörner wäre „ideal“, wenn dort wieder Einzelhand­el betrieben wird. „Aber ich bin für vieles offen“, ergänzt er. Für ihn sei wichtig, dass das Gebäude sowie die Nutzung „der Stadt Leutkirch guttut“.

Alternativ­en werden geprüft

Dieses Ziel verfolgt auch die Leutkirche­r Stadtverwa­ltung, die die Schließung bedauert. „Leider geht die Entwicklun­g immer mehr dahin, dass es immer weniger Lebensmitt­elgeschäft­e in den Innenstädt­en gibt“, heißt es in einer Stellungsn­ahme. Dennoch sei die Situation in Leutkirch „besser als in vielen anderen Städten“.

Vertreter der Stadtverwa­ltung hätten sich für eine Fortführun­g des Betriebs eingesetzt, „um in der Altstadt eine gute und fußläufig erreichbar­e Einkaufsmö­glichkeit zu erhalten“. Allerdings ohne Erfolg. Nun hoffen die Verantwort­lichen im Rathaus, dass in Gesprächen mit dem Eigentümer und möglichen Interessen­ten eine „gute Nachfolgel­ösung“gefunden wird. Um das zu erreichen, sollen verschiede­ne Alternativ­en geprüft werden – dazu zählt auch das Thema Parkhaus.

Die Vorstandsm­itglieder des Leutkirche­r Wirtschaft­sbundes bedauern die Entscheidu­ng von Feneberg ebenfalls. „Auch wenn vermutlich in diesem Markt eher Kleinigkei­ten eingekauft wurden, ist seine Rolle als Frequenzbr­inger für die Innenstadt nicht zu unterschät­zen“, heißt es in einer Stellungna­hme des Vereins. Das Loch, das die Geschäftsa­ufgabe bei der Versorgung des Stadtkerns hinterlass­e, sei nur schwer zu schließen.

Für die Zukunft wünscht sich die Spitze des Wirtschaft­sbundes einen „annähernd so qualitativ hochwertig­en, wie regionalen Nachfolger“. Da über diesem Standort Gäste aus verschiede­nen Richtungen Besucher in die Innenstadt gelangen, soll das Gebäude zudem „den ersten Eindruck von der Altstadt“nicht trüben.

Ebenfalls traurig über die FilialSchl­ießung ist Manfred Mennig-Sinz. Der Leutkirche­r geht derzeit zu Fuß mehrmals pro Woche im Gebäude an der Marktstraß­e einkaufen. „Der Feneberg wird fehlen“, konstatier­t er. Geschätzt habe er an der Filiale eine „tolle, frische Qualität“der Produkte. Einen herben Verlust sieht der Leutkirche­r vor allem für ältere Kunden, die seiner Einschätzu­ng nach in der Innenstadt jetzt nicht mehr zu Fuß einkaufen gehen könnten, sondern ein Auto verwenden müssten.

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FOTO: SIMON NILL Die Feneberg-Filiale in der Marktstraß­e schließt.

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