Arbeitslosenquote in Wangen so niedrig wie seit 2011 nicht mehr
Aktuelle Arbeitsmarktzahlen belegen brummende Wirtschaft – Fachkräftemangel macht sich in mehreren Branchen zunehmend breit
WANGEN (sz/jps) - Die Arbeitslosenquote ist im Raum Wangen im Dezember auf dem zweitniedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre gesunken – verglichen mit den Vorjahresmonaten seit 2007. Mit 2,5 Prozent Arbeitslosen gab es nur im Dezember 2011 mit 2,4 Prozent einen niedrigeren Wert. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 2,9 Prozent. Aktuell waren im Geschäftsstellenbereich Wangen der Arbeitsagentur für Arbeit 1468 Menschen ohne Beschäftigung, 222 weniger als Ende 2016 und 36 weniger als im November. Dies geht aus einer Mitteilung der Agentur vom Mittwoch hervor.
Der Bestand an offenen Stellen ist im Dezember um 17 auf 1319 gestiegen. Verglichen mit dem Dezember 2016 waren es 167 Jobs mehr. Der eigentlich positive Trend entwickelt sich nach Angaben eines Sprechers der Arbeitsagentur Konstanz-Ravensburg mehr und mehr zu einem Problem: „Wir haben das ganze Jahr über beobachtet, dass wir unheimlich viele offene Stellen gemeldet bekommen, die wir nicht mit Arbeitslosen besetzen können.“
Agenturweit kommen derzeit zwar auf rund 12 700 Arbeitslose etwa 8100 nicht besetzte Jobs. Allerdings passten die beruflichen Qualifikationen der Arbeitsuchenden oft nicht zu den von den Unternehmen erwarteten Kriterien. Die Folge sei der viel zitierte Fachkräftemangel, so der Sprecher. Besonders ausgeprägt sei dieser in den Bereichen Gesundheit und Pflege, in den Erziehungsberufen, in der Gastronomie und Hotelerie sowie im Bereich der hochqualifizierten und spezialisierten Fertigungsberufe.
Dass die Wirtschaft in der Region weiter brummt, schlägt sich aber nicht nur in sehr niedrigen Arbeitslosenzahlen und dem Fachkräftemangel nieder, sondern auch bei den Steuereinnahmen. So hatte Wangens OB Michael Lang erst kürzlich beim Neujahrsempfang für 2017 eine städtische Rekordeinnahme bei der Gewerbesteuer von mehr als 17 Millionen Euro bekannt gegeben.
Lang, seit 16 Jahren Wangens Stadtoberhaupt, erklärte auf Nachfrage: In den ersten Jahren seiner Zeit in der Stadt seien viele Unternehmensneubauten und Umstrukturierungen zu beobachten gewesen. Die Folge nach Ansicht Langs: „Die Unternehmen haben sich in den letzten Jahren unheimlich gut aufgestellt.“
Die städtische Politik in der Zuzugsregion Wangen richte sich auch deshalb danach aus, Fachkräften Lebensbedingungen zu bieten. Dies äußere sich in der möglichst vielfältigen Schaffung von Wohnraum.