Towerstars müssen zum Tabellenführer Bietigheim
Nach vier Niederlagen in Folge ist Ravensburg in der DEL 2 gehörig unter Druck
RAVENSBURG - Noch vor zwei Wochen wurden die Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockeyliga 2 als „Mannschaft der Stunde“bezeichnet, was angesichts von sieben Siegen in acht Spielen absolut gerechtfertigt war. Vier verlorene Partien später hat sich das Blatt vollständig gewendet, die Towerstars stehen gehörig unter Druck. Und ausgerechnet jetzt steht das Auswärtsspiel bei Tabellenführer Bietigheim Steelers an (Donnerstag, 19.30 Uhr). Zudem wird das Ravensburger Lazarett nicht kleiner.
Dass der Jahresausklang alles andere als gemütlich werden würde, war den Ravensburg Towerstars schon seit geraumer Zeit klar. Dazu genügte ein Blick auf den Spielplan. Dass nun aber im Auswärtsspiel bei den Bietigheim Steelers die fünfte Niederlage in Folge drohen würde, erwartete wahrscheinlich nicht einmal der größte Pessimist. Doch nach den Pleiten beim SC Riessersee (3:4 nach Verlängerung), gegen den SC Bad Nauheim (3:4 nach Penaltyschießen), bei den Eispiraten Crimmitschau (2:3) und gegen die Eislöwen Frankfurt (2:3) ist genau das der Fall.
Auch Adam Lapsansky fällt wohl wochenlang aus
„Wir sind nicht mit vier, fünf Toren vom Eis geschossen worden“, zieht Towerstars-Coach Jiri Ehrenberger aus den knappen Ergebnissen in diesen vier Spielen noch etwas Positives. Er lobt zudem – wie seit Wochen – die gute Moral der Mannschaft. Sorgen bereiten muss ihm neben der Niederlagenserie der Blick auf die dünne Personaldecke. Zu den eh schon länger fehlenden Akteuren wie Ondrej Pozivil gesellt sich nämlich auch Adam Lapsansky. Wegen Adukktorenproblemen hatte er in Crimmitschau zugesehen, kehrte gegen Frankfurt zurück – und musste wegen erneut auftretender Probleme frühzeitig vom Eis. Nun droht auch ihm nach Vereinsangaben eine wochenlange Pause. Immerhin kann wohl Kilian Keller spielen, der gegen Frankfurt zwar vier Zähne verlor, am Mittwoch aber voll mittrainierte.
Zwei Spiele der jüngeren Vergangenheit könnten den Towerstars den nötigen Mut und die letzte Zuversicht für die Fahrt nach Bietigheim verschaffen. Da ist einerseits das furiose Heimspiel gegen die Steelers am 17. November, das sicherlich allen noch in bester Erinnerung sein dürfte. Beim 6:2 verpassten die Towerstars den Gästen eine Niederlage, die das Potenzial zu einer lang anhaltenden Depression hatte. Besonders im zweiten und dritten Drittel spielten die Towerstars so, als würden sie an der Tabellenspitze der DEL 2 stehen – und nicht der Gegner.
Das zweite Spiel, das die Ravensburger positiv stimmen dürfte, fand am zweiten Weihnachtsfeiertag statt. Während die Towerstars gegen Frankfurt verloren, kassierte Bietigheim gegen den EHC Freiburg die erste Heimniederlage der Saison. Wenn es am Donnerstag um 19.30 Uhr losgeht, treffen die Ravensburger also auf einen Gegner, der seine vermeintliche Unbesiegbarkeit wie eine Trophäe vor sich herträgt. Allzu leicht dürfte die Auswärtsaufgabe für die Towerstars aber trotzdem nicht werden. Denn es geht immer noch gegen den Tabellenführer, da ist immer noch diese Niederlagenserie, da sind immer noch viele Verletzte und ein dadurch arg dezimierter Kader. „Wir müssen diese kämpferische Bereitschaft mitnehmen“, sagt Ehrenberger, dem besonders der Auftritt am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen Meister Frankfurt gefallen hat. Die Niederlage habe die Mannschaft gut weggesteckt, schildert der Towerstars-Coach seine Eindrücke vom Mittwochstraining. „Es war alles gut“, sagt er mit ungebrochener Zuversicht.