Weingarten will digitale Zukunftskommune werden
Verwaltung bewirbt sich für Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg
WEINGARTEN - Nachverfolgung von Anträgen per Mausklick, Schüler, die auf Tabletts tippen, anstatt in Hefte zu schreiben, Bürgerbefragungen via Internet – die Möglichkeiten der Digitalisierung kennen kaum noch Grenzen. Bald auch in Weingarten?
Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung, wird Weingarten den digitalen Weg weitergehen, denn die Stadt hat sich für den Wettbewerb des Landes Baden-Württemberg „Digitale Zukunftskommune@bw“beworben. Bis zum 31. Dezember hatten die 1101 Kommunen, 35 Landkreise und neun Stadtkreise Zeit, einen Antrag zu stellen und in den Genuss von insgesamt 7,6 Millionen Euro zu kommen, um ihre digitalen Projekte mit öffentlichen Geldern finanzieren zu lassen. Kommunen mit mehr als 20 000 Einwohnern können bis zu 40 000 Euro vom Land bekommen.
„Digitalisierung ist ein harter Standortfaktor. Landkreise, Städte und Gemeinden mit einem hohen Digitalisierungsgrad bleiben attraktiv für Wirtschaft und Bürger“, sagt der Präsident des baden-württembergischen Landkreistags Joachim Walter.
Doch nicht allein die Attraktivität Weingartens zu steigern ist Motivation für die Stadtverwaltung. Arbeitsschritte, die nicht mehr auf Papier basieren, sind elektronisch nicht nur effizienter, sondern auch kostengünstiger. Nicht umsonst verfügen alle Gemeinderäte über ein eigenes Tablet. Für die Teilnahme an diesem Wettbewerb hat sich die Stadt für drei Bereiche entschieden, für die sie eine Digitale Agenda erstellen will: Verwaltung, Bildung und Bürger. Die Entwicklung der Agenda würde in Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft unter der Federführung der Stadt realisiert. Dazu hat die Verwaltung bereits Kontakt mit der Hochschule Ravensburg-Weingarten aufgenommen, die die Stadt bei den notwendigen digitalen Transformationsprozessen begleiten will, auch für den Fall, wenn Weingarten nicht den Zuschlag von Fördergeldern bekommen sollte.
Da sich die Erstellung der Digitalen Agenda noch im Anfangsstadium befindet, ist für die drei Bereiche Verwaltung, Bildung und Bürger ein IstZustand zu erfassen, aus dem dann entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden. Ein Projekt, mit dem sich die Stadt unabhängig dieses Wettbewerbs ohnehin hätte beschäftigen müssen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.