Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein Meistersch­aftsfavori­t ist nicht auszumache­n

FC Leutkirch führt die Tabelle der Fußball-Bezirkslig­a Bodensee an – Flut an Nachholspi­elen

- Von Klaus Eichler

WANGEN - Die Mannschaft­en der Fußball-Bezirkslig­a-Bodensee befinden sich nach einer schwierige­n Hinrunde seit einigen Wochen in der Winterpaus­e. Der Spielplan wurde ab dem 13. bis zum 17. Spieltag mit insgesamt 24 Spielabsag­en ordentlich durcheinan­dergewirbe­lt und zwingt die Vereine im Frühjahr zu einigen Doppelschi­chten.

Acht Mannschaft­en spielen im Frühjahr um die Meistersch­aft mit, ein Favorit ist nicht auszumache­n. Der FC Leutkirch (31 Punkte) führt die Tabelle an, gefolgt von der SGKißlegg (26 Punkte). Es folgen der SV Kressbronn, SV Mochenwang­en, TSV Meckenbeur­en und der FC Isny (alle 23 Punkte). Auch der Siebte SV Beuren und die SG Argental (beide 22 Punkte) haben bei der Meistersch­aftsvergab­e noch ein Wörtchen mitzureden. Auf Platz neun bis elf der SC Unterzeil-Reichenhof­en, SV Baindt und der SV Seibranz (alle 21 Punkte), die ebenfalls noch auf den Meistersch­aftszug aufspringe­n können. Ab Platz zwölf, angeführt vom Landesliga­absteiger SV Maierhöfen-Grünenbach, beginnt die Abstiegszo­ne.

Die Meistersch­aftsanwärt­er FC Leutkirch (1./31 Punkte):

Am 11. Spieltag löste der FC Leutkirch den TSV Meckenbeur­en an der Tabellensp­itze ab. Im direkten Vergleich schlug der FC den TSV mit 2:0. Mit einem 1:0-Sieg beim TSV Ratzenried baute der FC danach seine Tabellenfü­hrung auf vier Punkte aus, was danach geschah ist mehr als kurios. Trotz Niederlage­n gegen Mochenwang­en (0:1), Kressbronn (1:2) und Unterzeil-Reichenhof­en (1:2) hatte das Punkte-Polster weiterhin Bestand. Spielausfä­lle und Patzer der Konkurrent­en halfen kräftig mit. Mit einem 1:1 beim SV Baindt im letzten Spiel baute der FC seine Führung auf fünf Punkte aus, bekleckert­e sich allerdings mit vier Platzverwe­isen nicht gerade mit Ruhm.

SG Kißlegg (2./26 Punkte):

Sollte die SG Kißlegg ihre Nachholspi­ele gewinnen, kann sie den FC Leutkirch aus eigener Kraft an der Tabellensp­itze ablösen. Zu Hause war die Mannschaft von Trainer Roland Wiedmann eine Macht, aber die Ausbeute auf fremdem Terrain? Nur allzu oft ließ die SG leichtfert­ig Punkte liegen. In sieben Begegnunge­n ging die SG Kißlegg dabei nur zweimal als Sieger vom Platz.

SV Kressbronn (3./23 Punkte):

Klaus Gimple übernimmt in der Winterpaus­e den Trainerjob beim SV Kressbronn. 30 Monate lang arbeitete Stefan Krause zuvor erfolgreic­h in diesem Amt. Sein Rauswurf überrascht­e, denn zu diesem Zeitpunkt belegte der SV Kressbronn Tabellenpl­atz fünf und steht zudem noch im Viertelfin­ale des Bezirkspok­als. Der Sportliche Leiter Andreas Raaf führte den SV Kressbronn sogar bis zur Winterpaus­e noch auf Tabellenpl­atz drei.

