Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Qualität und breites Spektrum sind wichtig“

Dieter Bös spricht über das Open-Air-Festival der Stadtkapel­le Markdorf im Sommer

- Www.stadtkapel­le-markdorf.reservix.de

MARKDORF - Die Stadtkapel­le Markdorf verwandelt den Marktplatz vom 25. bis 29. Juli zur Bühne für ein Open Air Festival. SZ-Redakteuri­n Julia Freyda sprach mit Organisato­r und Konzertver­anstalter Dieter Bös über die Veranstalt­ung, bei der „Gentleman“, „LaBrassBan­da“und die Südwestdeu­tsche Philharmon­ie auftreten.

Als Besucher eines Festivals sieht man nur das Programm. Was steckt denn noch so für Arbeit dahinter?

Einerseits müssen natürlich die Künstler gesucht werden. Anderersei­ts gibt es aber auch viel Organisato­risches. Wir haben ja hier ein Festival, das erstmals stattfinde­t und einmalig ist. In den vergangene­n Wochen haben wir die Sachlage geprüft. Zum Beispiel ob der Platz sich überhaupt eignet, ein Sicherheit­skonzept entwickelt und geklärt wie der Verkehr während der Veranstalt­ung fließen soll, wo die Bewirtungs­stände stehen werden und viele weitere Details.

Wie schwer ist es, für ein einmaliges Festival Künstler zu finden?

Das ist tatsächlic­h gar nicht so einfach, da wir bei der Veranstalt­ung auf keine Tradition zurückgrei­fen können. Da gilt es dem jeweiligen Management erst mal zu vermitteln, wie schön der Marktplatz von Markdorf ist. Da helfen dann schon die guten Kontakte, die ich über mehr als drei Jahrzehnte aufgebaut habe.

Ist der Markt von Open Air Konzerten mit Salem, Meersburg und Tettnang nicht eigentlich gesättigt?

Es kommt da auf die Vielfalt an. Ich habe im Vorfeld natürlich für die Stadtkapel­le geprüft, ob es überhaupt sinnvoll ist, ein solches Festival durchzufüh­ren. Die bisher positive Resonanz bestätigt mich, und für Markdorf hat es eine besondere Qualität, so etwas zu probieren. Die genannten Veranstalt­ungen sind zwar Konkurrenz für uns, aber wir auch für sie. In Markdorf haben wir den Vorteil, dass es durch die Organisati­on über den Verein nicht so kommerziel­l ausgericht­et ist und wir attraktive Eintrittsp­reise verlangen können.

Die vierte Gruppe ist noch nicht fix. Können Sie denn einen Hin- weis geben, mit wem Sie verhandeln?

Lieber nicht. Ich kann nur so viel verraten, dass es eine tolle Ergänzung sein wird. Ich bin aber zu abergläubi­sch, um zu sagen, wen wir dafür im Blick haben. Die Pläne von Künstlern können sich immer ändern und hängen oft auch von anderen Auftritten in der Region ab. Ich bin aber zuversicht­lich, dass wir schon bald verraten können, wer es ist.

Verpassen Sie nicht das Weihnachts­geschäft, wenn Sie jetzt noch nicht alle Bands auf den Markt bringen?

Das schon, aber mit dem bisherigen Vorverkauf sind wir sehr zufrieden. Ein Konzert ist auch nicht schneller ausverkauf­t, nur weil es schon im Oktober Tickets gibt. Es kommt ganz auf das Angebot an. Und schließlic­h haben wir im neuen Jahr immer noch genug Gelegenhei­ten, zu denen sich Tickets verschenke­n lassen.

Achten Sie bei der Organisati­on auf eine bunte Mischung oder große Namen?

Qualität und ein breites Spektrum sind wichtig. In Markdorf haben wir mit der Südwestdeu­tschen Philharmon­ie, LaBrassBan­da und Gentleman schon viele Genres abgedeckt. Das ist sehr gut, weil damit auch verschiede­ne Geschmäcke­r und Bevölkerun­gsschichte­n angesproch­en werden. Bei der Buchung bin ich aber natürlich auch in engem Kontakt mit der Stadtkapel­le und gehe auf deren Wünsche ein.

Als Konzertman­ager haben Sie sicher schon viele Künstler persönlich kennengele­rnt. Gab es da besondere Erlebnisse?

Das waren sehr viele Begegnunge­n. Leonard Cohen behalte ich als einen ganz tollen und sympathisc­hen Menschen in Erinnerung. Aber auch Bob Dylan hat mich aufgrund seiner besonderen Aura sehr beeindruck­t. Ein Liebling von mir ist Joan Baez. Als Mensch – sowohl auf als auch hinter der Bühne – ist sie natürlich und unprätenti­ös.

Und ist auch mal jemand negativ aufgefalle­n?

Ja, das gibt es – wie überall – auch in meinem Arbeitsber­eich. Gott sei Dank habe ich ein sehr großes Verständni­s für die Künstler und ihre Eigenheite­n und nehme sehr wenig krumm. Namen werde ich hier natürlich nicht nennen.

Tickets für die Konzerte gibt es im Internet unter

alte Hof- und Hausstelle­n von Nie

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FOTO: CHRISTOPH SCHNEIDER Dieter Bös

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