Projekte und Entwicklung der Bürgerstiftung Wangen
Im Sommer 2012 vom Gemeinderat gegründet und im Januar 2013 mit der Stiftungsurkunde versehen, hat die Bürgerstiftung in den vergangenen rund fünf Jahren diverse Projekte auf die Beine gestellt beziehungsweise finanziert. Dabei stehen laut Satzung Kinder und Jugendliche sowie Senioren im Mittelpunkt. Nach der regulären Laufzeit beendet worden ist das Projekt „Tausend und ein Wort – Sprache baut Brücken“, bei dem Kindergärten unterstützt wurden, die besonders im Bereich Sprachförderung einen Schwerpunkt setzen wollten. Dabei kamen Lehrkräfte der Jugendmusikschule kamen einmal wöchentlich in die Kindergärten, um den Nachwuchs über Musik zur Sprache zu führen. „Tausend und ein Wort hat uns bekannt gemacht, es war die Inititalzündung“, sagt Volker Leberer, Vorsitzender der Bürgerstiftung. Gefördert werden und wurden zudem Internationale Vorbereitungsklassen an Schulen. Auch das Schülerforschungszentrum und die Grund- und Werkrealschule Niederdrei wangen für ein Projekt für Kinder in der Pubertät erhielten Unterstützung. Als „Riesenerfolg“bezeichnet Leberer ein „Geralogik-Projekt“im Spital, bei dem es unter Anleitung einer qualifizierten Kraft um Musik und Bewegung für Senioren geht. Mit musikalischen Wunschkonzerten erfreute das „Wangemer Duo“Rudi Keller (Akkordeon) und Bruno Sontheim (Gitarre) seit Sommer vergangenen Jahres die Bewohner der Wangener Seniorenheime Matthäus-Ratzeberger-Stift, Hospital zum Heiligen Geist und Seniorenzentrum St. Vinzenz. So auch kurz vor Weihnachten. „Besonders beeindruckende und tiefe Erfahrungen gibt es dabei in der Begegnung bei Menschen mit Demenzerkrankung. Gerade bei ihnen sind die alten Lieder und Melodien noch latent vorhanden“, berichtet Sontheim von seinen Erfahrungen bei diesen Wunschkonzerten – und ergänzt: „So erlebt man staunend, wie der eine dann plötzlich längst verloren geglaubte Melodien plötzlich wieder mitsingt – kaum zu glauben, der Text ist wie ein Wunder noch präsent.“
Finanziell hat die Bürgerstiftung Wangen einen vergleichsweise schnellen Anstieg erlebt. Mit rund 300 000 Euro zu Beginn ausgestattet, betrug das Stiftungskapital nach einem Jahr rund eine Million Euro, so Leberer. Derzeit liege man bei 2,5 Millionen Euro. Geld, das im wesentlichen durch Erbschaften und Zustiftungen zustande kam. Namentlich führt die Homepage der Bürgerstiftung das Ehepaar Emil Moryc und Elfriede Rickmann, Josef Heine, Annelies Dorn, Klara Böhle-Kemm, Maria Antonie Zech und Josef Titscher auf, die der Stiftung allesamt Vermögen vermachten.
Das Stiftungskapital darf laut Satzung nicht in Projekte investiert werden. Dies gilt lediglich für die erwirtschafteten Erträge. (jps)