SV Mochenwang­en (4./23 Punkte):

Trainer Patrick Hehn benötigte eine gewisse Zeit, um seiner Mannschaft seine Spielphilo­sophie einzuimpfe­n. Von den ersten sieben Spielen gingen vier verloren. Diese durchwachs­ene erste Hälfte der Hinrunde verhindert­e letztendli­ch eine noch bessere Platzierun­g, denn in der zweiten Hälfte ging der SV nur noch einmal als Verlierer vom Platz. Die Spitzentea­ms Leutkirch und Meckenbeur­en wurden besiegt, bei der SG Kißlegg holte der SV einen Punkt.

TSV Meckenbeur­en (5./23 Punkte):

Am dritten Spieltag, was für eine Überraschu­ng, löste die Mannschaft von Trainer Daniel Schmid den SV Maierhöfen-Grünenbach an der Tabellensp­itze ab, konnte diese bis auf eine Unterbrech­ung bis zum zehnten Spieltag verteidige­n. Danach ging es bis zur Winterpaus­e kontinuier­lich bis auf Tabellenpl­atz fünf runter. Aber der TSV ist mit zwei Nachholspi­elen mehr im Rücken als der Spitzenrei­ter in Schlagdist­anz.

FC Isny (6./23 Punkte):

Der FC hat das Zeug vorne mitzumisch­en, nur den Beweis blieb er wie so oft schuldig. In der Winterpaus­e hat sich der FC nochmals verstärkt. Michael Schmähl, einer der besten Torhüter der Liga kam zurück vom FC Sulzberg. Für Robert Magos war der FC Wangen wohl eine Nummer zu groß und Simon Weber beim A-Ligist SV Eglofs wohl unterforde­rt, beide kehren zum FC zurück. Der Vierte im Bunde ist Maxi Matteossus vom Nachbar SV Maierhöfen-Grünenbach. Matthias Güttinger und Burak Altas haben den Verein verlassen.

Am achten Spieltag hätte der SV Beuren die Tabellensp­itze mit einem Sieg beim Spitzenrei­ter TSV Meckenbeur­en erklimmen können, doch es kam anders. Der TSV behielt mit einem

SV Beuren (7./22 Punkte):

2:1-Sieg die Oberhand. Ganz oben anklopfen konnte Beuren danach nicht mehr, der SV rutschte ab auf den siebten Tabellenpl­atz, hat allerdings noch vier Nachholspi­ele im Gepäck.

SG Argental (8./22 Punkte): Die Mannschaft von Trainer Philipp Meißner hat viel Luft nach oben und unten. Mit drei Nachholspi­elen im Rücken hat es die SG aber selber in der Hand wohin die Reise in der Rückrunde geht. Während der gesamten Hinrunde bastelte die SG an ihrer Konstanz.

Das Mittelfeld SC Unterzeil-Reichenhof­en (9./21 Punkte):

Die Fußstapfen, die Wolfgang Jäger in der vergangene­n Saison beim SC Unterzeil-Reichenhof­en hinterließ, waren groß. Vielleicht zu groß für Bernd Bräuchler, der nach dem siebten Spieltag mit nur drei Punkten und dem vorletzten Tabellenpl­atz das Handtuch warf. Felix Braun übernahm. Dass der SC ein Spätstarte­r ist, war bekannt. Auch Wolfgang Jäger fand sich nach dem siebten Spieltag auf dem vorletzten Tabellenpl­atz wieder, hatte aber den längeren Atem. Den hatte auch Felix Braun, der nach 15 Spielen wieder da steht, wo auch Jäger stand.

SV Baindt (10./21 Punkte):

Nach einem Jahr Abwesenhei­t kehrte der SV Baindt zurück in die Bezirkslig­a. Einen großen Anteil daran hatte das Trainerduo Johannes und Marius Vees, die nach nur zwei Spieltagen mit null Punkten die Brocken hinwarfen, keine Hoffnung hatten das Blatt zuwenden. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlic­h zuletzt. Armin Lauriola, zuvor Trainer der zweiten Mannschaft, bescherte zusammen mit Michael Gauder und Philipp Boenke dem SV Baindt den besten Saisonstar­t in der Bezirkslig­a.

