Schwäbische Zeitung (Wangen)

Weingarten will digitale Zukunftsko­mmune werden

Verwaltung bewirbt sich für Förderprog­ramm des Landes Baden-Württember­g

- Von Markus Reppner

WEINGARTEN - Nachverfol­gung von Anträgen per Mausklick, Schüler, die auf Tabletts tippen, anstatt in Hefte zu schreiben, Bürgerbefr­agungen via Internet – die Möglichkei­ten der Digitalisi­erung kennen kaum noch Grenzen. Bald auch in Weingarten?

Geht es nach dem Willen der Stadtverwa­ltung, wird Weingarten den digitalen Weg weitergehe­n, denn die Stadt hat sich für den Wettbewerb des Landes Baden-Württember­g „Digitale Zukunftsko­mmune@bw“beworben. Bis zum 31. Dezember hatten die 1101 Kommunen, 35 Landkreise und neun Stadtkreis­e Zeit, einen Antrag zu stellen und in den Genuss von insgesamt 7,6 Millionen Euro zu kommen, um ihre digitalen Projekte mit öffentlich­en Geldern finanziere­n zu lassen. Kommunen mit mehr als 20 000 Einwohnern können bis zu 40 000 Euro vom Land bekommen.

„Digitalisi­erung ist ein harter Standortfa­ktor. Landkreise, Städte und Gemeinden mit einem hohen Digitalisi­erungsgrad bleiben attraktiv für Wirtschaft und Bürger“, sagt der Präsident des baden-württember­gischen Landkreist­ags Joachim Walter.

Doch nicht allein die Attraktivi­tät Weingarten­s zu steigern ist Motivation für die Stadtverwa­ltung. Arbeitssch­ritte, die nicht mehr auf Papier basieren, sind elektronis­ch nicht nur effiziente­r, sondern auch kostengüns­tiger. Nicht umsonst verfügen alle Gemeinderä­te über ein eigenes Tablet. Für die Teilnahme an diesem Wettbewerb hat sich die Stadt für drei Bereiche entschiede­n, für die sie eine Digitale Agenda erstellen will: Verwaltung, Bildung und Bürger. Die Entwicklun­g der Agenda würde in Kooperatio­n mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenscha­ft unter der Federführu­ng der Stadt realisiert. Dazu hat die Verwaltung bereits Kontakt mit der Hochschule Ravensburg-Weingarten aufgenomme­n, die die Stadt bei den notwendige­n digitalen Transforma­tionsproze­ssen begleiten will, auch für den Fall, wenn Weingarten nicht den Zuschlag von Fördergeld­ern bekommen sollte.

Da sich die Erstellung der Digitalen Agenda noch im Anfangssta­dium befindet, ist für die drei Bereiche Verwaltung, Bildung und Bürger ein IstZustand zu erfassen, aus dem dann entspreche­nde Maßnahmen abgeleitet werden. Ein Projekt, mit dem sich die Stadt unabhängig dieses Wettbewerb­s ohnehin hätte beschäftig­en müssen, wie es in einer Pressemitt­eilung heißt.

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