Planer händeringend gesucht
Staatliches Bauamt hat nun eigene Abteilung für vierspurigen B 12-Ausbau
ALLGÄU - Um den vierspurigen Ausbau der B 12 zwischen Kempten und Buchloe voranzutreiben, geht das Staatliche Bauamt Kempten mit neuer Straßenbau-Struktur ins Jahr 2018: Die Behörde hat Zuständigkeiten verlagert und eine eigene Abteilung für Großprojekte eingerichtet. Eine zusätzliche Abteilungsleiterin nimmt im Januar ihre Arbeit auf. Bislang wurde jedoch nur ein Teil der vier zusätzlichen Mitarbeiter gewonnen. Neben einem Grünplaner und einem Fachmann für den Grunderwerb geht es um einen Bauingenieur und einen Bautechniker. „Der Markt ist schwierig“, sagt Straßenbau-Bereichsleiter Markus Kreitmeier.
Aufgabe der neuen Abteilung ist nicht die Planung des B 12-Ausbaus. Vielmehr geht es um dessen Koordinierung und die Überwachung beauftragter Ingenieurbüros. Diese kümmern sich um technische Pläne, aber auch um Aufgaben wie den landschaftspflegerischen Begleitplan oder die Kartierung der Tierwelt links und rechts der Trasse. Insgesamt hat die Behörde in diesem Jahr 3,1 Millionen Euro für Planungsaufträge zur Verfügung – 800 000 Euro mehr als 2017.
Nicht mehr gerüttelt wird laut Kreitmeier am autobahnähnlichen Ausbau der wichtigen Verkehrsachse. Der Gesamt-Querschnitt erhöht sich demnach von 15,50 Metern (bei Abschnitten mit 2+1-Ausbau) auf 28 Meter. Hinzu kommt punktuell ein Lärmschutzwall mit mehreren Metern Breite. „Das ist der kleinste Querschnitt, den der Bund bei so einem Projekt vorsieht.“
Ursprünglich sollte für den Ausbau bis Ende 2017 ein Gesamtkonzept vorliegen, das bereits den Trassenverlauf und neue Anschlussstellen beinhaltet. „Die Vorarbeiten dafür sind weit gediehen“, sagt Kreitmeier. Doch ein Schlüsselelement fehle noch: Das Verkehrsgutachten, das Auskunft über die in jedem Teilabschnitt zu erwartenden Verkehrsströme bis 2030 gibt. „Da wird jeder Ort im Umkreis der Trasse einbezogen“, sagt der Bereichsleiter.
Weil hier irrtümlich zu hohe Parameter für den Verkehrsfluss zu Gewerbeflächen gewählt wurden, müsse nun neu gerechnet werden. Dies werde bis zum Frühjahr dauern. „Diese Verzögerung tut dem Vorhaben aber nicht weh“, betont Kreitmeier. Denn die technische Planung laufe ungeachtet dessen an.
Noch immer offen ist, an welchen Punkten die neue Trasse zusätzliche Abfahrten erhält. Während sich die Stadt Kaufbeuren dringend eine zusätzliche Anbindung bei Hirschzell wünscht, lehnt der Gemeinderat im nahen Mauerstetten dies aus Sorge um mögliche Verkehrsprobleme ab. „Das Ganze ist trotz des Vetos aus Mauerstetten nicht vom Tisch“, erklärt Kreitmeier. Beurteilen könne man die Wirksamkeit eines Anschlusses „Kaufbeuren-Süd“aber erst durch das Verkehrsgutachten.
Verbindlich festgelegt wurden inzwischen die sechs Etappen des Ausbaus. Der Nord-Abschnitt bei Buchloe, der bekanntlich den Anfang machen soll, wurde von gut drei auf 10,2 Kilometer verlängert. Für ihn soll im Herbst das Genehmigungsverfahren beginnen. Vergrößert wurde auch der Süd-Abschnitt ab Kempten, der nun bis zur Landkreisgrenze bei Wildpoldsried reicht. Hier soll das Planfeststellungsverfahren ebenfalls möglichst schnell starten.
„Das ist der kleinste Querschnitt, den der Bund bei so einem Projekt vorsieht.“ Markus Kreitmeier, Straßenbau-Bereichsleiter