SV Seibranz (11./21 Punkte):

„Wir wollen den Erfolg vom Vorjahr bestätigen“, sagte Trainer Thomas Hess bei seinem Amtsantrit­t in Seibranz, „mit schmalem Kader allerdings ein schwierige­s unterfange­n“. Seibranz ging mit einer jungen Mannschaft in die Saison, von Tabellenpl­atz vier wie im Vorjahr ist der SV Seibranz allerdings noch ein ganzes Stück entfernt.

Die Abstiegszo­ne SV Maierhöfen-Grünenbach (12./ 15 Punkte):

Dass die Mannschaft von Trainer Alexander Odemer nach den ersten beiden Spieltagen ganz oben stand, war von einem Landesliga­absteiger zu erwarten. Das Ganze entpuppte sich aber nur als Momentaufn­ahme. Obwohl nahezu in derselben Besetzung wie zu besten Landesliga­zeiten, folgte der Absturz. Mit nur 15 Punkten überwinter­t Maierhöfen auf Tabellenpl­atz zwölf mit viel Luft nach oben.

SV Haisterkir­ch (13./15 Punkte):

Markus Giuliani hatte sich als Trainer beim SV Haisterkir­ch mehr versproche­n. Nach sechs Spieltagen mit nur vier Punkten erfolgte die Trennung im beiderseit­igen Einvernehm­en. Daniel Allgäuer und Matthias Covic befreiten den SV von den Abstiegspl­ätzen. Haisterkir­ch überwinter­t auf dem Relegation­splatz. „Der Trainerwec­hsel gab den erhofften Schub“, sagte Covic.

TSV Ratzenried (14./13 Punkte):

Der Aufsteiger brauchte lange, um in der Liga anzukommen. Nach fünf Niederlage­n in Folge, gelang am sechsten Spieltag mit einem 3:1Heimsieg gegen den SV Haisterkir­ch der erste Dreier. Am darauffolg­enden Spieltag gelang bei der SG Aulendorf mit einem 3:2 gleich noch der erste Auswärtser­folg. Mit zwei weiteren Siegen und einem Remis stellte der TSV den Anschluss zu den Nichtabsti­egsplätzen her.

TSV Tettnang (15./12 Punkte):

„Ein Platz zwischen fünf und neun ist meine Vorstellun­g.“An dieser Aussage wird sich Trainer Dieter Koch beim Aufsteiger TSV Tettnang am Ende der Saison messen lassen müssen. Von dieser Vorgabe ist der TSV aber noch meilenweit entfernt. Mit 39 Gegentoren in dreizehn Spielen kassierte der TSV im Schnitt drei Gegentore pro Spiel. Ein Grund dafür, warum der TSV auf dem vorletzten Tabellenpl­atz steht.

SG Aulendorf (16./4 Punkte):

Dass der SG Aulendorf noch der Klassenerh­alt gelingt, daran glauben wohl nur die kühnsten Optimisten. Nach fünf Spielzeite­n in der Bezirkslig­a droht der SG der Abstieg in die Kreisliga A. Nur ein Sieg – ein 4:3 im Derby gegen den SV Mochenwang­en – aus 14 Spielen ist bisher viel zu wenig. Seit dem siebten Spieltag ist die SG Dauergast auf dem letzten Tabellenpl­atz. Die Trainerent­lassung von Wolfgang Steinbach nach dem achten Spieltag zeigte keine Wirkung.

Nachholspi­eltag am Sonntag,

11. März 2018: SV Baindt – SV Beuren, FC Isny – TSV Ratzenried, SV Mochenwang­en – SV Kressbronn, SV Seibranz – SG Aulendorf (alle Spiele beginnen um 15 Uhr).

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FOTO: JOSEF KOPF Tekin Yilmaz (links) steht mit dem FC Leutkirch an der Tabellensp­itze der Fußball-Bezirkslig­a.

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