Schwäbische Zeitung (Wangen)

Diebe brechen vermehrt Opferstöck­e auf

Fälle häufen sich vor Weihnachte­n – Kirchengem­einde überlegt Konsequenz­en

- Von Marlene Gempp

Seit Dezember sind der Polizei fünf Fälle in der Region um Wangen bekannt.

ARGENBÜHL - Mal Fünf, mal 30 oder 50 Euro. Das sind die Summen, die bisher unbekannte Diebe in den vergangene­n Monaten aus Kirchen in Argenbühl und Hergatz erbeutet haben. Dafür haben sie zum Teil mit Hebelwerkz­eugen und Gewalt Opferstöck­e aufgebroch­en und Geldkasset­ten gestohlen. Fünf Fälle sind der Polizei insgesamt seit vergangene­m Dezember bekannt. Bereits vor zwei Jahren hatten Diebe in Argenbühl Opferstöck­e aufgebroch­en.

Dass gerade im Dezember 2017 und zwei Jahre zuvor im Dezember 2015 Opferstöck­e in Christazho­fen und Ratzenried aufgebroch­en haben, könnte ein gezielter Zeitpunkt gewesen sein, sagt ein Sprecher der Polizei Konstanz. Drei Opferstöck­e wurden in Argenühl kurz vor Weihnachte­n an nur einem Tag aufgebroch­en. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter vermuten, dass in der Vorweihnac­htszeit besonders viel gespendet wird und daher auch besonders viel Geld in den Opferstöck­en zu finden sei. „Das ist aber nur Spekulatio­n“, erklärt der Sprecher weiter. Auch in Wangen wurde kurz vor Weihnachte­n Geld aus einem Opferstock in der Kirche St. Ulrich gestohlen.

Kirchen schließen?

Doch nicht nur das Geld fehlt den Kirchengem­einden, auch die Opferstöck­en selbst sind kaputt, müssen repariert werden oder wurden komplett gestohlen. Vor zwei Jahren schätzte die Polizei den Sachschade­n in Ratzenried auf 30 Euro. Der aktuelle Schaden sei laut Seelsorgee­inheit Argenbühl erheblich. Zusätzlich zu den aufgebroch­enen Opferstöck­en sei auch noch der Versuch unternomme­n worden, Kunstgegen­stände zu stehlen. Das Kunstwerk „Beweinung Mariens“etwa sei aus der Verankerun­g gerissen worden.

„Macht es überhaupt noch Sinn, Opferstöck­e in unseren Kirchen zu belassen?“, schreibt die Seelsorgee­inheit im Amtsblatt der Gemeinde. Vorerst sollen Gemeindemi­tglieder, die spenden wollen, das Opfer in den Pfarrbüros abgeben. Es bestehe nun auch die Überlegung, die Kirchen außerhalb der Gottesdien­stzeiten zu schließen. Ob künftig weiterhin Opferstöck­e aufgestell­t werden, soll in den Räten überlegt werden.

Polizei sucht Zeugen

In Hergatz wurde aktuell ebenfalls eine Geldkasset­te aus dem Eingangsbe­reich der Kirche in Maria-Thann gestohlen, eine andere aufgebroch­en. Fünf Euro Beute, eine kaputte und eine fehlende Geldkasset­te sind das Ergebnis der Tat am vergangene­n Freitag, wie die Polizei mitteilt. Die Polizei in Lindenberg sucht zu diesem Vorfall noch Zeugen. Hinweise können unter Telefon 08381 / 92010 abgegeben werden.

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 ?? SYMBOLFOTO: IMAGO ?? In Argenbühl, Hergatz und Wangen sind in den vergangene­n Monaten Opferstöck­e aufgebroch­en worden.
SYMBOLFOTO: IMAGO In Argenbühl, Hergatz und Wangen sind in den vergangene­n Monaten Opferstöck­e aufgebroch­en worden.

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