Moll tritt wie erwartet wieder an
250 Amtzeller kommen zur Neujahrsbegrüßung – Rathauschef zeichnet Bürger aus
Bei Amtzeller Neujahrsbegrüßung ehrt der Schultes Blutspender und Sportler.
AMTZELL – Auch in diesem Jahr hatte Amtzell Glück mit dem Wetter. Und so wurde die Neujahrsbegrüßung auf dem Platz vor dem Alten Schloss wieder zu einem gelungenen Treffen von 250 Bürgern. Die Jagdhornbläser sowie der Kinderchor aus Pfärrich lieferten den musikalischen Rahmen, der Amtzeller Männerchor sorgte für die Bewirtung.
Positiv war auch das, was Clemens Moll in seinem Jahresrückblick zu vermelden hatte. Mit der Überschrift „Es hat sich doch wieder vieles getan und verändert in Amtzell“fasste der Bürgermeister die wichtigsten Projekte zusammen. An erster Stelle nannte er die Einweihung der neuen Sporthalle. Wobei er noch einmal allen dankte, die an der Verwirklichung des „Schmuckstückles“ihren Anteil gehabt haben. Gleichzeitig machte sich Moll aber auch Gedanken zum Thema „Sanierung der Festhalle“und stellte fest: „Da liegt noch ein ordentlicher Brocken vor uns.“
Die „unbefriedigende Situation“hinsichtlich des Zuschusses und vor allem die ausbleibenden Einnahmen bereiten dem Rathauschef Sorgen. Hier erinnerte er an die fehlenden Grundstückserlöse durch die Klage gegen das Neubaugebiet Goppertshäusern Nord. Die zentrale Fragestellung sei, so Moll, ob die dringend notwendige Sanierung finanziell machbar sei. Denn: „Das sind wir unserer stets solide geführten Gemeindekasse schuldig.“
Auf der anderen Seite führte der Bürgermeister alle Möglichkeiten auf, um für Familien den Wunsch nach Wohnraum erfüllen zu können: das vor dem Abschluss stehende Bebauungsverfahren „Pfärricher Straße“, das Baugebiet „Haberacker“und der Erwerb einer bereits überplanten Fläche in Geiselharz, die neben Wohngebäuden „auch kleinen Gewerbebetrieben eine neue Heimat bieten kann“. Zu GoppertshäusernNord sagte Moll: „Um für den aus unserer Sicht ungünstigsten Fall vorbereitet zu sein, haben wir bereits ein weiteres Bebauungsplanverfahren für den westlichen Teil auf den Weg gebracht.“
„Neue Töne“belasten Gemeinde
Die Privatisierung der Gemeinschaftsantennenanlage, deren Netzausbau 2018 in Angriff genommen wird, der Anschluss vieler Haushalte im nördlichen Gemeindegebiet an das Breitbandnetz und die vom Gemeinderat im November beschlossene „Digitalisierungsstrategie“waren angesprochene Punkte mit Blick auf die Nutzung moderner Telekommunikation. Nicht zuletzt zeigte sich Clemens Moll erfreut darüber, dass die neue „Amtzell-App zum Downloaden bereit steht“. Nachdem er das gute und vertrauensvolle Verhältnis zwischen der Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat angesprochen hatte, bat Moll darum, die Gemeinde nicht durch „neue Töne“zu belasten. Die Beschäftigung mit formell-rechtlichen Fragestellungen und dem Verfassen von langen Schriftsätzen an Gerichte hätten Kraft, Zeit und Energie gekostet. Und Moll war sich sicher: „In dieser Zeit hätten wir viele andere, positive und wichtige Dinge anpacken und erledigen können.“
Es war für die Zuhörer sicherlich keine große Überraschung, als Moll ankündigte, bei der voraussichtlich im Herbst stattfindenden Bürgermeisterwahl in Amtzell erneut antreten zu wollen. Die Zusicherung „Für den Fall, dass ich wiedergewählt werde, verspreche ich die zügige Annahme des Amtes – es geht dann sicherlich nicht so lange wie aktuell in Berlin“wurde mit Heiterkeit und viel Applaus entgegengenommen.
Hans Roman dankte Clemens Moll im Namen des Gemeinderats und der ganzen Gemeinde für dessen „Engagement zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger“. Molls Bereitschaft, sich dieses Jahr erneut zur Wahl zu stellen, nahm Roman zum Anlass, an die Packung Streichhölzer zu erinnern, die er dem jungen Bürgermeister beim Amtsantritt überreicht hatte: „Die Flammen sollten Ihnen den Weg zum Ziel ausleuchten.“
Zündhölzer mit langer Brenndauer
Hans Roman zeigte sich überzeugt davon, dass alles wie erhofft eingetreten sei. Moll habe unzählige zündende Ideen und zahlreiche kommunale Projekte konsequent in die Tat umgesetzt. Fast zehn Millionen Euro seien in den zurückliegenden sieben Jahren investiert worden, wobei sich der Schuldenstand der Gemeinde „nur unwesentlich erhöht hat“.
Damit „alles in bewährter Weise weitergeht“, bekam Moll noch einmal Zündhölzer mit langer Brenndauer geschenkt. Dazu einen mit guten Wünschen geschmückten Schirm und dem Versprechen Romans: „Damit Sie bei jedem Wetter erfolgreich Wahlkampf betreiben können. Wir könnten damit auch sagen: Wir lassen Sie nicht im Regen stehen.“ mengezählt 78 Jahre lang als Leiterin verschiedener sportlicher Gruppen ausgeübt hat. Wilfried Rogg und Oskar Halter sind die Fahrdienstleiter des Bürger-Mobils, Georg Müller stand jahrelang für den Arbeitskreis Heimatgeschichte und Jörg Thiel engagiert sich für den Schulförderverein. Ihnen allen, wozu auch die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr gehörten, galt der Dank des Bürgermeisters. (vs)