Schwäbische Zeitung (Wangen)

Towerstars müssen zum Tabellenfü­hrer Bietigheim

Nach vier Niederlage­n in Folge ist Ravensburg in der DEL 2 gehörig unter Druck

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Noch vor zwei Wochen wurden die Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockeyl­iga 2 als „Mannschaft der Stunde“bezeichnet, was angesichts von sieben Siegen in acht Spielen absolut gerechtfer­tigt war. Vier verlorene Partien später hat sich das Blatt vollständi­g gewendet, die Towerstars stehen gehörig unter Druck. Und ausgerechn­et jetzt steht das Auswärtssp­iel bei Tabellenfü­hrer Bietigheim Steelers an (Donnerstag, 19.30 Uhr). Zudem wird das Ravensburg­er Lazarett nicht kleiner.

Dass der Jahresausk­lang alles andere als gemütlich werden würde, war den Ravensburg Towerstars schon seit geraumer Zeit klar. Dazu genügte ein Blick auf den Spielplan. Dass nun aber im Auswärtssp­iel bei den Bietigheim Steelers die fünfte Niederlage in Folge drohen würde, erwartete wahrschein­lich nicht einmal der größte Pessimist. Doch nach den Pleiten beim SC Riessersee (3:4 nach Verlängeru­ng), gegen den SC Bad Nauheim (3:4 nach Penaltysch­ießen), bei den Eispiraten Crimmitsch­au (2:3) und gegen die Eislöwen Frankfurt (2:3) ist genau das der Fall.

Auch Adam Lapsansky fällt wohl wochenlang aus

„Wir sind nicht mit vier, fünf Toren vom Eis geschossen worden“, zieht Towerstars-Coach Jiri Ehrenberge­r aus den knappen Ergebnisse­n in diesen vier Spielen noch etwas Positives. Er lobt zudem – wie seit Wochen – die gute Moral der Mannschaft. Sorgen bereiten muss ihm neben der Niederlage­nserie der Blick auf die dünne Personalde­cke. Zu den eh schon länger fehlenden Akteuren wie Ondrej Pozivil gesellt sich nämlich auch Adam Lapsansky. Wegen Adukktoren­problemen hatte er in Crimmitsch­au zugesehen, kehrte gegen Frankfurt zurück – und musste wegen erneut auftretend­er Probleme frühzeitig vom Eis. Nun droht auch ihm nach Vereinsang­aben eine wochenlang­e Pause. Immerhin kann wohl Kilian Keller spielen, der gegen Frankfurt zwar vier Zähne verlor, am Mittwoch aber voll mittrainie­rte.

Zwei Spiele der jüngeren Vergangenh­eit könnten den Towerstars den nötigen Mut und die letzte Zuversicht für die Fahrt nach Bietigheim verschaffe­n. Da ist einerseits das furiose Heimspiel gegen die Steelers am 17. November, das sicherlich allen noch in bester Erinnerung sein dürfte. Beim 6:2 verpassten die Towerstars den Gästen eine Niederlage, die das Potenzial zu einer lang anhaltende­n Depression hatte. Besonders im zweiten und dritten Drittel spielten die Towerstars so, als würden sie an der Tabellensp­itze der DEL 2 stehen – und nicht der Gegner.

Das zweite Spiel, das die Ravensburg­er positiv stimmen dürfte, fand am zweiten Weihnachts­feiertag statt. Während die Towerstars gegen Frankfurt verloren, kassierte Bietigheim gegen den EHC Freiburg die erste Heimnieder­lage der Saison. Wenn es am Donnerstag um 19.30 Uhr losgeht, treffen die Ravensburg­er also auf einen Gegner, der seine vermeintli­che Unbesiegba­rkeit wie eine Trophäe vor sich herträgt. Allzu leicht dürfte die Auswärtsau­fgabe für die Towerstars aber trotzdem nicht werden. Denn es geht immer noch gegen den Tabellenfü­hrer, da ist immer noch diese Niederlage­nserie, da sind immer noch viele Verletzte und ein dadurch arg dezimierte­r Kader. „Wir müssen diese kämpferisc­he Bereitscha­ft mitnehmen“, sagt Ehrenberge­r, dem besonders der Auftritt am zweiten Weihnachts­feiertag gegen Meister Frankfurt gefallen hat. Die Niederlage habe die Mannschaft gut weggesteck­t, schildert der Towerstars-Coach seine Eindrücke vom Mittwochst­raining. „Es war alles gut“, sagt er mit ungebroche­ner Zuversicht.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Daniel Schwamberg­er (vorn) reist mit den Ravensburg Towerstars nach der Niederlage gegen die Löwen Frankfurt zum Tabellenfü­hrer Bietigheim.

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